DRK Tiefenbronn nimmt neuen Gerätewagen offiziell in Dienst

bei Georg Kost

Fahrzeugübergabe des GW-Bt2 an das DRK Tiefenbronn. Kreisbrandmeister Sorg, MdL Erik Schweickert lassen sich das Fahrzeug von Stefan Schoch zeigen (v.l.n.r.) Foto Georg Kost

TIEFENBRONN-MÜHLHAUSEN, 25.05.2025 (rsr) – Was mit einer unscheinbaren E-Mail an einem lauen Sommerabend im Juni 2018 begann, fand am vergangenen Sonntag seinen feierlichen Höhepunkt: Der DRK-Ortsverein Tiefenbronn konnte nach jahrelanger Planungs-, Bau- und Abstimmungsphase seinen neuen Gerätewagen Betreuung 2 (GW-Bt 2) offiziell in Dienst stellen. Hinter dem nüchternen Namen verbirgt sich ein modernes Einsatzfahrzeug des Bevölkerungsschutzes – Ergebnis eines außergewöhnlichen kommunalen und ehrenamtlichen Engagements, getragen von Gemeinde, Landratsamt, Regierungspräsidium und Landtag.

Jahrelanger Weg zum Ziel
Im Rahmen einer würdigen Feierstunde führte Günter Schneider, zweiter Vorsitzender des DRK Tiefenbronn, durch das Programm. Die Veranstaltung wurde musikalisch vom Musikverein Mühlhausen begleitet, während die Feuerwehrabteilung Mühlhausen für die Bewirtung der zahlreichen Gäste sorgte.

Stefan Schoch, stellvertretender Bereitschaftsleiter, gab in seinem Rückblick einen umfassenden Einblick in den Werdegang des Projekts. Alles begann im Juni 2018, als eine Mitteilung des Landes Baden-Württemberg über die geplante Ersatzbeschaffung eines LKWs für das Betreuungskonzept eintraf. Bereits damals erkannte man beim DRK Tiefenbronn die Chance, den betagten LKW aus dem Jahr 2003 durch ein leistungsfähigeres Fahrzeug zu ersetzen.

Doch damit begann eine lange Reise: Die baulichen Voraussetzungen am Standort reichten für das neue Fahrzeug nicht aus. In enger Abstimmung mit dem Rathaus und unter Mitwirkung des Architekturbüros Jost wurde ein Bauprojekt initiiert, das im September 2018 einstimmig vom Gemeinderat beschlossen wurde. Die Finanzierung übernahm die Gemeinde Tiefenbronn – ein starkes Zeichen der Unterstützung, das Bürgermeister Frank Spottek in seinem Grußwort ausdrücklich bestätigte.

DRK Tiefenbronn nimmt neuen Gerätewagen offiziell in Dienst. Foto Georg Kost
DRK Tiefenbronn nimmt neuen Gerätewagen offiziell in Dienst. Foto Georg Kost
DRK Tiefenbronn nimmt neuen Gerätewagen offiziell in Dienst. Foto Georg Kost
DRK Tiefenbronn nimmt neuen Gerätewagen offiziell in Dienst. Foto Georg Kost
DRK Tiefenbronn nimmt neuen Gerätewagen offiziell in Dienst. Foto Georg Kost
DRK Tiefenbronn nimmt neuen Gerätewagen offiziell in Dienst. Foto Georg Kost

Eigenleistung und Pandemie
Der Baubeginn verzögerte sich pandemiebedingt bis Januar 2021. In einem Kraftakt übernahmen Mitglieder des DRK die Errichtung der neuen LKW-Garage weitgehend in Eigenleistung – parallel zum Betrieb eines Corona-Testzentrums in der Würmtalhalle. Die Halle war im Sommer 2021 fertiggestellt, doch auf das Fahrzeug musste weiter gewartet werden.

