„Christoph 41“ seit 35 Jahren in Leonberg stationiert

bei Georg Kost

Das Leitungsteam von „Christoph 41“ (v.l.): Pilot Rouven Glaser, Stationsleiter und Notfallsanitäter Dirk Gockeler und Notarzt Dr. med. Peter Cartes. Foto: DRF Luftrettung

LEONBERG, 31.05.2021 (pm) – Im März 1973 gab „Christoph 41“ mit einem Einsatz in der Region Stuttgart den Startschuss zur Erfolgsgeschichte der rot-weißen Lebensretter*innen, die bis heute andauert. Nach einigen Zwischenstationen fand die Maschine im Juni 1986 dann ihre Heimat am Kreiskrankenhaus in Leonberg. Heute startet die Besatzung zu über 1.000 Einsätzen im Jahr. Die hochmoderne Maschine ist zu einem unersetzlichen Baustein in der Notfallrettung der Region geworden und der Leonberger Bevölkerung als „ihr“ Rettungshubschrauber ans Herz gewachsen.

Die rot-weiße Maschine steht von 7.00 Uhr morgens bis Sonnenuntergang bereit und ist in weniger als zwei Minuten in der Luft, wenn der Alarmmelder piept. Dirk Gockeler, seit vielen Jahren Notfallsanitäter an der Station Leonberg und seit 2020 auch ihr Leiter, unterstreicht, wie wichtig der Hubschrauber für die Region ist: „Zu den Hauptalarmierungsgründen für ‚Christoph 41‘ gehören, wie bei allen Hubschraubern der DRF Luftrettung, internistische Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Genauso wie bei lebensgefährlichen Mehrfachverletzungen, die häufig bei Verkehrs- oder Arbeitsunfällen auftreten, zählt hierbei jede Minute für das Überleben und die spätere möglichst vollständige Genesung der Patientinnen und Patienten.“

Der Hubschrauber bietet dabei oft einen entscheidenden Zeitvorteil, gerade bei schwierigen Verkehrsverhältnissen oder in entlegenen Gegenden. Doch auch eher ungewöhnliche Einsätze fliegt die Besatzung immer wieder, erinnert sich Dirk Gockeler, Notfallsanitäter und Stationsleiter von „Christoph 41“: „Einmal wurden die Kollegen zu einem Kind alarmiert, das beim Grillen im heimischen Garten auf einmal furchtbar husten und würgen musste und Blut spuckte. Der Auslöser war rätselhaft, aber dem Kind ging es definitiv nicht gut. Wir nahmen den Jungen daher umgehend mit in die Kinderklinik, dort stellte sich dann heraus, dass unbemerkt eine Borste einer Grillbürste mit dem Essen in den Hals geraten war. Dem Kind konnte dann schnell geholfen werden, aber ohne den zügigen Einsatz von ‚Christoph 41‘ wäre das aufgrund drohender Blutungen sehr gefährlich geworden.“

Geschwindigkeit und Qualität prägen die Arbeit der DRF Luftrettung, dem erfahrenen Luftretter ist aber auch ein weiterer Aspekt sehr wichtig: Menschen retten ist Teamarbeit. Die drei Teammitglieder im Hubschrauber, Pilot*in, Notarzt*ärztin und Notfallsanitäter*in, müssen sich völlig aufeinander verlassen können. Daher trainieren alle regelmäßig nicht nur ihre fachlichen Kenntnisse und Fähigkeiten, sondern auch die Zusammenarbeit im Team.
„Und dann darf man natürlich auch nicht vergessen, dass wir auf die gute Zusammenarbeit mit unseren Partnern vor Ort und in der Region angewiesen sind“, so Dirk Gockeler weiter. „Daher geht zu diesem Anlass ein herzliches Dankeschön an alle, die täglich Hand in Hand mit uns alles geben, um Menschen zu retten. Insbesondere an die bodengebundenen Rettungsdienste, die Feuerwehren, die Polizei und die Kolleginnen und Kollegen in den Krankenhäusern und Kliniken.“