PFORZHEIM, 20.04.2022 (pm) – Die Unterbringung der ukrainischen Flüchtlinge in Pforzheim läuft weiter erfolgreich. Ganz aktuell konnte mit den Betreibern eines Studentenwohnheims eine Einigung über die zunächst zeitlich befristete Vermietung von zehn Wohnungen erzielt werden. Die Wohnungen haben dabei jeweils 4 oder 5 Zimmer. Eine Wohnküche ist vorhanden. Die einzelnen Zimmer werden mit Familien belegt.Insgesamt können rund 100 Flüchtlinge hier eine neue Unterkunft finden. Wie in allen Flüchtlingsunterkünften werden die Wohnheimleitung sowie Hausmeister regelmäßig vor Ort sein. Derzeit wird noch an den letzten Details der Ausstattung gearbeitet, auch eine soziale Betreuung der Menschen wird aufgebaut. Die freien Kapazitäten resultieren teilweise noch aus dem eingeschränkten Studienbetrieb der vergangenen Monate, gleichzeitig wurde intern durch Umzüge einzelner Studenten und Studentinnen Platz geschaffen.
Weitere Wohnobjekte sind im Fokus der Verwaltung, mit verschiedenen Immobilienbesitzern sind die Fachleute der Verwaltung im Gespräch. „Die Anmietung von Wohnungen in einem Studentenwohnheim ist eine sehr gute Sache. Die Betreiber schaffen hier sehr gute Voraussetzungen, auch in der Ausstattung. Offenbar ist bereits ein Kennenlernabend geplant. So gelingt Integration“, so Bürgermeister Frank Fillbrunn. Man sei an weiteren Objekten dran und guter Dinge, dass man die Zuweisungen und die Ankommenden gut unterbringen könne. „Das führt jetzt dazu, dass wir die Bergdorfhalle als Halle der Notunterkunft ab Montag wieder ihrem eigentlichen Zweck zuführen können“. „Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle den Vereinen, der Schule und der Ortsverwaltung für die schnelle Unterstützung“, so Oberbürgermeister Peter Boch und Bürgermeister Fillbrunn gemeinsam. Eine Einschränkung für die Zukunft machte Bürgermeister Fillbrunn gleichwohl: „Wir können Entscheidungen nur auf der heutigen Wissensbasis treffen. Der Krieg in der Ukraine geht weiter und wir wissen nicht, wie sich die Flüchtlingsströme entwickeln. Es könnte eine Situation eintreten, in der Unterbringungsorte wie beispielsweise Hallen, wieder für eine Belegung vorzusehen sind“. Dennoch versuche die Verwaltung belegte Hallen ihrem eigentlichen Zweck für das Vereinsleben und den Sport wieder schnell zuzuführen.
Aktuell leben rund 200 Personen in der Unterkunft in der Paul-Löbe-Straße. Für die Stadt sei es ein Glücksfall gewesen, dass diese Unterkunft aktuell noch zur Verfügung stand und sie sofort genutzt beziehungsweise die nicht genutzten oberen Stockwerke zügig fertig ausgestattet werden konnten. So sei es in den vergangenen Wochen immer wieder möglich gewesen, Menschen schnell aus der Hallensituation herauszuholen und in der Paul-Löbe-Straße unterzubringen.
Insgesamt gibt es in der Unterkunft auf dem Pforzheimer Sonnenhof rund 70 Einzimmer- und Zweizimmerwohnungen. In Kürze können hier bis zu 280 Menschen untergebracht werden. Die Flüchtlinge werden vor Ort begleitet durch eine Wohnheimleitung, Hausmeister und Flüchtlingssozialarbeit der Diakonie Pforzheim. Neben den Beratungsangeboten der Diakonie gebe es ein tägliches Spielangebot durch den Stadtjugendring in Kooperation mit dem Kulturamt, zwei Sprachangebote an der benachbarten Grundschule durch Diakonie und Golden Hearts sowie zahlreiche weitere Angebote in ganz Pforzheim.
Weitere aktuelle Zahlen
Während der Feiertage konnten rund 20 weitere Flüchtlinge in der Jahnhalle untergebracht werden. Derzeit befinden sich 44 Menschen in der Halle.
Rund 1250 Geflüchtete aus der Ukraine sind nun in Pforzheim registriert; davon erhalten bereits knapp 1100 Menschen auch schon Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz.
Städtische Hilfeseite
Informationen für Geflüchtete sowie Helferinnen und Helfer sind gebündelt unter https://ukraine.pforzheim.de.