Holzeinschlag 2023 auf hohem Niveau

Viel Schadholz aufgrund von Insektenbefall und Stürmen

bei Georg Kost

Symbolfoto: infopress24.de

BADEN-WÜRTTEMBERG, 28.04.2024 (pm) – Im Kalenderjahr 2023 wurden insgesamt 10,4 Millionen Kubikmeter Holz in den Wäldern Baden-Württembergs eingeschlagen, wie das Statistische Landesamt mitteilt. Der Holzeinschlag lag damit um sechs Prozent über dem Vorjahr und um 21 Prozent über dem mehrjährigen Durchschnitt (2013–2022). Fast die Hälfte des gesamten Einschlags im Land (47 Prozent) war auf Schadursachen zurückzuführen. So stieg der Schadholzeinschlag im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 37 Prozent auf 4,9 Millionen Kubikmeter an.
In den vorangegangenen zehn Jahren war der Anfall von Schadholz nur im Jahr 2020 (6,0  Millionen Kubikmeter) größer. Während im bundesweiten Trend ein Rückgang der Schadholzmenge seit 2021 zu verzeichnen war, konnten in Baden-Württemberg seit 2022 Zunahmen festgestellt werden.

Mehrere Faktoren waren für den hohen Schadholzeinschlag im Jahr 2023 verantwortlich. Der Einschlag aufgrund von Insektenschäden war mit einem Anteil von 51 Prozent (2,5  Millionen Kubikmeter) weiterhin die häufigste Schadursache. Im Vergleich zum Vorjahr fiel 0,5  Millionen Kubikmeter mehr Insektenholz an und nach dem Rekordjahr 2019 (2,6 Millionen Kubikmeter) wurde der bislang zweithöchste Wert verzeichnet. Außerdem trugen Sturmereignisse im Sommer und Winter 2023 zu einer mehr als doppelt so hohen Sturm-Schadholzmenge (1,2 Millionen Kubikmeter) als 2022 bei. Das Schadniveau lag jedoch noch weit unter dem von 2020 (2,8  Millionen Kubikmeter), als der Orkan Sabine in Europa wütete. Des Weiteren gewinnen auch Schäden wegen langanhaltender Trockenheit an Bedeutung. Im Jahr 2023 musste aufgrund dessen 0,8 Millionen Kubikmeter Holz eingeschlagen werden, ein Anstieg um fast ein Drittel (32 Prozent) gegenüber dem Vorjahr.

Den größten Anteil am Gesamtholzeinschlag nahm mit 71 Prozent auch im Jahr 2023 die Holzartengruppe »Fichte, Tanne, Douglasie und sonstiges Nadelholz« ein. Im Vorjahresvergleich wurde ein Zehntel mehr und damit 7,4 Millionen Kubikmeter Holz aus dieser Gruppe eingeschlagen. In der gesamten Bundesrepublik war die Entwicklung dagegen abnehmend (−12 Prozent). Die Bedeutung von Kiefern und Lärchen ist deutlich niedriger und erreichte 2023 lediglich einen Anteil von 4 Prozent in Baden-Württemberg.

Laubhölzer werden in »Eiche« und »Buche und anderes Laubholz« eingeteilt. Während die hochwertige Eiche nur einen kleinen Anteil am Gesamtholzeinschlag ausmacht (2 Prozent), hat die Nutzung von Buchen und anderem Laubholz mehr Gewicht. Mit 2,4 Millionen Kubikmeter kam diese Holzartengruppe auf einen Anteil von 23 Prozent im Jahr 2023.