
Spatenstich für den Ausbau der Kreisstraße mit Radweg zwischen Lehningen und Hausen. Foto. Georg Kost
Weil der Stadt/Tiefenbronn, 07.05.2025 (rsr) – Mit dem offiziellen Spatenstich am Mittwochnachmittag fiel der Startschuss für ein bedeutendes Infrastrukturprojekt zwischen den Ortsteilen Lehningen (Gemeinde Tiefenbronn) und Hausen (Stadt Weil der Stadt). Die sanierungsbedürftige Kreisstraße K1061 wird grundlegend erneuert – gleichzeitig entsteht ein neuer, sicherer Radweg. Die Baumaßnahme ist nicht nur ein klares Bekenntnis zu mehr Verkehrssicherheit, sondern auch ein gelungenes Beispiel für interkommunale Zusammenarbeit.
Ein Projekt, das laut Böblingens Landrat Roland Bernhard „langen Atem“ erforderte. Mit einem Augenzwinkern bezeichnete er die bisherige Verbindung zwischen den beiden Ortsteilen als „Premium-Feldweg“ – ein Spitzname, der in der Region längst als Synonym für die enge, holprige und gefährliche Strecke gilt. „Es wurde höchste Zeit, diesen Abschnitt auszubauen“, betonte Bernhard. Die bisherige Fahrbahnbreite von unter fünf Metern habe insbesondere bei Begegnungen mit Bussen immer wieder zu gefährlichen Situationen geführt. Nach dem Ausbau werde die Strecke den heutigen Anforderungen an Sicherheit und Komfort gerecht. „Sichere Straßen sind auch ein wichtiger Standort- und Wohlfühlfaktor für die Menschen, die zwischen den Orten pendeln.“
Auch der Enzkreis ist an der Maßnahme beteiligt. Dessen Landrat Bastian Rosenau begrüßte die Realisierung ausdrücklich und richtete sich in seinen Grußworten humorvoll an die Anwesenden: „Liebe Freunde des Premium-Feldwegs“. Besonders erfreut zeigte er sich über den nachhaltigen Charakter des Projekts: „Mit dieser Maßnahme über die Kreisgrenzen hinweg sorgen die Landkreise Böblingen und der Enzkreis für eine attraktive und sichere Verkehrsverbindung.“ Der neue, 3,5 Meter breite Weg wird getrennt von der Fahrbahn verlaufen und ist für Radfahrerinnen und Radfahrer, Fußgänger sowie landwirtschaftliche Fahrzeuge vorgesehen. „Mit dem getrennten Radweg schließen wir eine Lücke im Radnetz und schaffen bessere Voraussetzungen für mehr nachhaltige Mobilität“, so Rosenau weiter.
Auch die kommunale Ebene ist stark eingebunden. Weil der Stadts Bürgermeister Christian Walter sprach in seinem Grußwort davon, dass das nun gestartete Projekt „fast etwas von Völkerverständigung“ habe – ein Zeichen für die gute Zusammenarbeit der beteiligten Gemeinden. Tiefenbronns Bürgermeister Frank Spottek hob die dringende Notwendigkeit des Ausbaus hervor: Die bisherige Verkehrssituation sei oftmals gefährlich gewesen. Gleichzeitig bat er die Bürgerinnen und Bürger um Verständnis für die bevorstehenden Einschränkungen während der Bauzeit: „Wer eine gute Infrastruktur möchte, muss gewisse Einschränkungen in Kauf nehmen.“












Die Kreisstraße K1061 weist neben dem zu schmalen Fahrbahnquerschnitt erhebliche bauliche Mängel auf. Die Bankette sind nicht ausreichend tragfähig, zudem fehlt ein frostsicherer Aufbau – was langfristig die Substanz der Straße zerstört hat. Der Straßenaufbau sowie die Entwässerung befinden sich in einem schlechten baulichen Zustand, unter anderem aufgrund von Netzrissen und Setzungen. Das tägliche Verkehrsaufkommen liegt bei rund 2.400 Fahrzeugen, davon etwa zwei Prozent Schwerlastverkehr.
Die Federführung für die Maßnahme liegt beim Landkreis Böblingen. Den Auftrag für die Ausführung erhielt das Straßenbauunternehmen Strabag GmbH mit Sitz in Freudenstadt. Die Bauzeit ist bis November 2025 veranschlagt. Insgesamt umfasst das Projekt eine Strecke von 820 Metern – davon entfallen 440 Meter auf die Gemarkung Tiefenbronn (K4577) und 380 Meter auf die Gemarkung Weil der Stadt.
Die Gesamtkosten für den Ausbau der Straße und des Radwegs belaufen sich auf rund 2,4 Millionen Euro. Diese Summe wird im Wesentlichen von den beiden Landkreisen Böblingen und Enzkreis getragen. Die Stadt Weil der Stadt sowie die Gemeinde Tiefenbronn beteiligen sich zusätzlich an den Kosten für die Mehrbreite des Radwegs, die für den landwirtschaftlichen Verkehr vorgesehen ist. Unterstützt wird das Projekt außerdem durch Fördermittel von Bund und Land in Höhe von rund 950.000 Euro.
Für die Zeit der Bauarbeiten ist eine großräumige Umleitung eingerichtet. Von Weil der Stadt kommend erfolgt die Umfahrung über Tiefenbronn – Mühlhausen (L1182, L532 und K4562), aus Richtung Neuhausen über Münklingen (K4561, K1019, K1020 und L1182).
Mit dem symbolischen Spatenstich (Foto*) beginnt nun eine Bauphase, die den lange belächelten „Premium-Feldweg“ endlich in eine zukunftsfähige, sichere und moderne Verkehrsverbindung verwandeln wird – zur Freude von Pendlern, Radfahrern, Anwohnern und nicht zuletzt auch der Kommunalpolitik, die hier eindrucksvoll Hand in Hand arbeitet.
Foto Bildunterschrift*:
Mit dem symbolischen Spatenstich beginnt nun eine Bauphase, die den lange belächelten „Premium-Feldweg“ endlich in eine zukunftsfähige, sichere und moderne Verkehrsverbindung verwandeln. Foto von links: Thomas Wagner Verkehr und Ordnung Landratsamt Böblingen, Hilde Neidardt, Erste Landesbeamtin am Landratsamt Enzkreis, Bürgermeister Frank Spottek Tiefenbronn, Enzkreislandrat Bastian Rosenau, Landrat Roland Bernhard Böblingen, Bürgermeister Christian Walter Weil der Stadt, Wladimire Hahnstein Amtsleiter Straßenbau und Radfahren Landratsamt Böblingen und Alex Maschinin von der Strabag GmbH. Foto Georg Kost