Zahl der Übernachtungen auf neuem Höchstwert

Aktualisierter Tourismusatlas für Deutschland zeigt auf kleinräumiger Ebene Auswirkungen der Pandemie

bei Georg Kost

Im  nördlichen Schwarzwald  sind die Übernachtungszahlen um 17,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen.  (Foto Bad Herrenalb) Symbolfoto: infopress24.de

BADEN-WÜRTTEMBERG, 16.08.2023 (pm) – Der Landestourismus in Baden-Württemberg hat im 1. Halbjahr 2023 gegenüber dem Vorjahreszeitraum weiter Zuwächse verbucht. Nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Landesamtes kamen im Zeitraum Januar bis Juni 2023 in den geöffneten Beherbergungsbetrieben insgesamt 10,3 Millionen (Mill.) Gäste an, das waren 2,0 Mill. Gäste beziehungsweise 24,7 Prozent mehr als im 1. Halbjahr 2022. Die Zahl der Übernachtungen stieg um 4,0 Mill. (+18,1 Prozent) auf 25,9 Mill. Übernachtungen.
Damit verzeichnete der Landestourismus für das 1. Halbjahr 0,5 Prozent mehr Übernachtungen als im 1. Halbjahr 2019 und damit einen neuen Höchststand an Übernachtungen. Die Zahl der Ankünfte lag dagegen um 2,2 Prozent unter dem Niveau aus 2019. Dabei hat sich die durchschnittliche Übernachtungsdauer pro Gast leicht, von 2,4 Nächten pro Ankunft in 2019 auf 2,5 Nächte in 2023, gesteigert.

Innerhalb des Landes gelang es im 1. Halbjahr 2023 allen neun Reisegebieten erneut, ihre Übernachtungszahlen gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu steigern, fünf Reisegebiete verzeichneten dabei mehr Übernachtungen als noch im 1. Halbjahr 2019.

Nach Reisegebieten zeigt sich folgendes Ranking:
Region Stuttgart (+30,7 Prozent gegenüber 1. Halbjahr 2022; −5,5 Prozent gegenüber 1. Halbjahr 2019),
Nördliches Baden-Württemberg (+25,4Prozent; −2,7 Prozent),
Schwäbische Alb (+21,1 Prozent; +2,0 Prozent),
Nördlicher Schwarzwald (+17,2 Prozent; −1,0 Prozent),
Mittlerer Schwarzwald (+12,3 Prozent; +5,3 Prozent),
Württembergisches Allgäu-Oberschwaben (+12,1 Prozent; +8,2 Prozent),
Südlicher Schwarzwald (+12,0 Prozent; +1,2 Prozent),
Hegau (+10,9 Prozent; −0,2 Prozent),
Bodensee (+9,4 Prozent; +6,2 Prozent).

Eine positive Entwicklung zum Vorjahreszeitraum verzeichneten auch alle Betriebsarten. Das stärkste Plus an Übernachtungen gegenüber dem 1. Halbjahr 2022 verzeichneten hier die Schulungsheime (+30,1 Prozent), den niedrigsten Zuwachs die Ferienhäuser, -wohnungen und Ferienzentren (+6,6 Prozent).
Gegenüber dem 1. Halbjahr 2019 war die Entwicklung weniger einheitlich: besonders deutlich über dem Vorpandemie-Niveau lagen hier die Ferienhäuser, -wohnungen und Ferienzentren mit einem Plus von +26,5 Prozent.
Auch Campingplätze (+22,0 Prozent) und Hotel Garnis (+19,3 Prozent) registrierten deutlich mehr Übernachtungen als im Vergleichszeitraum 2019. Alle anderen Betriebsarten konnten die Vorpandemiewerte dagegen noch nicht wieder erreichen.

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