Arbeitsintensives Jahr für DRK Ortsverein Tiefenbronn

Ortsverein trägt Kosten für „Helfer vor Ort-Einsätze“ selbst

bei Georg Kost

Joachim Gerlich wurde für 10 Jahre als Vorsitzender des Ortsvereins geehrt.  Foto von links: Stefan Schoch  Joachim Gerlich, Günter Schneider, und Rüdiger Schneider.  Foto DRK

TIEFENBRONN, 09.04.2024 (pm) – Der DRK Ortsverein Tiefenbronn kann auf ein arbeitsreiches und erfolgreiches Jahr 2023 zurückblicken. Mit diesen Worten begrüßte der Vorsitzende Joachim Gerlich neben den Mitgliedern, zahlreiche Gäste zur diesjährigen Jahreshauptversammlung.
Bereitschaftsleiter Rüdiger Schneider, ließ in seinem Rechenschaftsbericht das Jahr 2023 Revue passieren.
Der Ortsverein zählt aktuell in der Bereitschaft und dem Helfer vor Ort System (HvO) 22 Aktive. 14 Mitglieder unterstützen den Ortsverein als Veranstaltungshelfer. Schneider erläuterte, wie wichtig diese Veranstaltungshelfer für den Ortsverein sind. Als Veranstaltungshelfer kann sich jeder zur Verfügung stellen, da sie nicht Teil der Einsatzmannschaft sind. Sie unterstützen die Bereitschaft zum Beispiel bei den Blutspendeaktionen oder dem Seniorennachmittag in der Gemeinde.

Die Bereitschaft Tiefenbronn wurde im vergangenen Jahr zu vier größeren Einsatzlagen im östlichen Enzkreis alarmiert. Darunter war ein witterungsbedingter Einsatz auf der Autobahnen A8, eine Reizgasfreisetzung an einer Schule in Mühlacker und die Sprengung eines Bankomaten im November 2023 in Wiernsheim, so wie ein Scheunenbrand in Tiefenbronn Ende des Jahres. Wie den Ausführungen von Bereitschaftsleiter Rüdiger Schneider zu entnehmen war, wurde die Helfer vor Ort Gruppe (HvO) im vergangenen Jahr zu 92 Notfällen gerufen. Auf die Ortsteile teilen sich diese wie folgt auf: 48 Tiefenbronn, 22 Mühlhausen, 14 Lehningen und acht sonstige Orte.

Einsatz des DRK Ortsverein beim Scheunenbrand in Tiefenbronn. Archivfoto: infopress24.de

Als Helfer vor Ort (HvO) leiten die Mitglieder im Ortsverein Tiefenbronn bei Notfällen erste Maßnahmen ein und verkürzen damit die Wartezeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. Hier zählen oft Minuten! Jede Minute früher, in der qualifizierte Hilfe geleistet werden kann, ist gut für den Patienten. Die Einsätze werden ehrenamtlich zu jeder Tages- und Nachtzeit durch qualifizierte Mitglieder der Bereitschaft gefahren.
Da es für diese Einsätze keine Finanzierung durch Dachverbände oder Leistungsträger gibt, müssen die Kosten durch den Ortsverein selbst getragen werden. Um die entstanden Kosten zu tragen, sei man auf Spenden aus der Bevölkerung angewiesen.

Dank der großzügigen Unterstützung der Gemeinde Tiefenbronn konnte ein in die Jahre gekommenes Beatmungsgerät ersetzt werden. Damit sind wieder die neuesten medizinischen Anforderungen erfüllt. In seinen weiteren Ausführungen machte Schneider auch deutlich, dass neben dem Helfer vor Ort (HvO) auch 60 Hausnotrufanschlüsse in der Gesamtgemeinde Tiefenbronn und Neuhausen sowie in Friolzheim und Wimsheim, betreut werden.
Der Hausnotruf-Service ermöglicht es vor allem älteren oder gesundheitlich angeschlagenen Menschen länger selbstständig in ihrem vertrauten Zuhause zu leben. Im vergangenen Jahr war fünf Mal die Hilfe der DRK Helfer gefragt.

Dank an Petra Warmut. Es gratulieren Stefan Schoch (l) und Joachim Gerlich. Foto: DRK

Um den Einsatzanforderungen jederzeit gerecht zu werden, gilt es regelmäßig Übungsabende und Lehrgänge durchzuführen. Im vergangenen Jahr konnten zwei neue Helfer die Grundausbildung absolvieren und vier Helfer sich im Fachdienst Betreuung beweisen. Mit Stefan Schoch gibt es nun auch einen Ausbilder für den Fachdienst Betreuung in den eigenen Reihen.
Im Fachdienst Betreuung geht es um die Bedürfnisse von Menschen in Notlagen. Dies gehöre genauso zu den Grundaufgaben des Deutschen Roten Kreuzes wie der Sanitätsdienst. In diesem Bereich, konnte ein Helfer erfolgreich die Prüfung im Jahr 2023 ablegen, er kann somit zukünftig auch im Helfer vor Ort System mitarbeiten.

