Ortsrundgang mit Bürgermeister Teply

bei Georg Kost

Bürgermeister Jörg-Michael Teply informiert im ehemaligen Feuerwehrhaus zu geplanten Baumaßnahmen. Foto: infopress24.de

WURMBERG, 03.10.2022 (rsr) – Kommunalpolitik aus erster Hand: Am Samstag konnten sich interessierte Bürgerinnen und Bürger bei einem Ortsrundgang in Wurmberg mit Bürgermeister Jörg-Michael Teply über die Arbeit zum kommunalen Geschehen der rund 3200 Seelengemeinde informieren. Knapp ein Dutzend Teilnehmer aus den beiden Ortsteilen Neubärental und Wurmberg nahmen das Angebot war. Aufgrund der Wetterverhältnisse wurde der von Bürgermeister Teply ausgearbeitete Ortsgrundgang, nach kurzer Diskussion mit den Teilnehmern, von geplanten vier auf drei Stunden reduziert.

Hans-Jörg Teply bedauerte, dass in der Vergangenheit aufgrund der Corona-Pandemie der Informationsaustausch überwiegen über das Amtsblatt oder über die Tagespresse stattfand, weshalb es höchste Zeit sei, dies zu ändern. Zudem soll sich die neue Veranstaltungsform der Bürgerinformation fest etablieren und in regelmäßigen Abständen stattfinden. Ein Gedanke, der bei der Abschlussbesprechung im Bauhof des Zweckverband Heckengäu durchweg positiven Anklang fand.

Gutes Schuhwerk und einigermaßen gut zu Fuß sowie ein Regenschirm waren bei der Premiere “Wandern mit dem Bürgermeister” Grundvoraussetzung. Ausgehend vom Industriegebiet Dachstein ging es zunächst in Richtung Grundschule mit Turn- und Festhalle samt Rathaus.
In der Halle des alten Feuerwehrhauses gab es sodann inhaltsreiche Informationen zum Baugebiet Quellenäcker. Dort werden auf rund drei Hektar Fläche 44 Bauplätze entstehen.
Durch die notwendig gewordene Einbringung eines Flutgrabens, haben sich Änderungen ergeben. Mit der Vergabe der Bauplätze ist im Jahr 2023 zu rechnen.

Mit enormen Kosten rechnet die Kommune beim Projekt Kindergarten.
Verschiedene Varianten, von einer Altbestandssanierung und Anbau bis hin zu einem kostengünstigeren Naturkindergarten beschäftigen Bürgermeister Teply und den Wurmberger Gemeinderat. Je nach Maßnahme stehen Kosten von 3,7 Millionen bis 4,2 Millionen Euro im Raum. Die weit aus günstigere Variante stelle ein Naturkindergarten dar.

In Sachen Kreisverkehr und dessen Ausgestaltung mit Ortswappen und Fahnenmasten wird man auch hier auf eine Kostenreduzierung hinarbeiten. Teply: „Wir werden uns priorisieren müssen, was gemacht werden kann.“

Ebenso gilt es Lösungen zum Thema Schule, in Verbindung mit der Turn- und Festhalle zu finden. Auf Grundlage des Schulentwicklungsplanung mit Ganztagsschule und Krenzeitbetreuung, Sanierung oder Neubau an einem anderen Standort, ist sich Jörg-Michael Teply sicher: „Wir werden hier noch viel Hirnschmalz aufwenden müssen, um eine praktikable Lösung zu finden, die richtig viel Geld kosten wird“.

Abzüglich von Zuschüssen bei der Ertüchtigung des Rathauses stehen circa 460.000 Euro im Raum. Hier ist die Schaffung von zusätzlichem Raumangebot, die energetische Aufbereitung über Sanitär- und Elektroarbeiten, bis hin zu einem barrierefreien Zugang angedacht.

Ein Dauerbrenner ist ein permanenter Personalmangel. Dies habe dazu geführt, dass im Dienstleistungszentrum „KOMM IN“ die Öffnungszeiten reduziert wurden. Aktuell seinen zwei Stellen nicht besetzt. Eine Situation die für die Gemeinde alles andere als befriedigend sei, so Teply, der auch die Poststelle langfristig in Gefahr sieht, könne das Personalproblem nicht gelöst werden.

