BADEN-WÜRTTEMBERG, 02.11.2024 (pm) – Die Südwestkonjunktur bleibt schwach. Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg in der aktuellen Ausgabe »Konjunktur Südwest« mitteilt, verzeichnete das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Baden-Württemberg ersten vorläufigen Berechnungen zufolge, im 2. Quartal 2024 einen saison- und arbeitstäglich bereinigten Rückgang von 0,3 Prozent zum Vorquartal. Gegenüber dem Vorjahresquartal sank die Wirtschaftsleistung preisbereinigt um 2,8 Prozent. Die Ergebnisse beruhen auf einer Modellschätzung und können noch Unsicherheiten aufweisen.
Aktuelle Konjunkturindikatoren deuten auf eine schwache Wirtschaftsentwicklung hin. Die Entwicklung der realen Umsätze des Verarbeitenden Gewerbes bleibt verhalten. Im Inland gingen die Industrieumsätze im 2. Quartal 2024 saison- und arbeitstäglich bereinigt um 3,5 Prozent zum Vorquartal zurück. Für das 3. Quartal deuten verfügbare Daten für die Monate Juli und August auf ein leichtes Umsatzplus gegenüber dem Vorquartal hin (+0,4 Prozent). Im Vergleich zum Niveau des Vorjahresquartals sanken die arbeitstäglich bereinigten Umsätze im 2. Quartal um 7,6 Prozent und dürften im 3. Quartal erneut um etwa 7 Prozent unter dem Vorjahreswert liegen. Die saison- und arbeitstäglich bereinigten Auslandsumsätze blieben im 2. Quartal 2024 in etwa auf dem Niveau des jeweiligen Vorquartals und auch im 3. Quartal deuten die Juli- und August-Daten auf keine Steigerung hin. Im Vorjahresvergleich lag der arbeitstäglich bereinigte Umsatz im 2. Quartal um 6,7 Prozent unter dem Vorjahresquartal, und der durchschnittliche Umsatz im Juli und August war um 8,6 Prozent geringer als das Niveau des 3. Quartals 2023.
Konjunktureintrübungen zeigten sich auch am Arbeitsmarkt. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren im 2. Quartal 2024 durchschnittlich 4,93 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Damit verlangsamte sich das Beschäftigungsplus gegenüber dem Vorjahresquartal (+0,4 Prozent). In Kurzarbeit befanden sich fast zweieinhalb Mal so viele Menschen wie im Vorjahr. Die Zahl der Arbeitslosen stieg im 2. und im 3. Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit jeweils etwa 10 Prozent an. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich damit im 3. Quartal um 0,3 Prozentpunkte zum Vorjahr auf 4,3 Prozent.
Die Inflation ging dagegen weiterhin zurück. Im 2. Quartal 2024 erreichte die Inflationsrate die 2,0 Prozent-Marke, der mittelfristig angestrebte Zielwert der Europäischen Zentralbank für Preisstabilität. Im 3. Quartal sank die Gesamtteuerung weiter auf 1,7 Prozent, dem niedrigsten Wert seit dem 1. Quartal 2021.