Nach zähen Gesprächen auf verschiedenen Verbandsebenen brachte schließlich ein Vor-Ort-Termin mit dem Landtagsabgeordneten Dr. Erik Schweickert den entscheidenden Fortschritt. Schweickert, selbst mit dem DRK vertraut, trug die Anliegen des Ortsvereins in den Landtag. Diese Initiative wurde auch im Regierungspräsidium Karlsruhe wahrgenommen, wo Alexander Johmann-Vonier, Beauftragter für Katastrophenschutz, den Bedarf aufgriff und eine Lösung in Aussicht stellte.

Übergabe mit Hürden
Die tatsächliche Übergabe des GW-Bt 2 erfolgte erst im April 2024 – nach einem weiteren Jahr des Wartens und zahlreichen Abstimmungen mit dem Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises, wo das Fahrzeug zuvor stationiert war. Die formelle Übernahme war mit technischen Wartungen und bürokratischem Aufwand verbunden, da es sich um ein landeseigenes Fahrzeug handelt.

Würdigung und Weihe
Kreisbrandmeister Carsten Sorg, der für das Landratsamt Enzkreis und das Regierungspräsidium Karlsruhe sprach, würdigte in seinem Beitrag die hohe Relevanz des neuen Fahrzeugs. Angesichts sich wandelnder Einsatzszenarien – von Massenanfällen über Flüchtlingsversorgung bis hin zu Extremwettereinsätzen – sei eine moderne Ausstattung essenziell. Der GW-Bt 2 könne flexibel eingesetzt und bedarfsorientiert bestückt werden. Neben Technik betonte Sorg besonders die Bedeutung der ehrenamtlichen Kräfte, die sich im Dienst der Allgemeinheit engagieren – auch unter Verzicht auf Freizeit und mit persönlichem Risiko.

Auch Bürgermeister Frank Spottek lobte die Schlagkraft des DRK-Ortsvereins Tiefenbronn, der sich durch Verlässlichkeit und hohe Einsatzbereitschaft auszeichne. Das Vertrauen, das Gemeinde und Gemeinderat dem Verein entgegenbringen, habe sich voll ausgezahlt. Zugleich betonte er die Bedeutung eines gut funktionierenden Netzwerks innerhalb der Rotkreuzstrukturen und über die kommunalen Ebenen hinaus.

DRK-Kreisbereitschaftsführer Dominique Krueger hob in seinem Grußwort den vorbildlichen Einsatz der Tiefenbronner Bereitschaft hervor. Der Weg bis zur Inbetriebnahme des Fahrzeugs zeige, wie viel Ausdauer und Zusammenhalt im Ehrenamt möglich seien.

Landtagsabgeordneter Erik Schweickert verwies in seiner Ansprache auf die lange Dauer von der Antragstellung bis zur Realisierung und mahnte Verbesserungen im Verwaltungsverfahren an. Zugleich lobte er die Weitsicht des DRK, das schon frühzeitig auf moderne Anforderungen im Bevölkerungsschutz reagierte.

Für den geistlichen Rahmen der Veranstaltung sorgte Pfarrer Julian Albrecht von der evangelischen Kirchengemeinde Mühlhausen. In seiner Weihe erinnerte er an die Nächstenliebe und den ehrenvollen Dienst, den das DRK mit seiner Arbeit leistet.

Stärkung für den Bevölkerungsschutz
Mit der offiziellen Indienststellung des GW-Bt 2 hat der DRK-Ortsverein Tiefenbronn ein wichtiges Etappenziel erreicht. Der neue Gerätewagen stärkt nicht nur die lokale Einsatzfähigkeit, sondern steht auch symbolisch für die enge Zusammenarbeit von Ehrenamt, Kommunalpolitik und staatlichen Stellen. Unterstützt vom Land Baden-Württemberg, dem Regierungspräsidium Karlsruhe und dem Landratsamt Enzkreis, aber getragen vom Engagement zahlreicher Helferinnen und Helfer, zeigt dieses Projekt eindrucksvoll, was möglich ist, wenn alle an einem Strang ziehen.