Bevölkerungsschutz im Enzkreis

Ehrenamtliche sind im Bevölkerungsschutz unverzichtbar

bei Georg Kost

Ehrenamtliche sind im Bevölkerungsschutz unverzichtbar. Archivfoto: infopress24.de

ENZKREIS, 31.10.2023 (enz) – Brände aufgrund anhaltender Dürre, Überschwemmungen wegen Starkregens, Unwetter – viele mögliche Situationen können das Leben aus der Bahn werfen, im schlimmsten Fall vieler Menschen auf einmal. Nicht nur Naturereignisse sind potenzielle Szenarien, die schnelle und koordinierte Maßnahmen erfordern. Auch der plötzliche Ausfall von Strom, Gas und Wasser oder das Auftreten von Pandemien kann rasch zu herausfordernden Situationen führen.

 

Carsten Sorg ist als Kreisbrandmeister auch zugleich der Leiter des Bevölkerungsschutzes im Enzkreis.
Foto: LRA Enzkreis; Sebastian Seibel

Sicher im Enzkreis
In Fällen wie diesen ist es im Landratsamt das Sachgebiet Bevölkerungsschutz, das aktiv wird, um die Sicherheit und das Wohlergehen der Menschen im Kreis zu gewährleisten. „Der Begriff Bevölkerungsschutz meint dabei eine Reihe von strategischen Vorbereitungen und Maßnahmen, deren Hauptziel es ist, in Not- und Krisensituationen für die Sicherheit der Bevölkerung zu sorgen sowie Personal, Fahrzeuge und Geräte der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr zu koordinieren. Aspekte der Sicherheit und des Schutzes spielen dabei eine entscheidende Rolle“, erläutert Carsten Sorg. Als Kreisbrandmeister ist er auch zugleich der Leiter des Bevölkerungsschutzes im Enzkreis.

Großübungen als Vorbereitung
Sein Aufgabengebiet, bei dem er unter anderem von Ines Jeitner, Florian Klupik und Christian Thümmel unterstützt wird, ist ausgesprochen vielfältig. Die Bandbreite reicht von Warn-, Evakuierungs- und Rettungsmaßnahmen bei Naturkatastrophen oder anderen Großschadenslagen über die Unterstützung beim Gesundheitsschutz im Fall von Epidemien oder Pandemien und der Bevölkerung mit lebenswichtigen Gütern wie Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten in Großschadensfällen bis hin zur effektiven Kommunikation mit der Bevölkerung in Notfällen.

Im Lagezentrum des Landratsamts laufen im Krisenfall alle Fäden zusammen. Unser Bild zeigt (von links) Florian Klupik, Christian Thümmel und Kreisbrandmeister Carsten Sorg vor dem großen Display für aktuelle Lagen. Foto: LRA Enzkreis S. Seibel

„Der Bevölkerungsschutz im Enzkreis bereitet sich auf unterschiedliche Szenarien vor. Wir arbeiten eng zusammen mit Behörden, Hilfsorganisationen und deren ehrenamtlichen Helfern, um im gegebenen Fall auf die Herausforderungen reagieren zu können“, beschreibt Jeitner. Großübungen, in denen die verschiedenen Behörden und Hilfsorganisationen wie Feuerwehr, Sanitätsdienst oder das Technische Hilfswerk (THW) ihre Zusammenarbeit perfektionieren, sind ein wesentlicher Bestandteil dieser Vorbereitungen.

 

 

Freiwillige unverzichtbar
Eine wichtige Rolle spielt im Bevölkerungsschutz die Ausbildung der Ehrenamtlichen. „Viele wissen nicht, dass man bei der Feuerwehr zum Beispiel auch im „fortgeschrittenen“ Erwachsenenalter eine Aufgabe übernehmen kann“, erläutert Florian Klupik, der die Ausbildung der ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen im Enzkreis koordiniert. „Gerade nach Katastrophen wie der im Ahrtal gibt es vermehrt Anfragen, wie man sich vor Ort bei der Feuerwehr, beim Technischen Hilfswerk oder einer der Hilfsorganisationen engagieren kann.“ Und Sorg ergänzt: „Freiwillige Helferinnen und Helfer sind unverzichtbar und jederzeit herzlich willkommen.“

Apps warnen bei Notlagen
Um allzeit gut für Gefahrensituationen im eigenen Umfeld gewappnet zu sein, empfiehlt Christian Thümmel, Warn-Apps wie NINA (Notfall-Informations- und Nachrichten-App) auf dem Smartphone zu haben. „Diese Apps bieten wertvolle Informationen und Warnungen in Echtzeit, um vor potenziellen Gefahren und Notfällen zu schützen“, so Thümmel. Dazu gehören neben Naturereignissen auch Brandereignisse, bei denen Atemgifte austreten oder terroristische Anschläge. NINA warnt präzise und zuverlässig, sodass alle rechtzeitig Maßnahmen ergreifen können.