Nächtlicher Brand in Calwer Innenstadt

Leerstehendes Haus in Flammen – Großeinsatz der Feuerwehr

bei Georg Kost

Zwölf Brandschutzkräfte nahmen unter Atemschutz die Löscharbeiten im Inneren des Gebäudes vor. Foto: KFV Calw Steffi Stocker

CALW, 19.06.2025 (pm/rsr) – In den frühen Morgenstunden des Donnerstags kam es in der Calwer Innenstadt zu einem Großeinsatz der Feuerwehr: Gegen 3.33 Uhr bemerkten aufmerksame Anwohner eine deutliche Rauchentwicklung im Bereich Torgasse und Altburger Straße und setzten umgehend den Notruf ab. Die alarmierten Einsatzkräfte trafen wenig später mit einem Großaufgebot am Brandort ein – einem leerstehenden Wohnhaus in der engen Torgasse. Insgesamt rückten 44 Feuerwehrleute aus den Abteilungen Calw, Hirsau und Stammheim mit elf Einsatzfahrzeugen an. Verletzt wurde bei dem nächtlichen Brand niemand. Die Höhe des entstandenen Sachschadens sowie die genaue Brandursache sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

Bereits beim Eintreffen bestätigte sich der Verdacht: „Zunächst aus einem Fenster im Obergeschoss und kurz danach aus allen Fenstern aufsteigender Rauch bestätigte sichtbar einen Brand“, schilderte Stadtbrandmeister und Einsatzleiter Marcus Frank.

Enge Gassen erfordern besondere Maßnahmen
Die bauliche Situation in der historischen Altstadt stellte die Einsatzkräfte vor besondere Herausforderungen. Für das ursprünglich vorgesehene Teleskopmastfahrzeug der Feuerwehr Althengstett war in den engen Gassen keine ausreichende Aufstellfläche vorhanden. Daher wurde die Drehleiter aus Weil der Stadt nachalarmiert. Die Calwer Drehleiter konnte derweil in der Torgasse in Stellung gebracht werden.

Begrenzte Platzverhältnisse erschwerten die Löscharbeiten. Foto: KFV Calw Steffi Stocker

„Aufgrund der Lage haben wir aus Richtung Torgasse und Altburger Straße zwei Wege für den Löschangriff aufgebaut“, erklärte Frank. Bereits der erste unter Atemschutz eingesetzte Trupp konnte den Hauptbrandherd rasch lokalisieren und löschen. Bei der weiteren Erkundung im Gebäude wurden zusätzliche Brandstellen entdeckt, die ebenfalls umgehend bekämpft wurden.
Insgesamt kamen sechs Trupps unter schwerem Atemschutz zum Einsatz. Sie führten Löschmaßnahmen durch, kontrollierten das Gebäude und beseitigten Glutnester. Die nachalarmierte Drehleiter aus dem Nachbarkreis musste letztlich nicht mehr aktiv eingreifen.

Gefahr durch Nachbarbebauung – Kreisbrandmeister vor Ort
Besondere Aufmerksamkeit galt auch der unmittelbaren Umgebung: In direkter Nachbarschaft zum Brandobjekt befindet sich ein Seniorenzentrum. Um ein Übergreifen der Flammen oder eine Rauchbelastung auszuschließen, war auch Kreisbrandmeister André Weiss persönlich vor Ort. Die Polizei begleitete die Maßnahmen und leitete umgehend Ermittlungen zur Brandursache ein.
Zur Absicherung der Einsatzkräfte standen zudem der Rettungsdienst sowie der DRK-Ortsverein Calw mit drei Fahrzeugen und zehn Helfenden in Bereitschaft.

Gebäude unbewohnbar – Polizei veranlasst Eigentumssicherung
Das betroffene Gebäude selbst ist nach Einschätzung der Feuerwehr nicht mehr bewohnbar. Aufgrund der Baufälligkeit mussten im Innern Gehbohlen ausgelegt werden, um ein sicheres Bewegen der Einsatzkräfte zu ermöglichen. „Das Haus ist nicht mehr bewohnbar“, lautete das erste Fazit von Einsatzleiter Frank.
Die Polizei veranlasste im Anschluss eine sogenannte Eigentumssicherung – dabei wird das Gebäude gesichert, um unbefugten Zutritt zu verhindern.