Seit zwölf Jahren in Wiernsheim aktiv: Familienbesucherin Beate Hoffer. Foto: LRA Enzkreis Beatrice Güldenstein
ENZKREIS/WIERNSHEIM, 22.04.2023 (enz) – Im Enzkreis ist jedes neugeborene Kind herzlich willkommen. Auch die Jüngsten sollen sich in ihrer Gemeinde wohlfühlen. Daher werden seit 2013 in einigen Kommunen frischgebackene Eltern besucht. Sie erhalten Informationen rund um Angebote in ihrer Nähe und ein kleines Willkommensgeschenk. „Im Zuge der Weiterentwicklung der regionalen Familienbildung wollen wir das Familienbesuchsprogramm unter dem neuen Namen ‚LebENZKREIS – Ihr Familienbesuch‘ deutlich ausweiten“, sagt die Sozialdezernentin des Enzkreises, Katja Kreeb.
In Wiernsheim übernimmt Beate Hoffer die Aufgabe, Mütter und Väter mit Neugeborenen zu besuchen. Bis zur Rente war die Oma von drei Enkeln in der örtlichen Gemeindeverwaltung tätig – inzwischen besucht sie leidenschaftlich gerne die jüngsten Mitbürgerinnen und Mitbürger. Vor zwölf Jahren meldete sie sich auf einen Aufruf des Landratsamts, wurde geschult und ist seitdem als Familienbesucherin tätig.
Die Adressen der Familien mit Neugeborenen erhält Hoffer über das Rathaus. Für jede Familie verfasst sie ein persönliches Anschreiben, in dem sie ihren Besuch ankündigt. „Wer nicht besucht werden will, kann natürlich telefonisch absagen, aber die Familien in Wiernsheim reagieren durchweg positiv auf das Angebot.“ In der Gemeinde sei bereits bekannt: „Sobald wir ein Baby bekommen, kommt die Hoffer“, lächelt die Familienbesucherin.
Wiernsheimer Babytasche mit nützlichem Inhalt
Im Zuge ihres etwa halbstündigen Besuches erhalten die frischgebackenen Eltern die „Wiernsheimer Babytasche“. Sie enthält Infomaterial, ein Babylätzchen und zwei Gutscheine für örtliche Angebote. Im Gespräch stellt Beate Hoffer die Eltern-Kind-Angebote in der Gemeinde vor, klärt über die Hebammen-Betreuung auf und beantwortet die Fragen der Eltern. Einen Rat gibt sie den Familien immer mit auf den Weg: „Eine Mutter macht aus ihrem Gefühl heraus immer alles richtig. Für die Kinder ist sie die Königin und was die Königin sagt, ist Sache.“ Frischgebackenen Müttern empfiehlt sie: „Legen Sie sich immer hin, wenn sich Ihr Kind auch hinlegt. Ein Kind braucht Ruhe und Zufriedenheit, und wenn Sie zufrieden sind, ist es das Kind auch.“
Fragt man Beate Hoffer, was ihr an ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit am besten gefalle, lacht sie: „Die Kinder, die kleinen Würmer, sind alle so unterschiedlich und das ist ganz süß.“ Eine Familie, die sie mehrere Male besucht hatte, ist ihr wegen der Lätzchen („Trieler“) ganz besonders in Erinnerung geblieben: „Da hing jeder einzelne Trieler, den ich mitgebracht hatte, dekorativ an der Wand im Eingangsbereich.“
Für die Zukunft wünscht sich die engagierte Frau, dass sich junge Familien in allen Enzkreis-Gemeinden gut integriert fühlen. „Ein persönliches Gespräch von Mensch zu Mensch ist für die jungen Mütter und Väter ein großer Gewinn“, ist sie sicher. Für sich selbst ist sie auf der Suche nach einer geeigneten Nachfolge: „Ich halte Augen und Ohren offen, welcher junge Mensch in meine Fußstapfen treten könnte.“