Ein Leben für die Natur

BUND ehrt Friedrich Oberndörfer für jahrzehntelanges Engagement

bei Georg Kost

Friedrich Oberndörfer: Ein Leben für die Natur.  Foto: Georg Kost

NEUHAUSEN/TIEFENBRONN, 24.10.2025 (rsr) – Wenn am heutigen Freitagabend im Alten Rat- und Schulhaus in Tiefenbronn-Mühlhausen die Mitglieder der BUND-Ortsgruppe Biet zusammenkommen, steht ein Name im Mittelpunkt: Friedrich Oberndörfer. Der 75-Jährige wird vom BUND Nordschwarzwald und seiner Ortsgruppe für sein jahrzehntelanges, unermüdliches Engagement im Natur- und Umweltschutz ausgezeichnet – ein Engagement, das weit über die Region hinaus Wirkung gezeigt hat. Oberndörfer gilt als Vordenker des regionalen Naturschutzes. Schon in jungen Jahren setzte er sich für den Erhalt der heimischen Landschaft ein, lange bevor Umwelt- und Klimaschutz zu gesellschaftlichen Kernthemen wurden. Sein Leitspruch „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“ prägte nicht nur sein eigenes Handeln, sondern inspirierte auch viele Wegbegleiter.

Sein Name ist eng verbunden mit dem Erhalt der Streuobstwiesen im Biet, einem der bedeutendsten Landschaftsräume der Region. Unter seiner Leitung wurden zahlreiche Pflege- und Pflanzaktionen organisiert, die das Ortsbild bis heute prägen. Besonders sichtbar ist sein Wirken im Gewann „Breitlau“, wo dank seines Einsatzes rund 240 Hochstammbäume gepflanzt wurden – ein lebendiges Denkmal für Artenvielfalt und nachhaltige Landschaftspflege.

Dank Oberndörfers Weitblick und seinem weit gespannten Netzwerk wurde die Streuobstwiese 2005 in das europaweite Natura-2000-Schutzgebietsnetz aufgenommen und 2020 biozertifiziert – ein Erfolg, der ohne sein Engagement kaum denkbar gewesen wäre.

Doch seine Verdienste reichen weit über die Streuobstwiesen hinaus. Oberndörfer war maßgeblich beteiligt an der Bachpatenschaft im oberen Monbachtal, engagierte sich beim Bau der Trockenmauer nahe des Friedhofs Steinegg zwischen 2000 und 2003. Darüber hinaus brachte er sein Wissen und seine Überzeugungen auch in die kommunalpolitische Arbeit ein – als Mitglied des Gemeinderats von Neuhausen.

1979 war er Mitbegründer der BUND-Ortsgruppe Neuhausen-Tiefenbronn, der heutigen Ortsgruppe Biet, die er viele Jahre als erster Vorsitzender leitete. Aus der kleinen Initiative mit vier Aktiven ist mittlerweile eine lebendige Gruppe mit 20 aktiven und über 50 passiven Mitgliedern geworden. Heute führen Gitta Giese als Vorsitzende und Roland Kühnberger als stellvertretender Vorsitzender die Arbeit fort – auf einem Fundament, das Oberndörfer entscheidend mit aufgebaut hat.

Mit der heutigen Ehrung durch den BUND Nordschwarzwald wird nicht nur eine außergewöhnliche Lebensleistung gewürdigt, sondern auch ein Zeichen gesetzt: für die Bedeutung des langjährigen, persönlichen Einsatzes für Natur, Landschaft und Gemeinschaft.

Friedrich Oberndörfer bleibt dabei bescheiden. Für ihn, so sagen Weggefährten, stand nie die Anerkennung im Vordergrund – sondern die Verantwortung gegenüber der Schöpfung und den Menschen, die in ihr leben.