Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit

Leonberg arbeitet an European Energy Award

bei Georg Kost

Die Stadt Leonberg will hre Klima- und Energieziele weiter vorantreiben. Symbolfoto: infopress24de

LEONBERG 29.11.2024 (pm) – In einem Workshop mit der Energieagentur des Landkreises Böblingen wurde ein entscheidender Schritt in Richtung Zertifizierung der Stadt durch den European Energy Award gemacht. Mit neuen Maßnahmen und einer klaren Strategie wird die Stadt Leonberg ihre Klima- und Energieziele weiter vorantreiben. Die Stadt Leonberg macht Fortschritte in Bezug auf die Zertifizierung durch den European Energy Award (EEA).
Gemeinsam mit der Energieagentur des Landkreises Böblingen konnte das Energie Team der Stadt zusammen mit Baubürgermeister Klaus Brenner in einem Workshop am Montagmittag, 11. November, nicht nur die Ist-Analyse erfolgreich abschließen, für die die Energie Team-Mitglieder in den vergangenen Monaten die bereits umgesetzten Maßnahmen erfolgreich erfasst hatten. Darüber hinaus gelang es dem Energie Team auch, eine Reihe zukunftsweisender Projekte zu identifizieren. Diese sollen in den kommenden Jahren gezielt umgesetzt werden, um die angestrebten EEA-Ziele zu erreichen.
Nach der Neubewertung durch den EEA 3.0 im Frühjahr 2024 erreichte die Stadt zunächst nur rund 18 Prozent bei der Ist-Analyse, also den status quo in Sachen Energieffizienz und Klimaschutz. Durch intensive Datenerhebung des Energie Teams in den vergangenen Monaten stieg dieser Wert auf rund 38 Prozent. Für eine EEA-Zertifizierung sind mindestens 40 Prozent erforderlich. Die Stadt nähert sich somit dem Zertifizierungsziel und zeigt ihr Engagement für kommunalen Klimaschutz.

Im Meeting wurden neben Projekten, die bereits beschlossen wurden und sicher umgesetzt werden, eine Vielzahl an neuen Maßnahmen für das Energiepolitische Arbeitsprogramm (EPAP) besprochen. Diese gezielten Maßnahmen sollen die bestehenden Anstrengungen weiter verstärken und bilden das Fundament, um das Mindestziel von 40 Prozent für die anvisierte Zertifizierung im Jahr 2026 zu erreichen. Eine kleine Auswahl:

Ausbau des Carsharing-Angebots
Die Förderung von Carsharing ist ein wesentlicher Bestandteil einer nachhaltigen Verkehrspolitik. Durch den Ausbau von Carsharing-Angeboten soll die Anzahl der Autos reduziert werden. Ziel ist es, durch die Bereitstellung von Elektrofahrzeugen, die von mehreren Bürgerinnen und Bürgern genutzt werden, den Verkehr effizienter und ressourcenschonender zu gestalten.

Hitzeschutzaktionsplan 
Mit zunehmenden Hitzewellen durch den Klimawandel wird der Hitzeschutz zu einem immer wichtigeren Thema für Städte. Ein Hitzeschutzaktionsplan zielt darauf ab, die Stadt und ihre Bewohnerinnen und Bewohner besser auf extreme Temperaturen vorzubereiten und die Auswirkungen von Hitze auf die Bevölkerung zu minimieren. Dass er kommen wird, wurde im Gemeinderat bereits beschlossen.

Bürgerbefragung zum Thema Hitze
Ein weiteres zentrales Projekt ist die Durchführung einer Bürgerbefragung, bei der die Bevölkerung zur Wahrnehmung von Hitzespots sowie nach kühlen Orten in der Stadt befragt wird. Ziel ist es, mithilfe der Bürgerinnen und Bürger genaue Informationen darüber zu erhalten, welche städtischen Bereiche während Hitzewellen besonders betroffen sind sowie kühle Orte in der Stadt zu identifizieren. Auf Grundlage dieser Daten sowie einer umfassenden Klimaanalyse sollen dann gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um die Stadt gegen hohe Temperaturen zu wappnen, wie etwa durch die Schaffung von Schattenplätzen. Zudem soll eine „kühle Karte“ erstellt werden, die den Bürgerinnen und Bürgern an heißen Tagen Orientierung und Unterstützung bietet, um Hitzebelastungen zu minimieren.

Brückenschlag und Stärkung von Fuß- und Radverkehr 
Im Rahmen der Neugestaltung des Postareals soll eine Brücke zwischen Neuer Mitte und Altstadt entstehen. Das hat der Gemeinderat bereits beschlossen. Dadurch werden nicht nur die Zentren besser vernetzt, sondern auch der Fuß- und Radverkehr gezielt gefördert.

Ausbau der Zusammenarbeit mit anderen Kommunen
Um die Effizienz und Reichweite von Klimaschutzmaßnahmen zu erhöhen, plant die Stadt, die Zusammenarbeit mit benachbarten Kommunen auszubauen. Gemeinsame Projektesollen nicht nur Ressourcen bündeln, sondern auch die Wirkung der einzelnen Maßnahmen verstärken. Ein solches Netzwerk könnte zudem helfen, bessere Fördermöglichkeiten zu erschließen und innovative Lösungen gemeinsam zu entwickeln.

Das finale EPAP wird Anfang 2025 in den zuständigen Gremien vorgestellt und soll anschließend vom Gemeinderat beschlossen werden. Das Energie Team hat dann etwa ein Jahr Zeit, um die festgelegten Maßnahmen umzusetzen. Im Frühjahr 2026 steht zunächst ein internes Audit an, bei dem der Stand der Ist-Analyse aktualisiert wird. Darauf folgt ein externes Audit. Ziel ist es die Zertifizierung dann zu erreichen. Die Stadt befindet sich derzeit auf einem vielversprechenden Weg.