Steigende Schülerinnen- und Schülerzahlen an öffentlichen allgemeinbildenden Schulen

Zuwachs an Gymnasien gebremst

bei Georg Kost

An den Grundschulen erhöht sich die Zahl an Schülerinnen- und Schülern ähnlich wie im Vorjahr um circa 3,0 Prozent. Symbolfoto infopress24.de

BADEN-WÜRTTEMBERG, 12.04.2024 (pm) – Nach den vorläufigen Ergebnissen der amtlichen Schulstatistik des Statistischen Landesamtes besuchen im aktuellen Schuljahr 2023/24 in Baden-Württemberg knapp 1 027 000 Schülerinnen und Schüler eine öffentliche allgemeinbildende Schule. Die Marke von einer Million Schülerinnen und Schülern wurde damit zum zweiten Mal in Folge überschritten. Der Trend zu einem Anstieg der Schülerinnen- und Schülerzahlen, der im Schuljahr 2020/21 einsetzte, hat sich damit weiter fortgesetzt. Im Vergleich zum Vorjahr gab es einen Zuwachs von 1,5 Prozent.

Die Zunahme ist in den meisten Schularten zu beobachten. Den größten relativen Zuwachs verzeichnen mit einem Plus von etwa 3,3 Prozent die Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren, an denen überwiegend Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot unterrichtet werden. So werden in diesem Schuljahr circa 38 100 Schülerinnen und Schüler dort unterrichtet. An den Grundschulen erhöht sich die Zahl an Schülerinnen- und Schülern ähnlich wie im Vorjahr um circa 3,0 Prozent auf etwa 394 200. Die Gemeinschaftsschulen verzeichnen dieses Jahr eine geringere Steigerung von 1,3 Prozent auf etwa 90 400 Schülerinnen und Schüler. Bei den Realschulen ist mit einer Zunahme von 0,7 Prozent auf knapp 194 600 ein ähnlich geringer Zuwachs wie im Vorjahr zu beobachten. Die drei Schulen besonderer Art verzeichnen mit einer Zunahme von 2,0 Prozent und einer Zahl von 4 175 Schülerinnen und Schülern ebenfalls ein ähnliches Wachstum wie im vergangenen Jahr.

Bei den Gymnasien hingegen verlangsamte sich das Wachstum deutlich: Während die Zahl der Schülerinnen und Schüler an den Gymnasien im Schuljahr 2022/23 noch um 1,4 Prozent stieg, ist in diesem Schuljahr nur ein minimaler Zuwachs von 0,2 Prozent auf knapp 264 700 Schülerinnen und Schüler zu verzeichnen. Eine Ausnahme vom steigenden Trend bilden die Werkreal-/Hauptschulen mit circa 40 400 Schülerinnen und Schülern, was einer Abnahme von etwa 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Damit setzt sich der Negativtrend, der im vergangenen Jahr unterbrochen war, bei dieser Schulart wieder fort.

Bei Betrachtung der Verteilung auf die weiterführenden Schularten ergeben sich im Schuljahr 2023/24 folgende Anteile: Von allen Schülerinnen und Schülern, die auf eine weiterführende Schule gehen, besuchen etwa 44,5 Prozent ein Gymnasium, circa 32,7 Prozent eine Realschule, etwa 6,8 Prozent eine Werkreal-/Hauptschule und rund 15,2 Prozent eine Gemeinschaftsschule. Damit ist die Verteilung der Schülerschaft an den weiterführenden Schulen sehr ähnlich wie im vorherigen Schuljahr. Die beliebteste weiterführende Schulart ist, trotz der relativ geringen Zunahme an Schülerinnen und Schülern, noch immer das Gymnasium.

Insgesamt spielt für die dargestellte Zunahme der Zuzug geflüchteter Menschen aus der Ukraine eine wichtige Rolle. Daher lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht beurteilen, ob der Zuwachs an den meisten Schularten eine dauerhafte Entwicklung oder nur ein temporäres Phänomen ist.