
Zum Weltwassertag. Symbolfoto: Georg Kost
BADEN-WÜRTTEMBERG, 22.03.2025 (pm) – Wasser ist ein unersetzliches Gut – es ist Lebensmittel und Produktionsfaktor zugleich. Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg dazu mitteilt, verbrauchte 2022 jede Einwohnerin und jeder Einwohner im Land durchschnittlich 123 Liter Trinkwasser am Tag. 2022 gewannen die öffentlichen Wasserversorger insgesamt rund 700 Millionen Kubikmeter Trinkwasser für Bevölkerung und Wirtschaft. Noch weitaus mehr Wasser benötigte die Energiewirtschaft; 2022 waren es rund 1 800 Millionen Kubikmeter. Darüber hinaus gewannen das Produzierende Gewerbe rund 360 Millionen Kubikmeter die Land- und Forstwirtschaft und die Dienstleistungsbereiche knapp 30 beziehungsweise knapp 25 Millionen Kubikmeter Wasser. Der Wasserbedarf lag in Baden-Württemberg 2022 damit bei insgesamt 2 900 Millionen Kubikmeter.
Wasser lässt sich sparen, jedoch nicht ersetzen. 1991 belief sich der Wasserbedarf in Baden-Württemberg noch auf rund 6 900 Millionen Kubikmeter. Die Wassergewinnung der Energiewirtschaft ging bis 2022 von 5 400 Millionen Kubikmeter um zwei Drittel, die Wassergewinnung des Produzierenden Gewerbes von knapp 700 Millionen Kubikmeter um die Hälfte zurück. Die Trinkwassergewinnung verringerte sich zunächst ebenfalls, und zwar ausgehend von rund 760 Millionen Kubikmeter im Jahr 1991 auf 650 Millionen Kubikmeter im Jahr 2010. Seither nahm die Gewinnung dagegen zu, ohne den Stand von 1991 (760 Millionen Kubikmeter) wieder erreicht zu haben. Der Mehrbedarf dürfte zum einen mit dem Bevölkerungswachstum zusammenhängen. Zum anderen zog der individuelle Wasserbedarf an, der 2010 noch bei 115 Liter pro Kopf und Tag lag. Vermutlich lassen die tendenziell trockeneren und wärmeren Sommer die Nachfrage steigen.
Das Trinkwasser stammte 2022 zu gut 70 Prozent aus dem Grundwasser (einschließlich Quellwasser) und war zu knapp 30 Prozent Oberflächenwasser, insbesondere aus dem Bodensee. Die Energiewirtschaft gewann fast ausschließlich Flusswasser für die Verwendung als Kühlwasser. Das Produzierende Gewerbe deckte rund zwei Drittel seines Bedarfs aus Oberflächenwasser und ein Drittel aus Grundwasser; hinzu kommt der Wasserbezug aus dem öffentlichen Netz. Wasser wird dort zur Kühlung von Stromerzeugungs- und Produktionsanlagen sowie auf vielfältige Weise in der Produktion verwendet, das – wie bei der Getränke- und Lebensmittelherstellung – auch in das Produkt eingehen kann. Die Dienstleistungsbereiche und die Land- und Forstwirtschaft gewannen überwiegend Grundwasser. Die Landwirtschaft setzte das Wasser insbesondere für die Flächenbewässerung ein.
Weitere Informationen
Der Weltwassertag der Vereinten Nationen soll darauf hinweisen, dass die Wasservorkommen eine unersetzliche, aber gefährdete Ressource sind. Mit dem diesjährigen Motto »Erhalt der Gletscher« werden die weltweiten Auswirkungen des Klimawandels thematisiert. Etwa 70 Prozent des Süßwassers auf der Erde liegen als Eis oder Schnee vor. Fast 2 Milliarden Menschen sind für Trinkwasser, Landwirtschaft und Energieerzeugung auf Wasser aus Gletschern, Schneeschmelze und Gebirgsabflüssen angewiesen. Die Gletscher schmelzen jedoch rasch ab. (Quelle: World Water-Day)