Wassermangel führt zu Verboten und Appellen

bei Georg Kost

Das Würmtal. Archivfoto: infopress24.de

BÖBLINGEN/ENZKREIS/CALW, 14.06.2025 (rsr) – Der Frühling 2025 war der trockenste seit Jahrzehnten. In ganz Deutschland – und besonders in Baden-Württemberg – bleiben die Folgen spürbar. In den Landkreisen Böblingen, Calw und Enzkreis reagieren die Behörden mit konkreten Maßnahmen auf die anhaltende Trockenheit. Bürgerinnen und Bürger sind zum Wassersparen aufgerufen.
Laut Deutschem Wetterdienst war der Zeitraum von Februar bis April so niederschlagsarm wie noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1931. Andere Quellen sprechen vom trockensten Frühling seit 1891. Auch im Mai fiel mit nur 42 Millimetern pro Quadratmeter deutlich weniger Regen als üblich – weniger als die Hälfte des langjährigen Durchschnitts.

Hauswurz ist nur eine von vielen Pflanzen, die wenig Wasser brauchen und sich daher laut Umweltamt gut für einen trockenresistenten Garten eignen. (enz)
Foto: Enzkreis, Andrea Hartmann

Ein Lagebericht des Niedrigwasserinformationszentrums (NIZ) Baden-Württemberg zeigt: Zwar haben kräftige Regenfälle Anfang Juni die Lage an Flüssen und Bächen kurzfristig etwas entspannt, doch die Trockenheit bleibt ein Problem. In vielen Regionen liegt die Bodenfeuchte deutlich unter 50 Prozent – insbesondere auch in den Landkreisen Böblingen, Calw und dem Enzkreis. Pflanzen geraten dadurch zunehmend in Trockenstress.

Im Landkreis Böblingen gilt bereits seit dem 1. Juni ein Wasserentnahmeverbot aus Flüssen und Bächen zur Bewässerung – bis Ende September. Die Regelung besteht seit Jahren, wird angesichts der aktuellen Lage aber besonders betont. Im Enzkreis setzt das Umweltamt auf Aufklärung: Bürger sollen beim Gärtnern auf trockenresistente Pflanzen setzen, zu kühlen Tageszeiten gießen und Tröpfchenbewässerung verwenden.

Das Monbachtal. Archivfoto: Georg Kost

Auch im Kreis Calw mahnen die Behörden zu einem sparsamen Umgang mit Wasser. Entnahmen aus Gewässern sollen möglichst vermieden werden, um die niedrigen Wasserstände nicht weiter zu verschärfen.

Die Versorgung mit Trinkwasser ist laut den Behörden derzeit noch gesichert – sie erfolgt in der Regel über den Bodensee oder über Grundwasser.
Doch der Wassermangel zeigt, wie wichtig der bewusste Umgang mit der Ressource Wasser künftig werden wird.