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BADEN-WÜRTTEMBERG, 03.07.2025 (pm) – Die Kreisumlage ist für die Landkreise eine bedeutende Einnahmequelle und wird bei ihren kreisangehörigen Gemeinden zur Deckung ihres Finanzbedarfs erhoben. Deren Höhe wird vom jeweiligen Kreistag beschlossen. Bemessen wird sie in einem Prozentsatz (Kreisumlagehebesatz) und der Steuerkraftsummen der kreisangehörigen Gemeinden eines Landkreises. Als Basis für die Steuerkraftsummen im Jahr 2025 werden die Steuereinnahmen und Zuweisungen nach der mangelnden Steuerkraft (§ 5 Finanzausgleichsgesetz) des Jahres 2023 zugrunde gelegt.
Der durchschnittliche Kreisumlagehebesatz stieg erneut von 30,49 Prozent im Vorjahr auf 33,13 % (+2,64 Prozentpunkte) an. Dies ist der höchste Anstieg seit 2013.

© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2025
Gegenüber dem Vorjahr zeigt sich die Erhöhung der einzelnen Kreisumlagehebesätze noch deutlicher als im Vergleichszeitraum 2024 zu 2023. Dieses Jahr haben 24 Landkreise eine Anhebung um 2,0 und mehr Prozentpunkte beschlossen, während es im vorherigen Jahr 10 Landkreise waren.
Der höchste Kreisumlagehebesatz liegt nach der stärksten Erhöhung um 6,0 Prozentpunkte mit 41,7 Prozent beim Landkreis Freudenstadt vor. Mit jeweils 38,0 Prozent folgen die Landkreise Calw (unverändert) und Lörrach (+2,0 Prozentpunkte). Wie bereits 2023 und 2024 weist der Landkreis Biberach den niedrigsten Kreisumlagehebesatz mit 26,50 Prozent (+2,0 Prozentpunkte) aus, gefolgt vom Alb-Donau-Kreis mit 27,50 Prozent (+1,0 Prozentpunkt).
Im vergangenen Jahr hatten die Landkreise erstmals über fünf Milliarden Euro an Kreisumlage eingenommen – ein Anstieg von rund 14 Prozent (plus 646 Millionen Euro) zu 2023. Dafür war insbesondere der Anstieg der Steuerkraftsummen von 9,2 Prozent verantwortlich.
Für 2025 wird in Baden-Württemberg ein Kreisumlageaufkommen von plus 12,3 Prozent auf etwa 5,8 Milliarden Euro (plus 632 Millionen Euro) erwartet. Dieser Anstieg zu 2024 ist aber überwiegend auf die erhöhten Kreisumlagehebesätze zurückzuführen, denn die zugrunde gelegten Steuerkraftsummen haben sich nur noch um 3,3 Prozent erhöht.
Mit einem Plus um 81,5 Millionen Euro (plus 27,4 Prozent) sind beim Rhein-Neckar-Kreis in 2025 die höchsten Mehreinnahmen zu erwarten. Dies resultiert aus einem Zuwachs bei der Steuerkraftsumme um rund 12 Prozent und einer gleichzeitigen Anhebung des Kreisumlagehebesatzes um 3,75 Prozentpunkte. Mit rund 379 Millionen Euro ist dort auch mit dem höchsten Gesamtaufkommen unter allen Landkreisen zu rechnen. Es folgt der Landkreis Böblingen mit einem Plus um gut 75,3 Millionen Euro (plus 25,8 Prozent) auf insgesamt rund 367 Millionen Euro – hier stieg die Steuerkraftsumme mit plus 16,7 Prozent am deutlichsten unter allen Landkreisen, der Kreisumlagehebesatz erhöhte sich um 2,5 Prozentpunkte.
Aufgrund bestehender regionaler Unterschiede in der Infrastruktur, Aufgabenverteilung und Bevölkerungsstruktur, ist ein direkter Vergleich der Landkreise nur eingeschränkt möglich. Zudem sind die Gründe für eine Veränderung bei der Kreisumlage vielfältig und dem Statistischen Landesamt nicht in vollem Umfang bekannt.