
Handlungsbedarf besteht in der Gemeinde Wurmberg, bei den evangelischen Kindergarteneinrichtung (Träger). Hier kommt es zu einer Wartliste für Ü 3 Kinder. Foto Georg Kost
WURMBERG, 20.03.2025 (rsr) – Die Gemeinde Wurmberg hat die Ergebnisse der jährlichen Bedarfserhebung für die Kindertagesbetreuung vorgestellt. Ziel der Umfrage war es, die Bedürfnisse der Eltern hinsichtlich Betreuungsangeboten und Öffnungszeiten zu ermitteln, um eine bedarfsgerechte Planung für das kommende Kindergartenjahr 2025/2026 zu gewährleisten.
In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats am Donnerstag präsentierte Hauptamtsleiter Patrick Hochstetter die Ergebnisse.
Die Zahlen machen deutlich: Es besteht Handlungsbedarf.
An der alljährlichen Fragebogenaktion beteiligten sich 123 Eltern beziehungsweise Alleinerziehende, was einer Beteiligungsquote von 50 Prozent entspricht.
Damit konnte ein aussagekräftiges Stimmungsbild zur aktuellen Betreuungssituation gewonnen werden.
Von den insgesamt 246 in Wurmberg und Neubärental wohnhaften Kindern besuchen derzeit 173 Kinder die beiden Kindergärten der Gemeinde: 129 in Wurmberg und 44 in Neubärental.
Besonders die Nachfrage nach verlängerten Öffnungszeiten (VÖ) bleibt konstant hoch. In Wurmberg entschieden sich 52 Prozent der Ü3-Eltern (34 Kinder) für diese Betreuungsform, in Neubärental sogar über 82 Prozent (14 Kinder).
Zudem zeigt sich ein wachsendes Interesse an Ganztagesplätzen: Gut 18 Prozent der Rückmeldenden im Ü3-Bereich (12 Kinder) wünschen eine Betreuung in einer Ganztagesgruppe, was einer Verdopplung gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auch die Halbtagsgruppen stoßen weiterhin auf Zuspruch: 29 Prozent der Eltern im Ü3-Bereich in Wurmberg (19 Kinder) bevorzugen diese Option, in Neubärental sind es 12 Prozent (zwei Kinder).
Im U3-Bereich bleibt der Betreuungsbedarf stabil: In Wurmberg wünschen 73 Prozent der Eltern (19 Kinder) eine Betreuung, in Neubärental 43 Prozent (sechs Kinder). Auch hier ist die Beibehaltung der aktuellen Öffnungszeiten der Wunsch der großen Mehrheit.
Trotz der bereits getroffenen Maßnahmen wie der Einrichtung zusätzlicher Gruppen in der Interimslösung „Im Steinernen Kreuz“ bleibt die Platzsituation angespannt.
Für das Kindergartenjahr 2025/2026 wird im Ü3-Bereich eine Warteliste erwartet: 20 Kinder in Wurmberg und drei Kinder in Neubärental werden voraussichtlich keinen Platz in den bestehenden Einrichtungen finden.
Für Kinder unter drei Jahren hingegen wird es nach aktuellem Stand ausreichend Betreuungsplätze geben.
Neben den Kindergartenplätzen bietet die Kooperation der Gemeinde mit dem Tagesmütter Enztal e.V. eine wertvolle Ergänzung. In Wurmberg stehen derzeit 14 Betreuungsplätze bei drei Tagespflegepersonen zur Verfügung, von denen aktuell vier Plätze frei sind.
Der Gemeinderat nahm die Ergebnisse der Erhebung zur Kenntnis und beschloss die Bedarfsplanung für 2025. Die Verwaltung wurde beauftragt, den Plan beim Landratsamt Enzkreis – Jugendamt – einzureichen.
Bürgermeister Jörg-Michael Teply betonte die Bedeutung einer vorausschauenden Planung, um den Betreuungsbedarf der Familien in Wurmberg und Neubärental auch in Zukunft decken zu können.