Verkehrsminister Winfried Hermann besichtigt Gleisstrecke und Forsttunnel in Althengstett. Foto: LRA Calw
ALTHENGSTETT/ LANDKREIS CALW, 21.08.2024 (pm) – Verkehrsminister Winfried Hermann besuchte am Dienstag, im Rahmen seiner diesjährigen Sommertour die Baustelle der Hermann-Hesse-Bahn in Althengstett. Im Fokus stand dabei die innovative Einhausung und Trennwandkonstruktion für den Fledermausschutz im Forsttunnel. Begleitet wurden Minister Hermann und Landrat Helmut Riegger von den Fraktionsvorsitzenden des Kreistages sowie Mitgliedern des Zweckverbands Hermann-Hesse-Bahn.
Gemeinsam ging es zum Tunnelportal, um die zum Schutz der Fledermäuse errichtete Konstruktion – derzeit provisorisch aus Holz – zu besichtigen. Ziel der Einhausung vor dem Tunnel und der Trennwand im Tunnel ist es, die Tiere von den Gefahren des Bahnbetriebes abzuschirmen und sie so samt ihrem Lebensraum zu schützen.
Begleitend zum Bau der Hermann-Hesse-Bahn werden noch eine Vielzahl weiterer Maßnahmen für den Natur- und Artenschutz umgesetzt.
Im Anschluss fuhr die Delegation zum Landratsamt Calw, dabei wurden zentrale Themen wie das ÖPNV-Angebot und die Mobilitätsgarantie, die Regiobuslinien sowie das Landesmobilitätsgesetz besprochen. Der Ausbau und die Instandhaltung der Straßeninfrastruktur wurden ebenfalls thematisiert. Der Austausch diente der Klärung zukünftiger Herausforderungen und der Planung neuer Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur in der Region.
Die Hermann-Hesse-Bahn ist hierbei das zentrales Infrastrukturprojekt, das die ehemalige Strecke der Württembergischen Schwarzwaldbahn wiederbelebt und künftig die Anbindung an die S-Bahnlinien 6 und 60 ermöglichen wird. Die Wiederinbetriebnahme soll nicht nur die Anbindung der Region verbessern, sondern auch einen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität leisten und gleichzeitig die Erreichung der Klimaziele des Landes unterstützen.
Landrat Helmut Riegger betonte: „Die Reaktivierung der Bahnstrecke ist ein zentraler Meilenstein für die Mobilität im Landkreis Calw. Sie verbindet nicht nur Menschen, sondern auch den Naturschutz mit moderner Infrastruktur. Mit den getroffenen Maßnahmen zum Schutz der Fledermäuse setzen wir ein starkes Zeichen für den Artenschutz und zeigen, dass nachhaltige Mobilität und Naturschutz Hand in Hand gehen können.
Gleichzeitig stellen wir die Weichen für die Zukunft der Mobilität: Der Ausbau unseres ÖPNV-Angebots mit einem flächendeckenden stündlichen ÖPNV-Angebot und die Verknüpfung von Bahnhöfen und größeren Orten mit einem Regiobus, sind entscheidend für eine nachhaltige Verkehrspolitik. Zudem werden wir die Straßeninfrastruktur im Landkreis weiter verbessern, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden. Diese Maßnahmen sind ein starkes Signal für unsere Region und unsere Verpflichtung zu einer integrierten und umweltbewussten Mobilitätsstrategie.“
Verkehrsminister Hermann lobte den Landkreis Calw für seine mannigfachen Anstrengungen für ein attraktives Angebot im Öffentlichen Nahverkehr: „Die Reaktivierung der früheren Württembergischen Schwarzwaldbahn zur Hermann-Hesse-Bahn ist landesweit ein echtes Leuchtturmprojekt, das ich und mein Haus von Anfang an unterstützt haben. Der Landkreis Calw hat hier eine echte Pionierrolle für die Wiederbelebung aufgegebener Schienenstrecken eingenommen. Inzwischen haben sich etliche Regionen im Land auf den Weg gemacht und wollen stillgelegte Gleise wieder für regionalen Bahnverkehr nutzen. Aber auch beim Busverkehr – Linienbusse und Regiobusse – sowie bei On-Demand-Angeboten, das heißt bedarfsgesteuerte Fahrzeuge im ÖPNV, ist der Landkreis Calw für ländliche Räume vorbildlich. Das zeigt, dass man in ländlichen Regionen die vom Land angestrebte Mobilitätsgarantie erreichen kann.“
Den Abschluss des Besuchs bildete der Eintrag von Minister Hermann in das Goldene Buch des Landkreises.