Landrat Roland Bernhard begrüßt Lockerungen

bei Georg Kost

Symbolfoto: infopress24.de

BÖBLINGEN, 15.02.2022 (pm) – Die 7-Tages-Inizidenz im Landkreis Böblingen ist zuletzt in schwindelerregende Höhen von rund 1.800 geschnellt, liegt aktuell bei 1.456. Gleichzeitig ist die Hospitalisierungsrate aber im Sinkflug, Stand heute werden 29 Coronapatientinnen und -patienten in den vier Kliniken im Landkreis Böblingen betreut, 3 davon intensivmedizinisch. „Die Entwicklung ist erfreulich, die wir beobachten, und ich begrüße die zuletzt ausgesprochenen Lockerungen“, sagt Landrat Roland Bernhard.

Immer donnerstags aktualisiert der Landkreis Böblingen seinen Lagebericht und stellt darin auch die Impfquote dar. Aktuell beträgt der Anteil der Erstimpfungen 68,7 Prozent (Landesschnitt 70,5 Prozent), bei den Vollimmunisierten 68 Prozent (Landesschnitt 70.2 Prozent) und bei den Booster-Impfungen 47,9 Prozent (Landesschnitt 48 Prozent).

„Das Impfangebot im Landkreis Böblingen ist hervorragend, und es ist festzustellen, dass die Zahl derer, die sich impfen lassen, stetig steigt“, konstatiert der Landrat. Mit Blick auf die einrichtungsbezogene Impfpflicht setzt Bernhard weiter auf Aufklärung und Überzeugung: „Ich danke allen, die in den medizinischen und pflegerischen Einrichtungen Verantwortung tragen, sehr herzlich für ihren Einsatz und ihr persönliches Engagement. Zum eigenen Schutz und zum Schutz der vulnerablen Menschen in diesen Bereichen ist es verantwortungsvoll, sich impfen zu lassen.“ Abseits aller Diskussionen um eine Impfplicht – für wen und ab wann – begrüße er Jede und Jeden, der sich aus freien Stücken für die Impfung entschließe, so der Landrat. „Das ist immer noch der beste Weg.“ Hoffnung setze er auch in den Impfstoff der Firma Novavax, denn mancher ziehe ihn den bisherigen Impfstoffen vor. Er soll, wenn die Impfdosenkontingente verteilt sind, zu einem bestimmten Anteil den Beschäftigten in medizinischen und pflegerischen Bereichen vorbehalten sein. Man werde, sobald es Informationen gebe, auf die Einrichtungen zugehen.

Landrat Bernhard äußert Verständnis dafür, dass die Menschen die hohe Politik oft nicht mehr verstehen. „Der Zwist um die einrichtungsbezogene Impfpflicht fördert die Politikverdrossenheit gefördert und lässt das Vertrauen der Menschen sinken, die eine klare Linie erwarten.“ Insofern sei es positiv, dass sich die Koalitionspartner der Landesregierung heute auf eine gemeinsame Linie verständigt haben. Man werde das Bundesgesetz umsetzen.
Das Gesundheitsamt bereitet sich darauf vor. Medizinische und pflegerische Einrichtungen sind nach den Vorgaben des Infektionsschutzgesetzes verpflichtet, die Mitarbeitenden zu melden, die zum Stichtag 15. März noch ungeimpft (oder nicht aktuell genesen) sind, oder wo Zweifel an der Echtheit vorgelegter Atteste zur Impfbefreiung bestehen. Die Behörde muss die Personen zur Vorlage der entsprechenden Nachweise auffordern; werden diese nicht vorgelegt, können Betretungs- bzw. Tätigkeitsverbot ausgesprochen werden.

„Unser Gesundheitsamt steht in den Startlöchern. Bedauerlich ist einmal mehr, dass wir nach wie vor keine Informationen haben, wie das Ermessen ausgeübt werden kann. Denn wir wollen die spezifischen Interessen der Einrichtungen berücksichtigen“, kündigt der Landrat an. Mit Blick darauf scheint es fraglich, ob der Zeithorizont realistisch ist. „Im Landkreis Böblingen müssen wir geschätzt mit Meldungen in vierstelliger Höhe rechnen“, so Bernhard. Auf der Homepage des Landkreises werden Infos rund um die Einrichtungsbezogene Impfpflicht gebündelt (www.lrabb.de; Stichwort Infos zum Coronavirus).

Die Impfquote in den vulnerablen Bereichen der stationären und teilstationären Altenpflegeeinrichtungen im Landkreis ist ebenfalls erfreulich, auch im Abgleich mit den Vergleichszahlen des Landes: Die Impfquote hat zuletzt nochmals deutlich zugelegt. Sie lag zum Stichtag 15. Januar bei 86,1Prozent Vollimmunisierten im Bereich der Mitarbeitenden (Zunahme von rd. 6 Prozent seit dem letzten Stichtag 15.12.). Im Bereich der Betreuten liegt die Quote bei 93,7 Prozent (Steigerung von ebenfalls 6 Prozent). Damit liegt der Kreis über dem Landesschnitt, sowohl bei den Beschäftigten (85,4 Prozent), als auch bei den Betreuten (92,3 Prozent). (Der Stichtag beim Land ist der 25.1. Januar, insofern sogar 10 Tage länger gezählt als im Landkreis). Auch bei den Auffrischungs-impfungen lag der Landkreis im Monat Januar vor dem Land: Hier waren 51,2 Prozent der Beschäftigten (Landesquote: 49,9 Prozent) und 77,8 Prozent der Betreuten (Landesquote: 76,0 Prozent).