Auf dem Weg zu den „heiligen Hallen“ dem Bauhof des Zweckverband Heckengäu (Wimsheim, Mönsheim und Wurmberg) an der Öschelbronner Straße, richteten sich die Blicke der Teilnehmer auf das sich noch in der Planung befindliche Baugebiet, links von Öschelbronn kommend. Geplant sind hier 94 Wohneinheiten, in dessen Nähe auch ein Kreisverkehr mit Teilortsumgehung zur L1135 in Höhe der Verkaufsmärkte entstehen soll. Mögliche Realisierung frühestens in zwei bis drei Jahren.

Eine Bürgerversammlung mit Befragung ist zum Zukunftsprojekt „Wurmberg 500“ angedacht. Gemeinderat Michael Britsch stellte hier ein Modell einer Aussichtplattform, unweit des Bauhofes vor, welches ein touristisches Highlight mit einer dann noch besseren Fernsicht in Richtung nördlicher Schwarzwald, den Nordvogesen und in die Pfalz ermöglichen würde.
Bevor es hier allerdings zur Umsetzung kommen kann, wird es noch Redebedarf hinsichtlich Machbarteisstudie, der Umsetzung eines Bebauungsplans, bis hin zum Grunderwerb geben.
Sollte das Projekt in naher Zukunft Zustimmung finden, würde die Gemeinde Wurmberg von jetzt 469 Meter auf 485 Meter über dem Meeresspiegel wachsen.

Obgleich der Ablauf der Ortsbegehung anders als ursprünglich geplant und der Ortsteil Neubärental außen vor blieb, informierte Bürgermeister Teply, über die wichtigsten Punkte seiner Agenda, wie beispielsweise das sich im Besitz des Landes befindliche und von der Stadt Pforzheim angedachte interkommunale Gewerbegebiet Ochsenwäldle, über Regenüberlaufbecken im Zusammenhang mit der Ausarbeitung eines Starkregenrisiko-Managements und zu erwartenden Gebühren.

Neben diesen und weiteren Themen soll im Rahmen einer Einwohnerversammlung in der Turn- und Festhalle auch der Ausbau von Radwegen bis hin zu Energiekosteneinsparungen bei der Straßenbeleuchtung zur Sprache kommen. Ein Termin hierfür, wird noch in diesem Jahr angestrebt, spätestens jedoch aber Anfang 2023.

Und ganz am Schluss ließ Jörg-Michael Teply fast schon beiläufig durchblicken, dass er bei der Bürgermeisterwahl im Jahr 2026 wieder kandidieren wolle.

Im Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern in Wurmberg. Ortsrundgang mit Bürgermeister Teply. Foto: infopress24.de
Im Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern in Wurmberg. Ortsrundgang mit Bürgermeister Teply. Foto: infopress24.de
Im Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern in Wurmberg. Ortsrundgang mit Bürgermeister Teply. (Grundschule) Foto: infopress24.de
Im Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern in Wurmberg. Ortsrundgang mit Bürgermeister Teply. (Grundschule und Turnhalle) Foto: infopress24.de
Im Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern in Wurmberg. Ortsrundgang mit Bürgermeister Teply. (Rathaus) Foto: infopress24.de
Im Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern in Wurmberg. Ortsrundgang mit Bürgermeister Teply. (Öschelbronner Straße) Foto: infopress24.de
Im Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern in Wurmberg. Ortsrundgang mit Bürgermeister Teply. (Teilortsumgehung) Foto: infopress24.de
Im Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern in Wurmberg. Ortsrundgang mit Bürgermeister Teply. (Teilortsumgehung) Foto: infopress24.de
Im Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern in Wurmberg. Ortsrundgang mit Bürgermeister Teply. (Vorstellungdes Projekt Wurmberg 500 durch Gemeiderat Michael Britsch) Foto: infopress24.de