Neues Präventionskonzept der Polizei

Workshop für junge Menschen ab 16 Jahre in Schulklassen, Vereinen oder Jugendhäuser

bei Georg Kost

Symbolfoto infopress24.de

LUDWIGSBURG/BÖBLINGEN, 08.04.2022  (ots) – “Respekt ist ein Bumerang” Hinter diesem Titel, der zum Nachdenken anregen soll, verbirgt sich ein neues, interaktives Workshop-Programm der Polizei Baden-Württemberg, das sich an junge Menschen ab 16 Jahren richtet.
Der Hintergrund: Die Gewalt gegen Polizeibeamtinnen und -beamte erreichte in Baden-Württemberg im Jahr 2020 mit 5.151 Straftaten einen neuen Höchststand. Auch im Jahr 2021 setzte sich dieser Trend fort.
Die Ursachen und Ausprägungen der Gewalthandlungen sind vielschichtig und komplex. Dabei spielen Aspekte wie zum Beispiel die Enthemmung durch Alkohol oder auch Gruppendynamik eine besondere Rolle. Immer häufiger wird bei der Durchführung polizeilicher Maßnahmen auch die Autorität der Polizei grundsätzlich in Frage gestellt und zunehmend solidarisieren sich Unbeteiligte mit den Täterinnen bzw. Tätern. Die Kontrollsituationen werden dabei oft mit Handys gefilmt und über die sozialen Medien verbreitet.

Der Höhepunkt dieser Entwicklung, die Stuttgarter Krawallnacht im Juni 2020, hat gezeigt, mit welchem Gewalt- und Aggressionspotential Polizistinnen und Polizisten in Ausübung ihres Dienstes konfrontiert sind. Ein großer Teil der Tatverdächtigen war damals jünger als 30 Jahre.

Das Landeskriminalamt entwickelte infolgedessen gemeinsam mit Expertinnen und Experten der Polizeipräsidien das landesweite Präventionskonzept “Respekt ist ein Bumerang”. Es richtet sich primär an junge Menschen ab 16 Jahren in ihren Schulklassen, aber auch in anderen Gruppenverbänden, wie z.B. Fahrschulen, Vereinen oder Jugendhäusern.
Das Konzept zielt insbesondere auf einen respektvollen Umgang miteinander ab. Es soll ein Dialog zwischen den jungen Menschen und der Polizei entstehen. In den Workshops werden verschiedene Mittel, wie ein Einstiegsfilm, ein Rollenwechsel von Polizei und jungen Menschen oder auch ein Quiz genutzt, damit ein Austausch entstehen kann. Darüber hinaus werden den Teilnehmenden die rechtlichen Grundlagen des polizeilichen Handelns und die polizeilichen Aufgaben nähergebracht. Es wird dabei auch darauf hingewiesen, welche Möglichkeiten den Jugendlichen zur Verfügung stehen, sollten sie sich durch die Polizei nicht korrekt behandelt fühlen.

“Das Angebot ist keine Einbahnstraße. Aus dem Projekt sollen Verständnis und Respekt entstehen, die für ein Miteinander wertvoll sind”, so Polizeipräsident Burkhard Metzger.

Der Workshop umfasst drei Schulstunden. Interessierte melden sich bitte beim Referat Prävention des Polizeipräsidiums Ludwigsburg. Für den Landkreis Böblingen unter Tel: 07031-13 2616, für den Landkreis Ludwigsburg unter Tel:07141-18 8001, oder schreiben eine E-Mail an: ludwigsburg.pp.praevention@polizei.bwl.de.