
Jugendliche setzten offenbar am Sonntagabend ein Gebäude in Calw-Stammheim in Brand Foto: KFV Calw
CALW-STAMMHEIM, 11.05. 2025 (pm) – Ein Großbrand hat am Sonntagabend ein landwirtschaftliches Anwesen in der Jahnstraße von Calw-Stammheim schwer beschädigt. Gegen 17.47 Uhr meldeten aufmerksame Anwohner dichte Rauchentwicklung und verständigten umgehend Feuerwehr und Polizei. Die Zeugen gaben dabei auch Hinweise auf drei Jugendliche, die sich kurz zuvor verdächtig am Gelände aufgehalten haben sollen. Die Polizei ermittelt nun wegen des Verdachts auf Brandstiftung.
Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stand der Stall bereits in Vollbrand. Die Feuerwehr verschaffte sich umgehend Zugang zum angrenzenden Wohnhaus, da zunächst unklar war, ob sich Personen darin aufhielten. Glücklicherweise war das Gebäude unbewohnt. Um ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Gebäude – darunter eine Grundschule und ein Kindergarten – zu verhindern, wurden sogenannte Riegelstellungen eingerichtet.

Schnell hatten sich die Flammen ausgebreitet. Foto: KFV Calw
Die Löscharbeiten gestalteten sich aufgrund des gelagerten Heus in der Stallung besonders schwierig. Es entwickelte sich eine enorme Hitze, die das Vorgehen der Feuerwehrkräfte verlangsamte. Insgesamt 79 Einsatzkräfte aus den Abteilungen Stammheim und Calw rückten mit 15 Fahrzeugen aus. Die Abteilung Hirsau stellte unterdessen die Grundsicherung im Calwer Gerätehaus sicher. Vor Ort leitete der stellvertretende Kommandant Dirk Stöhr den Einsatz.
Auch der diensthabende Kreisbrandmeister André Weiss verschaffte sich einen Überblick über die Lage. Wegen der Einsturzgefahr ließ er das Technische Hilfswerk (THW) nachalarmieren. Die THW-Fachgruppe „Räumen“ wurde beauftragt, das Heu auseinanderzuziehen, um die Glutnester freizulegen. Außerdem wurde der Wasseranschluss umgelegt, um den Wasserdruck bei der Brandbekämpfung zu erhöhen.

Die Einsatztaktik wurde ständig überprüft. Foto: KFV Calw Steffi Stocker
Da sich das betroffene Gebäude an einer stark befahrenen Straße befindet, wurde Oberbürgermeister Florian Kling an die Einsatzstelle gerufen. Auf seine Anordnung hin wurde die Straße vorübergehend vollständig gesperrt.
Auch nach dem Löschen der offenen Flammen bleibt der Einsatz für die Feuerwehr nicht beendet. Regelmäßige Nachkontrollen sind noch bis Montagvormittag angesetzt, um ein erneutes Aufflammen zu verhindern.
Die Polizei war mit vier Einsatzkräften und zwei Streifenwagen vor Ort. Sie schätzt den entstandenen Sachschaden auf rund 500.000 Euro und hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Im Fokus stehen die Hinweise auf die drei jugendlichen Tatverdächtigen.