ENZKREIS, 16.10.2023 (enz) – 21 Jahre lang verantwortete Ingbert Fürtsch im Enzkreis die Aufgabe des Bevölkerungsschutzes, 17 davon als Kreisbrandmeister. Nun ist der überzeugte Feuerwehrmann im Alter von 77 Jahren gestorben.
„Herr Fürtsch hat in seiner Amtszeit viele Weichen in die richtige Richtung gestellt und genoss innerhalb der Feuerwehr-Familie großes Ansehen“, sagt Landrat Bastian Rosenau und würdigt Fürtsch auch als überzeugten Förderer der Kreis-Partnerschaft mit Mysłowice, der polnischen Partnerstadt des Enzkreises. „Wir werden Herrn Fürtsch ein ehrendes Andenken bewahren“, schrieb der Landrat an die Witwe.
Ingbert Fürtsch hatte bei der Firma SEL die Ausbildung zum Elektromechaniker absolviert und in seinem Beruf gearbeitet, ehe er 1973 hauptamtlich zur Pforzheimer Feuerwehr wechselte. Im Ehrenamt gehörte er der Freiwilligen Feuerwehr bereits seit 1970 an. Von 1989 bis zum Wechsel in den Enzkreis war er kommissarisch stellvertretender Leiter der städtischen Feuerwehr.
Im Mai 1990 wählte der Kreistag den damals 44-Jährigen zum Kreisbrandmeister und bestätigte ihn in diesem Amt zwei Mal. 2005 legte er die Funktion aus gesundheitlichen Gründen nieder, blieb aber Sachgebietsleiter für Feuerwehrangelegenheiten, Brand-, Zivil- und Katastrophenschutz im Landratsamt. 2009 übernahm er bis zur Pensionierung 2011 nochmals das Ehrenamt des Kreisbrandmeisters, nachdem sein Nachfolger aus dem Enzkreis fortgezogen war.
Vorbeugender Brandschutz und Brandverhütungsschauen –diese Themen forcierte der Kreisbrandoberamtsrat ebenso wie Großübungen mit zum Teil hunderten Beteiligten – damit im Fall der Fälle schnell gehandelt werden kann. Auch die Einrichtung von Räumlichkeiten im Landratsamt, die im Krisen- und Katastrophenfall sofort einsatzbereit sind, um von dort notwendige Einsätze zu steuern, geht auf Fürtsch zurück.
Mit viel Engagement und Herzblut pflegte Ingbert Fürtsch die Partnerschaft mit der städtischen Feuerwehr in Mysłowice und deren langjährigem Kommandanten Krystyn Beblo. Regelmäßig reisten Fachdelegationen nach Polen; umgekehrt nahmen immer wieder polnische Experten an Großübungen im Enzkreis teil, beispielsweise bei einem simulierten ICE-Unglück im Freudensteiner Tunnel. Auch ein gemeinsames Zeltlager, das über viele Jahre im Wechsel von den Jugendfeuerwehren in Mysłowice und im Enzkreis ausgerichtet wurde, ging auf die Initiative von Fürtsch zurück.