Männer sind in der Unterzahl

Baden-Württemberg hat rund 1,28 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner – so viele wie noch nie seit Bestehen des Landes

bei Georg Kost

Symbolfoto: infopress24de

BADEN-WÜRTTEMBERG, 15.03.2023 (pm) – Ende November 2022 hatte Baden-Württemberg rund 1,28 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner – so viele wie noch nie seit Bestehen des Landes. Zu diesem Stichtag lag die Zahl der Männer im Südwesten um etwa 89 000 niedriger als die der Frauen; der Männeranteil an der Gesamtbevölkerung betrug damit 49,6 Prozent, so das Statistische Landesamt.

Für den größeren Anteil der Frauen an der Gesamtbevölkerung ist deren höhere Lebenserwartung entscheidend: Ein neugeborenes Mädchen kann heute in Baden-Württemberg auf eine durchschnittliche Lebenserwartung von 84,3 Jahren hoffen, bei den Jungen sind es im Schnitt 79,8 Jahre und damit immerhin 4,5 Jahre weniger. Allerdings hat sich die Lebenserwartung der Männer an die der Frauen in den letzten Jahrzehnten etwas angenähert – mit der Konsequenz, dass sich auch die Geschlechterproportion tendenziell angeglichen hat.

Dass die Männer zahlenmäßig unterrepräsentiert sind, ist außerdem auch auf die langfristige Zuwanderung zurückzuführen. In den vergangenen Jahrzehnten sind nämlich etwas weniger Männer als Frauen aus dem Ausland oder aus dem übrigen Bundesgebiet in den Südwesten gezogen.

Allerdings ist das männliche Geschlecht nicht in allen Altersklassen in der Unterzahl: Bei den Kindern und Jugendlichen sowie im jüngeren und mittleren Erwachsenenalter dominieren in beinahe allen Altersjahren zahlenmäßig die Männer. Ursache für diese Dominanz in den jüngeren Jahren ist vor allem, dass regelmäßig mehr Jungen als Mädchen geboren werden: In Baden-Württemberg standen in den vergangenen Jahrzehnten 1 000 Mädchengeburten immerhin rund 1 055 Geburten von Jungen gegenüber.

Ab der Altersgruppe der 60-Jährigen sind die Frauen ausnahmslos stärker vertreten, wobei diese zahlenmäßige Dominanz mit zunehmendem Alter immer ausgeprägter wird: Unter den 60- bis unter 80-Jährigen sind »nur« etwa 52 Prozent Frauen, bei den 80-Jährigen und Älteren dagegen bereits ca. 60 Prozent.

Innerhalb des Landes zeigen sich Unterschiede bei der Geschlechterproportion der Bevölkerung, die aber beim Vergleich der 44 Stadt- und Landkreise relativ moderat ausfallen (Tabelle 2). Anteilsmäßig am meisten Frauen gibt es in den Stadtkreisen Freiburg im Breisgau (52,4 Prozent), Baden-Baden (52,2 Prozent) und Heidelberg (52,1 Prozent). Am geringsten ist der Frauenanteil im Stadtkreis Karlsruhe (49,0 Prozent), gefolgt vom Landkreis Biberach und dem Alb-Donau-Kreis (jeweils 49,6 Prozent).

Deutlich größer ist die Spannweite bei den 1 101 Gemeinden des Landes. Den mit Abstand höchsten Frauenanteil gibt es derzeit mit rund 60 Prozent in Untermarchtal (Alb-Donau-Kreis), den geringsten in Allmannsweiler im Landkreis Biberach (43 Prozent).

Bevölkerung in den Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs am 30.11.2022 nach Geschlecht:

                                              Anzahl   –     Anteil Männer  –  Anteil Frauen
Landkreis Böblingen:       398.618   –     197.838 (49,6%)   –   200.780 (50,4 %)
Landkreis Calw:                162.891     –       81.715 (50,2%)   –     81.176 (49,8 %)
Landkreis Enzkreis:          202.625   –    100.340 (49,5%)   –   102.285 (50,5 %)
Stadt Pforzheim:               127.778     –       62.892 (49,2%)   –      64.886 (50,8%)
Baden-Württemberg:     1283.266   –   5596.909 (49,6%)   –   5686.357 (50,04%)