NEUHAUSEN, 21.11.2024 (rsr) – Die Gemeinde Neuhausen nimmt ihre Verantwortung im Klimaschutz ernst. Bereits im letzten Jahr hatte sich der Gemeinderat anlässlich der Einstiegs- und Orientierungsberatung zum Thema Klimaschutz unter anderem für die Einführung eines Energiemanagements für die kommunalen Gebäude ausgesprochen. Um Energieeffizienzmaßnahmen zu definieren, musste zunächst jedoch eine solide Datenbasis geschaffen werden.
Mit der Einführung der Energiemanagements für die 31 kommunalen Gebäude möchte die Gemeindeverwaltung ein aussagekräftiges Energiecontrollig aufstellen.
Für die ersten fünf Gebäude wurde jetzt ein energetischer Steckbrief erstellt, den Manfred Kotzel von der Klima- und Energiegruppe Neuhausen – kurz KEN, am Dienstagabend im Rathaus Neuhausen dem Bauausschuss vorstellte.
In ehrenamtlicher Arbeit hatte Manfred Kotzel in den letzten Monaten eine Datenerhebung der gemeindeeigenen Einrichtungen vorgenommen. Dabei wurden ernüchternde Zahlen und Daten auf den Tisch gelegt, die irgendwie so zu erwarten waren.
Um den Energiebedarf kontinuierlich zu senken, ist an vier der bislang fünf untersuchten Gebäude dringender Handlungsbedarf erforderlich, wie Manfred Kotzel feststellte.
Ganz oben in der Rangliste steht demnach die Flüchtlingsunterkunft im Ortsteil Steinegg, die Monbachhalle und das alte Schulhaus im Ortsteil Neuhausen. Ebenso, wie das alte Schul- und Rathaus und die Schwarzwaldhalle im Ortsteil Schellbronn.
An sämtlichen der fünf, mit einem Gebäudesteckbrief vorgestellten Immobilien zeigt Manfred Kotzel notwendigen Handlungsbedarf auf. So wird die Flüchtlingsunterkunft im Ortsteil Steinegg von ihm als erheblich sanierungsbedürftig eingestuft. Insbesondere der sehr hohe Wärmeenergieverbrauch mit einem Heizölverbrauch von rund 20.000 Liter pro Jahr, gäbe Anlass zum Handeln.
Wäre die Einrichtung für die Unterbringung von Flüchtlingen nicht so wichtig, müsste das Gebäude eigentlich abgerissen werden. Für Bürgermeisterin Sabine Wagner derzeit allerdings keine Lösung. Die Unterkunft für Flüchtlinge ist voll belegt und eine vergleichbare Immobile steht der Gemeinde nicht zu Verfügung.
Ein ähnliches Bild stellt sich mit der Monbachhalle dar. Der Dauerbetrieb ohne Wärmerückgewinnung beim Beheizen der Halle über Lüftung bezeichnet Manfred Kotzel in diesem Beispiel als Energievernichtung.
Zudem wird die Schulung des Betreiberpersonals zur Konfiguration und Einstellung der Anlage als dringend erforderlich bewertet, notfalls auch über eine zu beauftragende Wartungsfirma. Dies wird im Übrigen auch für die Schwarzwaldhalle vorgeschlagen.
Für das alte Schul- und Rathaus im Ortsteil Schellbronn wird neben dem Austausch der ungeregelten Umwälzpumpen-Heizung für das Feuerwehrgerätehaus auch die vollständige Dämmung der Heizungsanlage und die Anpassung der Regellogik RLT-Geräte, die derzeit im Dauerbetrieb laufen, angeraten. Mit wenigen Mitteln sei der Austausch von Leuchtmitteln im alten Schulhaus im Ortsteil Neuhausen zu realisieren.
Manfred Kotzel nennt darüber hinaus weitere Maßnahmen, die mittel- bis langfristig umzusetzen seien, um die Klimaschutzziele zu erreichen, der darüber hinaus signalisiert, weitere Gebäude in Augenschein zu nehmen. Zudem rät er dem Ratsgremium zur regelmäßigen Auswertung der Energieverbräuche und Prüfung von gravierenden Abweichungen zum Vorjahr.
Mittelfristig seien Konzepte und Kostenschätzungen durch Fachplaner einzuholen, die in die jetzt erstellten Gebäudesteckbriefe bislang noch nicht eingeflossen sind.
Klar ist, dass die Versäumnisse der letzten Jahre kurzfristig nicht aufzuarbeiten sein, wird am Ende des Sachstandberichtes am Ratstisch nüchtern festgestellt.