ENZKREIS, 30.03.2022 (enz) – Im Rahmen des Aktionsprogramms des Bundes und der Länder „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ fördert das Land im Jahr 2022 die Jugendämter und unterstützt sie damit bei Beschaffungen, Angeboten und Aktivitäten – und zwar nicht nur bei denen, die das Jugendamt selbst durchführt, sondern auch bei denen von öffentlichen und freien Trägern sowie Vereinen und Verbänden, die in Kommunen im jeweiligen Amtsbezirk in der offenen Jugendarbeit tätig sind. Das teilt das Landratsamt Enzkreis mit, bei dem auch das hiesige Jugendamt angesiedelt ist.
„Die Kontakte von Kindern und Jugendlichen waren und sind Corona-bedingt stark eingeschränkt. Eine Anbindung an Schule, Schulsozialarbeit, Vereine und Jugendarbeit war in den vergangenen Monaten sehr schwer bis kaum möglich“, berichtet die Sozialdezernentin des Enzkreises, Katja Kreeb. Kinder und Jugendliche befänden sich in einem Zustand der familiären Isolation, der – insbesondere in besonders gestressten Familien – negative Folgen haben könne, wie etwa Kontakt- und Bewegungsmangel, erhöhte Aggression oder Depression, Verlust der Tagesstruktur, Emotionslosigkeit, aber auch Desorientierung. Um diese Folgen aufzufangen, seien Beschaffungen, Angebote oder Aktivitäten vielerorts nötig und sinnvoll.
„Die Offene Kinder- und Jugendarbeit ist Teil der Präventionskette zum Schutz von Kindern und Jugendlichen“, ergänzt der Leiter des Jugendamtes, Wolfgang Schwaab. „Die Fachkräfte sorgen für Kontakte, Hilfen, Entlastung und Unterstützung in sozialen Belastungssituationen, insbesondere wenn sich Kinder und Jugendliche in Notlagen befinden. Daher ist es wichtig, dass dieser Arbeitsbereich unterstützt wird.“ Auf Grundlage der Bevölkerungszahlen der Sechs- bis unter 21-Jährigen in Baden-Württemberg sei eine Pro-Kopf-Pauschale errechnet worden; daraus ergibt sich laut Schwaab für den Enzkreis ein Förderbudget in Höhe von 57.700 Euro.
„Bei uns haben sich schon 37 Vereine, Verbände und freie Träger aus dem Enzkreis mit 44 konkreten Projektideen und Vorhaben gemeldet“, freut sich auch Kreisjugendreferentin Alice Zahorneanu. „Diese Anträge werden wir nun prüfen und dann baldmöglichst Kontakt mit den Verantwortlichen aufnehmen.“