
Für die Unterstützung beim Hochwasser im Saarland wurden Frauen und Männer des Hochwasserzuges 1 ausgezeichnet. Foto: LRA Enzkreis
ENZKREIS, 17.05.2025 (enz) – Wenn Menschen bereit sind, ihre Freizeit für den Schutz und die Hilfe anderer einzusetzen, verdient dies höchsten Respekt. Besonders ehrenamtliche Feuerwehrfrauen und -männer, die mit ihrem Einsatz weit über die Gemeindegrenzen hinaus Solidarität leben, leisten einen unschätzbaren Beitrag für die Gesellschaft. Ihr Engagement ist eine tragende Säule des Bevölkerungsschutzes – nicht selbstverständlich, aber unverzichtbar.
In Anerkennung dieses besonderen Einsatzes wurde jetzt das Ehrenzeichen „Hochwasserhilfe Saarland 2024“ an Mitglieder des Hochwasserzuges 1 des Enzkreises sowie an Kräfte des Führungsstabs verliehen. Die Auszeichnung übergaben Landrat Bastian Rosenau und Kreisbrandmeister Carsten Sorg.
Der Hochwasserzug 1 setzt sich aus Einsatzkräften der Feuerwehren Illingen, Ötisheim, Neuenbürg und Maulbronn zusammen. Auch Mitglieder des Führungsstabs, die innerhalb kürzester Zeit die Koordination übernahmen und den Einsatz organisatorisch begleiteten, wurden geehrt.
Einsatz am Pfingstwochenende 2024
Der Einsatz erfolgte im vergangenen Jahr am Pfingstwochenende: In den frühen Morgenstunden des Samstags wurde der Hochwasserzug alarmiert. Bereits um 6:30 Uhr setzte sich der Zug vom Feuerwehrhaus in Maulbronn in Bewegung. Unter Leitung des stellvertretenden Kreisbrandmeisters Manfred Wankmüller, der bereits beim Ahrtal-Hochwasser 2021 im Einsatz war, ging es in die vom Hochwasser stark betroffene Ortschaft Walpershofen im Saarland.
Vor Ort mussten die Einsatzkräfte zunächst Zufahrtsstraßen von bis zu drei Meter hoch stehendem Wasser befreien, um eingeschlossene Menschen erreichen zu können. Im weiteren Verlauf wurden Verkehrswege geräumt, provisorische Dämme errichtet und Maßnahmen zur Wiederherstellung der Infrastruktur ergriffen. Gegen 21 Uhr wurde der Zug durch das Technische Hilfswerk abgelöst. Die Nacht verbrachten die Feuerwehrleute auf Feldbetten in der örtlichen Sporthalle, ehe sie am Sonntagmorgen die Heimreise antraten. Nach Abschluss der Reinigungsarbeiten an Fahrzeugen und Geräten endete der Einsatz am Pfingstsonntag gegen 15 Uhr – rund 34 Stunden nach der Alarmierung.
Investitionen in den Bevölkerungsschutz
Mit Blick auf zukünftige Herausforderungen betonten Landrat Rosenau und Kreisbrandmeister Sorg die Notwendigkeit einer leistungsfähigen Infrastruktur im Bevölkerungsschutz. Die Städte und Gemeinden im Enzkreis investieren kontinuierlich in die Ausstattung ihrer Feuerwehren, um den gestiegenen Anforderungen durch Extremwetterlagen gerecht zu werden.
Auch der Enzkreis selbst engagiert sich: So wurde kürzlich in Maulbronn ein neues Katastrophenschutzlager in Betrieb genommen. Dort werden neben Sondergerätschaften der Feuerwehr auch Sandsäcke, Feldbetten, Decken, Zelte und Hygieneartikel für den Notfall bereitgehalten.
Die Auszeichnung mit dem Ehrenzeichen „Hochwasserhilfe Saarland 2024“ würdigt nicht nur den zurückliegenden Einsatz, sondern unterstreicht auch die Bedeutung des Ehrenamts im Bevölkerungsschutz – als Ausdruck gelebter Solidarität und verantwortungsbewussten Handelns.