Enzkreis setzt Maßstab

Niedrigste Arbeitslosigkeit bei Hochschulabsolventen

bei Georg Kost

Symbolfoto infopress24.de

STUTTGART/ENZKREIS, 19.05.2025 (pm) – Wer im Enzkreis einen Hochschulabschluss hat, muss sich kaum Sorgen um Arbeitslosigkeit machen. Im Jahr 2024 lag die Arbeitslosenquote unter Akademikern im Enzkreis bei gerade einmal 1,3 Prozent. Damit gehört die Region – gemeinsam mit dem Ostalbkreis und dem Landkreis Biberach – zu den Kreisen mit der niedrigsten Akademiker-Arbeitslosenquote in ganz Baden-Württemberg. Dies teilte das Statistische Landesamt Baden-Württemberg nach Auswertung der Arbeitsmarktdaten mit.

Zum Vergleich: Landesweit lag die Arbeitslosenquote unter Hochqualifizierten bei 2,2 Prozent, deutschlandweit sogar bei 2,9 Prozent. Der Enzkreis schneidet somit nicht nur im Südwesten, sondern auch im bundesweiten Vergleich hervorragend ab.

Qualifikation schützt vor Arbeitslosigkeit
Der Arbeitsmarkt zeigt ein klares Bild: Je höher der Bildungsabschluss, desto geringer das Risiko, arbeitslos zu werden. Während 2024 in Baden-Württemberg rund 270.000 Menschen arbeitslos gemeldet waren, hatte mehr als die Hälfte von ihnen (knapp 52 Prozent) keinen Berufsabschluss. Bei Personen mit einer betrieblichen oder schulischen Ausbildung lag die Arbeitslosenquote landesweit bei 2,6 Prozent, bei Akademikern hingegen nur bei 2,2 Prozent.

Der Strukturwandel in der Wirtschaft verstärkt diesen Trend: Die Nachfrage nach gut qualifizierten Fachkräften steigt, während einfache Tätigkeiten weniger gebraucht werden. So wuchs die Zahl der hochqualifizierten Beschäftigten in Baden-Württemberg 2024 um 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während die Zahl der Beschäftigten ohne Berufsabschluss nahezu stagnierte (+0,3 Prozent).

Enzkreis als Musterbeispiel für stabile Beschäftigung
Dass der Enzkreis zu den Spitzenreitern gehört, überrascht Branchenkenner kaum. „Wir haben hier eine starke mittelständische Wirtschaft mit hohem Bedarf an Ingenieuren, Naturwissenschaftlern und anderen Akademikern“, erklärt ein Sprecher der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald. Besonders Firmen im Maschinenbau, in der Medizintechnik und in der IT-Branche suchen verstärkt gut ausgebildete Fachkräfte.
Auch die Nähe zu den Ballungsräumen Karlsruhe und Stuttgart spielt eine Rolle: Der Enzkreis profitiert von der wirtschaftlichen Dynamik dieser Regionen, bleibt aber gleichzeitig als Wohn- und Arbeitsort attraktiv.

Deutschlandweiter Vergleich: Südwesten top, Stadtstaaten Schlusslicht
Im Vergleich zu anderen Bundesländern steht Baden-Württemberg insgesamt gut da: Mit einer Akademiker-Arbeitslosenquote von 2,2 Prozent liegt das Land vor Bayern und Hessen (jeweils 2,3 Prozent). Deutlich höher sind die Quoten in den Stadtstaaten Berlin (5,1 Prozent), Bremen (4,3 Prozent) und Hamburg (3,9 Prozent). Diese Zahlen bedeuten jedoch nicht zwangsläufig schlechtere Beschäftigungschancen, sondern spiegeln oft auch regionale Besonderheiten wider, etwa durch hohe Zuzüge junger Hochschulabsolventen.

Fazit: Akademiker im Enzkreis gefragt wie nie
Trotz schwächelnder Konjunktur bleibt der Enzkreis eine Hochburg für gut qualifizierte Arbeitskräfte. Die niedrige Akademiker-Arbeitslosenquote zeigt, dass der hiesige Arbeitsmarkt robust ist und gut ausgebildete Menschen beste Chancen auf eine Anstellung haben.