Späte Mutterschaft weiterhin im Trend

Jede vierte Frau ist bei der Geburt ihres Kindes mindestens 35 Jahre alt

bei Georg Kost

Symbolfoto © infopress24.de

STUTTGART, 01.10.2024 (pm) – Das durchschnittliche Alter der Mütter bei der Geburt eines Kindes ist seit Ende der 1970er-Jahre stetig angestiegen: 1980 lag dieses Durchschnittsalter in Baden-Württemberg bei 27 Jahren, im vergangenen Jahr bei 32 Jahren. Noch deutlicher wird dieser Trend zur »späten Mutterschaft«, wenn der Anteil der Geburten von Frauen, die im Alter von mindestens 35 Jahren (noch) ein Kind geboren haben, an allen Geburten herangezogen wird: Seit dem Jahr 2000 erhöhte sich dieser Anteil von gut 17 Prozent auf annähernd 28 Prozent, so das Statistische Landesamt Baden-Württemberg.

Innerhalb des Landes gibt es deutliche Unterschiede bezüglich des Anteils Neugeborener von Frauen im Alter von 35 und mehr Jahren an allen Geburten: Am höchsten war der Anteil »später Mütter« im Jahr 2023 in den Stadtkreisen Stuttgart und Heidelberg mit jeweils knapp 35 Prozent sowie in Freiburg im Breisgau mit 34 Prozent. Am niedrigsten war dieser Anteil im Landkreis Tuttlingen. In diesem Kreis wurde nur etwa jedes fünfte Kind (22 Prozent) von einer 35-jährigen oder älteren Frau zur Welt gebracht.

Die Hauptursache für den Trend zur »späten Mutterschaft« wird in der zunehmenden Erwerbsbeteiligung und Ausbildungsdauer von Frauen gesehen, wodurch die Familiengründung in ein immer höheres Alter verschoben wird. Dieser Trend wird insbesondere mit dem Familiengründungsmuster hoch qualifizierter Frauen in Zusammenhang gebracht. Tatsächlich zeigt sich, dass dort, wo viele Akademikerinnen leben, die Mütter bei der Geburt ihrer Kinder tendenziell älter sind. So haben die drei Stadtkreise Stuttgart, Heidelberg und Freiburg im Breisgau mit den meisten Spätgebärenden auch den höchsten Akademikerinnenanteil unter den 44 Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs.

Auf der anderen Seite ist in den meisten Kreisen mit einem geringen Anteil »später Mütter« auch der Anteil der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen mit einem akademischen Abschluss unterdurchschnittlich. Der regional unterschiedliche Anteil der Geburten von ausländischen Müttern an allen Geburten spielt bei der Betrachtung von später Mutterschaft nur eine untergeordnete Rolle, obwohl diese bei der Geburt ihrer Kinder im Schnitt etwas jünger als die deutschen Frauen sind.