Bis Juli 2023 fast 1 100 Unternehmensinsolvenzen im Land

Nach Mannheim folgt Pforzheim mit der zweithöchsten Insolvenzhäufigkeit bei Unternehmen

bei Georg Kost

Symbolfoto: infopress24de

BADEN-WÜRTTEMBERG, 20.10.2023 (pm) – Von Januar bis Juli 2023 wurden bei den Amtsgerichten in Baden-Württemberg insge­samt 1 068 Unternehmensinsolvenzen beantragt. Gegenüber dem ent­sprechenden Vorjahreszeitraum war dies ein Anstieg um 233 Insolvenzver­fahren oder 27,9 Prozent. Wie das Statis­ti­sche Landesamt nach Aus­wertung der neuesten Er­gebnisse der Insol­venz­statis­tik weiter mitteilt, waren insgesamt 8 311 Ar­beits­nehmerinnen und Arbeitnehmer von der Insolvenz ihrer Unternehmen betrof­fen. Dabei dürfte es sich um eine Untergrenze handeln, da nicht in allen Fäl­len die An­zahl der betroffenen Arbeitsplätze gemeldet wurde. Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubi­ger gegenüber insolventen Unternehmen beliefen sich in den ersten 7 Monaten des Jahres 2023 auf insgesamt gut 835 Millionen Euro, das waren im Landes­durchschnitt rund 782 000 Euro je Unternehmensinsolvenzverfahren.

Wie stark ein Stadt- oder Landkreis tatsächlich von Unternehmensinsolvenzen betroffen ist, zeigt sich aus der Berechnung von regionalen Insolvenz-häufigkeiten. Hier werden die absoluten Insolvenzzahlen in den Stadt- und Land­kreisen in Bezug zu den dort niedergelassenen Unternehmen gesetzt. (Umsatzsteuerpflichtige Unternehmen 2021, die zur Voranmeldung verpflichtet sind. D. h. Unternehmen mit einem voraussichtlichen Umsatz unter 17 500 Euro sind nicht berücksichtigt (Quelle: Umsatzsteuerstatistik) .

Im Zeitraum von Januar bis Juli 2023 wies der Stadtkreis Mannheim mit 6,1 Insolvenzanträgen je 1 000 ansässi­ger Unternehmen die landesweit höchste Insolvenzhäufigkeit auf. An zweiter Stelle folgte der Stadtkreis Pforzheim mit einem Wert von 5,9. In beiden Stadt­kreisen waren insbesondere Unternehmen im Dienstleistungsbereich von Insol­venz betroffen.
Für den Landkreis Böblingen errechnet sich eine Wert von 2,8, für den Enzkreis 2,5 und für den Landkreis einen von 1,2.
Die niedrigste Insolvenzhäufigkeit errechnete sich für den Hohen­lohekreis, wo auf 1 000 Unternehmen lediglich 0,7 Insolvenzanträge ka­men, knapp gefolgt vom Landkreis Biberach mit 0,9 Insolvenzverfahren. Im Lan­desdurchschnitt gab es im Betrachtungszeitraum Januar bis Juli 2023 auf je 1 000 Unternehmen 2,6 Unternehmensinsolvenzen.