ENZKREIS, 18.02.2023 (enz) – „Der Enzkreis ist einzigartig“, schwärmt Jochen Enke, der seit fünf Jahren Wirtschafts- und Tourismusbeauftragter des Enzkreises ist. Vier verschiedene Landschaften – Nordschwarzwald, Kraichgau, Stromberg, Heckengäu – und dazu die Mischung aus Ballungszentren und ländlichem Raum machen den Enzkreis aus, findet Enke.
Gerade für Familien sei zu allen Jahreszeiten allerhand geboten.
Von Mönchen und Märchen
In den kalten Monaten sind Erlebnisse „drinnen“ bei Familien besonders gefragt. Das Weltkulturerbe Kloster Maulbronn lädt jeden Monat an einem Sonntag zum „Familienspaß im Kloster“ ein. Der beginnt mit einer Sonderführung speziell für Kinder, bei der die Klosteranlage als Schauplatz spannender Geschichten aus dem Leben der Mönche dient, und mündet in einen kreativen Teil. Zu Themen wie „Vom Korn zum Brot“ (z.B. am 12. März) können sich die Kinder spielerisch erproben.
Schaurig-schön ist das Märchen „Das kalte Herz“ von Wilhelm Hauff, das in der dunklen Winterzeit einen besonderen Reiz hat. Das Schloss Neuenbürg erzählt in seinem Erlebnismuseum die Geschichte von menschlicher Gier, Ehrgeiz, unerfüllten Wünschen und andere Verlockungen multimedial. Kinder und Erwachsene sind dabei mittendrin im Geschehen: In sechs begehbaren Szenen sorgen Licht, Farbe und Klang für dramatische Effekte und erwecken die Geschichte des armen Kohlenbrenners Peter Munk aus dem Schwarzwald zu neuem Leben. „Auch das Schloss selbst mit seiner über 800-jährigen Geschichte lädt Familien zum Erkunden ein“, meint Jochen Enke.
Bergwerk und Bikepark
Ab Anfang April öffnet eine weitere Familienattraktion im Enzkreis ihre Tore: das Bergwerk Neuenbürg. Neuenbürg ist das Zentrum eines uralten Bergbaureviers, in dem schon die Kelten Eisenerz abbauten und wo bis ins 19. Jahrhundert unter Tage Schwerstarbeit geleistet wurde. Die Frischglück-Grube ist ein Zeugnis dieser Zeit, als Bergmänner nach Eisen geschürft haben. „In der Führung können Eltern mit ihren Kindern einen ausgebauten Stollenbereich besichtigen. Auch Führungen mit Taschenlampen sind möglich“, sagt der Tourismusbeauftragte.
Familien mit größeren Kindern, die die ersten Sonnenstrahlen draußen genießen möchten, können einen der Bikeparks genauer erkunden. „Der Enzkreis ist ein Paradies für Mountainbiker“, verspricht Enke, der selbst oft auf dem Rad unterwegs ist. In Straubenhardt ist mit dem Trailpark im Wald an der Schwanner Warte eine neue Attraktion für Mountainbikerinnen und Biker jeden Alters entstanden. Die drei Trails – Jumpline, Flowline und Naturtrail – bieten unterschiedliche Herausforderungen und jede Menge Spaß! Auch der Bikepark Engelsbrand ist mit seinen Hügeln und Schanzen ein großer Abenteuerplatz für Mountainbike-Fans.
Kurztrip und Radtipp
Im Sommer lässt sich jedes Wochenende in einen kleinen Urlaub verwandeln. Schlafen unter freiem Himmel bei vollem Komfort – Martin Ehrismann und Sabine Büttner machen auf dem Eichhälderhof bei Königsbach ein „Bett im Kornfeld“ möglich. Das Himmelbett im Freien bietet eine Matratze, Kissen, Bettdecken und sogar einen Nachttisch. Auch in einem riesigen Fass oder in einem Tiny-Haus können Naturverbundene dort nächtigen.
Oder vielleicht ein Wochenende auf einem Biobauernhof im Enzkreis – vier zauberhafte Ferienwohnungen hat etwa die Familie Reiser auf ihrem Hof in Feldrennach eingerichtet. Auf dem Bauernhof leben Pferde, Kühe, Ziegen und Hühner, die sich aufs Spielen und Streicheln freuen. Ein eigener Kinderspielplatz, ein Outdoor-Pool und eine Sauna machen die Kurzferien perfekt.
„Familien mit jüngeren Radlerinnen und Radlern empfehle ich außerdem gerne den Enztalradweg“, so Enke. Der Weg hat fast keine Steigung und die Etappen lassen sich spontan planen, weil man von verschiedenen Punkten aus mit der Bahn zurückfahren kann. „Als schöne Erholungspause kann man zum Beispiel am Angelsee der Fischzucht Zordel einen Halt einplanen“, empfiehlt Enke.
Bauernhöfe erfahren
Herbstzeit ist Erntezeit – was liegt da näher, als den Bauernhöfen des Enzkreises einen Besuch abzustatten? Die Radtour „Hof-ErFAHRung“ führt von Bauernhof zu Bauernhof und macht so die landwirtschaftlichen Höfe im Enzkreis „erFAHRbar“. Fünf Bio-Betriebe und fünf weitere landwirtschaftliche Betriebe gibt es auf dieser Tour zu entdecken und zu besichtigen.
Wer mag, kann in Hofläden oder an Warenautomaten direkt die Satteltaschen mit frischen regionalen Produkten wie Obst und Gemüse, Milch und Eiern oder Wein und Eis befüllen. Infotafeln an jeder Station informieren die Familien über den jeweiligen Hof. 46 Kilometer lang ist die komplette Rundstrecke, ein Einstieg entlang der Tour ist überall möglich. Je nach Fitness rät Jochen Enke, die Tour in zwei oder mehrere kleinere Etappen aufzuteilen: „Interessierte können sich die eigene Route ganz einfach über outdooractive zusammenstellen.“
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