
Grundschule Tiefenbronn. Archivfoto infopress24.de
TIEFENBRONN, 29.06.2025 (rsr) – Ein Ort, der in seine Zukunft investiert: Der jüngste Jahresbericht der Lucas-Moser-Grundschule sowie die Ausführungen zur Schulsozialarbeit und offenen Jugendarbeit unterstrichen in der Gemeinderatssitzung eindrucksvoll das breite, professionell aufgestellte Unterstützungsnetz für Kinder und Jugendliche in der Gemeinde.
Ein System, das funktioniert – wie Bürgermeister Frank Spottek zusammen mit den Ratsmitgliedern einhellig würdigte.
„Wir bringen sie alle unter“, erklärte Schulleiterin Daniela Soß mit Blick auf die künftige Entwicklung der Schülerzahlen – ein beruhigendes Fazit, das gleich zu Beginn ihrer Präsentation im Bürger- und Kulturhaus Rose am Freitagabend für Zuversicht sorgte. Aktuell besuchen 195 Schülerinnen und Schüler die Lucas-Moser-Grundschule, aufgeteilt in neun Klassen mit einem Klassenteiler von 28 Kindern. Unter ihnen 34 Kinder mit Migrationshintergrund, ein kleiner Teil ohne Deutschkenntnisse. Doch der Blick der Schule geht über reine Zahlen hinaus.
Daniela Soß betonte in ihrem Bericht die Schwerpunkte der schulischen Arbeit: soziale-emotionale Entwicklung, Medienbildung und Gewaltprävention – Felder, die nicht nur im Unterricht, sondern auch in gezielten Projekten lebendig werden. So zuletzt im Zirkusprojekt, das „überaus gewinnbringend“ gewesen sei. Ein ausdrücklicher Dank ging an die Gemeinde und den Bauhof für deren Unterstützung.
Mit Blick auf künftige Entwicklungen hob Soß die Einführung der sogenannten „Juniorklasse“ ab dem Schuljahr 2027/28 hervor – ein verpflichtendes Vorschuljahr für Kinder mit Entwicklungsverzögerungen oder Sprachdefiziten, das die bisherigen Förderklassen ersetzt. „Gezielte Förderung innerhalb des Schulsystems, keine Zurückstellung mehr – das ist der neue Ansatz“, so Soß. Die Teilnahme werde anhand eines zweiten Sprachtests im letzten Kitajahr ermittelt. Die Klassengröße solle sich zwischen 12 und 20 Kindern bewegen, mit 22 bis 25 Wochenstunden. „Ich sehe diese Entwicklung sehr positiv“, erklärte Soß.
Schulsozialarbeit als stabiles Bindeglied
Auch Sabrina Petersen, Schulsozialarbeiterin an der Lucas-Moser-Grundschule seit November 2020, präsentierte dem Gemeinderat ihr vielseitiges Tätigkeitsfeld. Ihre Aufgabe, so Petersen, sei es, als Anlauf- und Vertrauensstelle für Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte sowie Eltern zu wirken – stets bedarfsorientiert und auf Freiwilligkeit basierend. Sie sei Bindeglied zwischen Jugendhilfe und Schule, ermögliche Prävention und individuelle Unterstützung und trage damit wesentlich zum sozialen Klima bei.
„Es gibt an unserer Schule keine Kindeswohlgefährdung“, stellte sie heraus – eine Aussage, die im Gremium auf besondere Aufmerksamkeit stieß. Zudem sei die Schulsozialarbeit ein Angebot der Gemeinde Tiefenbronn, das vom Kommunalverband für Jugend und Soziales (KVJS) sowie dem Jugendamt Enzkreis gefördert werde.
Offene Jugendarbeit mit fester Struktur
In Ergänzung zur Schulsozialarbeit stellte Kristina Heidenreich, Jugendreferentin der Gemeinde, die Arbeit im Jugendhaus Tiefenbronn vor. Ihr Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche ab neun Jahren, rund 30 Jugendliche nähmen das Angebot in Anspruch, zwischen 15 und 25 seien regelmäßig vor Ort. Heidenreich knüpfte an die schulische Arbeit an und betonte die gute Integration von Kindern mit Migrationshintergrund in die Angebote der offenen Jugendarbeit. Hier gehe es um gezielte Förderung, aber auch um einen geschützten Freiraum für persönliche Entwicklung.
Einhellige Anerkennung aus dem Gremium
Bürgermeister Frank Spottek würdigte abschließend im Namen der gesamten Verwaltung und des Gemeinderates die Berichte als Ausdruck eines „sehr guten und professionellen Angebots für Kinder und Jugendliche in Tiefenbronn“. Die dargestellten Initiativen und Entwicklungen zeigten, dass die Gemeinde nicht nur reagiere, sondern aktiv gestalte – mit Blick auf Integration, Prävention und Bildung als tragende Säulen.