Neuhausen bewirbt sich um Förderprogramm Natur nah dran

bei Georg Kost

Mehr solcher Blühstreifen, wie der in Steinegg sollen künftig über das Föderprgramm „Natur nah daran“ entstehen, vorausgesetzt die Gemeinde hat mit ihrer Bewerbung Erfolg. Foto infopress24.de

NEUHAUSEN, 22.11.2024 (rsr) – Mehrheitlich für eine Bewerbung des Förderprogramms „Natur nah dran“ ausgesprochen hat sich der Bauausschuss der Gemeinde Neuhausen in seiner jüngsten Sitzung. Bei diesem Förderprogramm handelt es sich um ein vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und der NABU Baden-Württemberg ausgeschriebenes Kooperationsprojekt. Der Gemeinderat hatte in seiner Sitzung am 22. Oktober über die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen beraten und daraufhin die Verwaltung mit der Erstellung eines Konzepts beauftragt. Jetzt liegt es an Rathauschefin Sabine Wagner, eine erfolgsversprechende Bewerbung auszuarbeiten. Sollte die Gemeinde Neuhausen mit dieser erfolgreich sein, wäre sie die erste Kommune im Enzkreis, die vom Förderprogramm „Natur nah dran“ profitiert. Bis 2027 werden jährlich 15 Städte und Gemeinden gefördert.

Bis zum 31. Dezember 2024 können sich Kommunen für dieses Projekt bewerben, um Unterstützung bei der naturnahen Umgestaltung von Grünflächen zu erhalten. Bis März 2025 entscheidet dann eine Jury, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der kommunalen Landesverbände, des Umweltministeriums und des NABU, über die Bewerbungen. Jede Stadt oder Gemeinde, die die Jury überzeugen kann, erhält eine Zuwendung von 50 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben, maximal 15.000 Euro. Ab Mai beginnen dann die theoretischen Schulungen sowie die ersten Planungen. Nach Praxisschulungen im September 2025, werden konkrete Umgestaltungen angegangen.

Hans Georg Breuer aus Neuhausen stellte im Rahmen der Ratssitzung die Rahmenbedingungen des Förderprogramms vor. Auch zeigte er an Beispielen, wo in der Gemeinde mit seinen vier Ortsteilen auf kommunalen Flächen entsprechende Maßnahmen umgesetzt werden könnten. Damit sich die Flächen langfristig gut entwickeln, werden die Mitarbeitenden der kommunalen Bauhöfe geschult und vor Ort beraten.
Ziel des Projektes ist es die Kommunen, mit den einhergehenden Folgen des Klimawandels mit teils langen Trockenperioden und der schwindenden Biodiversität zu unterstützen.
Angestrebt werden naturnah gestaltete Grünflächen, die Nahrung und Nistplätze für Insekten, und andere Tiere bieten, wie etwa den gefährdeten Wildbienen.
Für Hans Georg Breuer geht es in diesem Projekt auch darum Bürger und Bürgerinnen zu sensibilisieren, der in Infotafeln und Beiträgen im örtlichen Amtsblatt weitere Kommunikationsmöglichkeiten sieht.
Sollte die Bewerbung Erfolg haben, wird es bei der Umsetzung nicht ohne die ehrenamtliche Unterstützung aus der Bürgerschaft gehen, worauf Bürgermeister Sabine Wagner hinweist. „Große Sprünge können wir uns im nächsten Jahr nicht erlauben“. Zudem können den kommunal beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, nicht noch mehr Aufgaben zugeteilt werden, gibt Sabine Wagner zu bedenken.

Im April 2020 wurde am „Zeilweg“ in Steinegg eine Blütenwiese angelegt. Archivfoto: infopress24.de

Die Idee, sich für mehr Artenvielfalt auf Wiesenflächen und Grünstreifen innerhalb der Gemeinde Neuhausen stark zu machen, ist allerdings nicht neu. Schon im Jahr 2020 wurde auf Initiative der ehemaligen Gemeinderätin Birgit Lierheimer (Freie Wähler) ein Blühstreifen mit Kräutern und Blütenpflanzen, sowie eine heimische Mähwiese, auf kommunaler Fläche, entlang der Zufahrt zum Friedhof in Steinegg, mit Unterstützung des Verein „miteinanderleben“, angelegt. Bis heute liegt der Blühstreifen in der Obhut des Neuhausener Biologen Walter Bogner.