BADEN-WÜRTTMBERG, 04.10.2024 (pm) – Im Schuljahr 2023/24 waren fast 115 400 Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen in Baden-Württemberg beschäftigt.
Annährend 99 500 Personen unterrichteten an öffentlichen und rund 15 900 Personen an privaten Schulen, teilt das Statistische Landesamt anlässlich des Weltlehrertag am 5. Oktober mit.
Die Anzahl der Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen stieg gegenüber dem Schuljahr 2022/23 um gut 1 800 Personen an öffentlichen und um knapp 300 Personen an privaten Schulen. Im Schuljahr 2023/24 sind damit an privaten und öffentlichen Schulen jeweils 1,8 Prozent mehr Lehrkräfte tätig als im vorangegangenen Schuljahr.
Der Umfang der Tätigkeit unterschied sich zwischen den öffentlichen und privaten allgemeinbildenden Schulen. Nach Ergebnissen der amtlichen Schulstatistik hatten im Schuljahr 2023/24 an öffentlichen allgemeinbildenden Schulen 41,3 Prozent der Lehrkräfte einen vollen Lehrauftrag. An privaten allgemeinbildenden Schulen lag der Anteil der Lehrkräfte mit vollem Lehrumfang hingegen nur bei 37,5 Prozent.
An öffentlichen allgemeinbildenden Schulen ist der Anteil der Vollzeit-Lehrkräfte im Vergleich zum Vorjahr (42,0 Prozent) erneut leicht gesunken. Der Anteil der Lehrerinnen und Lehrer in Teilzeit mit mindestens der Hälfte der Regelpflichtstunden hingegen ist auf 40,7 Prozent gestiegen (Vorjahr 39,8 Prozent). Der Anteil der sonstigen Lehrkräfte ist geringfügig auf 18,0 Prozent zurückgegangen (Vorjahr 18,2 Prozent). An privaten allgemeinbildenden Schulen fiel der Teilzeitanteil hingegen leicht auf 41,9 Prozent (Vorjahr 42,1 Prozent) und der Anteil von den sonstigen Lehrkräften stieg minimal auf 20,6 Prozent (Vorjahr 20,3 Prozent).
An öffentlichen allgemeinbildenden Schulen waren die meisten Lehrkräfte an Grund- und Werkreal-/Hauptschulen beschäftigt (32,8 Prozent), gefolgt von den Gymnasien mit 25,7 Prozent. Die privaten allgemeinbildenden Schulen haben eine andere Schwerpunktsetzung. Hier war der größte Anteil der Lehrkräfte an SBBZ (Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren) tätig (35,4 Prozent), gefolgt von den Gymnasien (25,5 Prozent).
Der Frauenanteil an den allgemeinbildenden Schulen stieg im Schuljahr 2023/24 im Vergleich zum vorangegangenen Schuljahr. An öffentlichen allgemeinbildenden Schulen betrug er 75 Prozent (Vorjahr 74,9 Prozent), an den privaten Schulen 67,8 Prozent (Vorjahr 67,1 Prozent). Betrachtet man die einzelnen Schularten, gab es die höchsten Frauenquoten an Grund- und Werkreal-/Hauptschulen (öffentlich 87 Prozent, privat 77 Prozent), gefolgt von den SBBZ (81,9 Prozent bzw. 73,7 Prozent). Den niedrigsten Frauenanteil gab es jeweils an den Gymnasien (öffentlich 62,8 Prozent, privat 60,1 Prozent). Bei drei öffentlichen Schulen besonderer Art lag der Frauenanteil ebenfalls bei 62,8 Prozent.
Knapp 4 200 neue Lehramtsanwärterinnen und -anwärter in Baden-Württemberg
Am 1. März 2024 besuchten gut 8 600 Personen ein Seminar für das Lehramt in Baden-Württemberg. Wie das Statistische Landesamt anlässlich des Weltlehrertages am 5. Oktober mitteilt, waren das 18 Personen mehr als 2023. Die Zahl der Referendare und Referendarinnen im ersten Unterrichtshalbjahr nahm um 6,9 Prozent zu und lag bei knapp 4 200 Personen (2023: 3 893 Personen).
Die Zahl der Personen, die ein Referendariat begannen, nahm in fast allen Ausbildungsgängen zu. Ein besonders starker Anstieg wurde im Lehramt für das Gymnasium mit nunmehr rund 1 240 Personen (+15,8 Prozent) und im Lehramt für die Grundschule mit nunmehr rund 1 310 Personen (+9,5 Prozent) verzeichnet. Die Personenanzahl im ersten Unterrichtshalbjahr für die beruflichen Schulen blieb mit knapp 300 Seminarteilnehmenden gleich.
Es besuchten mehr Frauen als Männer ein Referendariat in Baden-Württemberg. Insgesamt lag der Frauenanteil 2024 bei 75,0 Prozent. Besonders hoch war er im Lehramt für Grundschulen mit 88,2 Prozent. Bei den angehenden Lehrkräften für berufliche Schulen betrug der Frauenanteil hingegen 59,5 Prozent.
Fast alle angehenden Lehrkräfte besuchten das Seminar in Vollzeit. Nur gut 170 Personen, zumeist Frauen und nur 17 Männer, machten von der Ausbildung in Teilzeit Gebrauch. Am höchsten war der Teilzeitanteil beim Lehramt für die beruflichen Schulen.
Im Sommer 2023 und im Winter 2023/24 bestanden rund 4 000 Absolventinnen und Absolventen die zweite Lehramtsprüfung. Am häufigsten wurde das Lehramt für Gymnasien erfolgreich abgeschlossen (1 200). An zweiter Stelle folgt das Lehramt für Grundschulen mit rund 1 100 erfolgreich abgelegten Prüfungen. Mit knapp 800 Absolventinnen und Absolventen war das Lehramt für die Sekundarstufe I am dritthäufigsten vertreten.
In der Regel erwirbt jede Absolventin und jeder Absolvent die Lehrbefähigung für mindestens zwei Lehrfächer. Dabei wurden insgesamt knapp 8090 fachspezifische Lehrbefähigungen erworben.