Die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Tiefenbronn verlief im vergangenen Jahr wieder sehr vorbildlich. Die vielen gemeinsamen Übungen zeigten ihren Erfolg bei den geleisteten Einsätzen.

Die Arbeit des Ortsvereins wird ergänzt durch organisierte Blutspendetermine, die mittlerweile seit über 60 Jahren Tradition in Tiefenbronn haben. Bei vier Blutspendeaktionen konnten insgesamt 453 Blutbeutel dem Blutspendeteam nach Baden-Baden mitgegeben werden.

Auch verwies er auf 35 Tonnen gesammelte Altkleider. Die zehn im Gemeindegebiet aufgestellten Altkleidercontainer werden wöchentlich geleert.
Zum Ende seines Berichtes konnte Rüdiger Schneider noch einen besonderen Erfolg der letzten Tage verkünden: Der neue Bevölkerungsschutz LKW wurde am 02.April 2024 der Bereitschaft Tiefenbronn übergeben. Rüdiger Schneider bedankte sich nochmals bei der Gemeinde Tiefenbronn für die große Unterstützung, bei der extra dafür neu gebauten Garage im Jahr 2022. Dies so Schneider, sei beispielhaft und keineswegs selbstverständlich.

Jugendleiter Oliver Becht berichtete von der erfolgreichen Jugendarbeit des Ortsvereines im Jahr 2023. 16 Mädchen und Jungen im Alter zwischen sechs und 16 Jahren werden aktuell bei den „Erste-Hilfe-Wichteln“ und „Junior Sanis“ ausgebildet. Die Gruppen treffen sich im Wechsel alle 14 Tage von 17.30 Uhr bis 19.00 Uhr im Kollmar & Jourdan Gebäude in Mühlhausen.
Sie unterstützen auch die Bereitschaft bei einigen Veranstaltungen wie die Blutspendeaktionen oder dem Seniorennachmittag der Gemeinde.

Mit dabei, beim erste Wintermarkt war der DRK Ortsverein Tiefenbronn. Archivfoto: infopress24.de

Ein besonderes Highlight war der erste Wintermarkt im Dezember, bei dem die Jugendlichen Crêpes zubereiteten. Dafür gebühre den Mädchen und Jungen großer Dank, so Jugendleiter Oliver Becht, um zu ergänzen: „Ohne euch bringt uns auch das beste Gerät nichts, denn ihr seid die Zukunft des Ortsvereins“.
Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurde Joachim Gerlich für zehn Jahre als Vorsitzender des Ortsvereins, durch die Vertreter des Kreuzverbandes, Präsident Wolfgang Kramer und Geschäftsführer Herbert Mann und den stellvertretenden Kreisbereitschaftsleiter Stefan Schoch geehrt.
Der Ortsverein Tiefenbronn bedankte sich außerdem bei Petra Warmut für über 20 Jahre Leitung der Seniorengymnastik, die sie zum Jahresende aufgeben wird. Der Vorsitzende versicherte dabei, dass der Ortsverein die Absicht hat, diese Arbeit weiterführen und bemüht sich derzeit um eine Nachfolgeregelung.

Bei den Grußworten bedankte sich der Präsident des DRK Kreisverbandes Wolfgang Kramer bei allen Mitgliedern des Ortsvereins Tiefenbronn. Er betonte, wie wichtig die ehrenamtliche Arbeit und die funktionierenden Strukturen sind. Er freue sich über das hervorragend abgeschlossene Jahr beim DRK Tiefenbronn. Stellvertretender Bürgermeister Stefan Kunle, der den erkrankten Bürgermeister Spottek vertrat, führte aus, dass die Gemeinde stolz sei, so einen aktiven Ortsverein in der Gemeinde zu haben. In seinen Worten lobte er die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Tiefenbronn und stellte den Vergleich mit einem vierblättrigen Kleeblatt auf. Drei Blätter stehen für die drei Feuerwehr Abteilungen und das vierte wird durch das DRK Tiefenbronn in der Gemeinde ergänzt. Er sei beindruckt von der geleisteten Arbeit, die alle Helferinnen und Helfer Jahr für Jahr leisten, um die die Finanzierung der Notfalleinsätze zu sichern.
Feuerwehr Kommandant Norman Gall schloss sich in seinem Grußwort, dem Dank über die hervorragende Zusammenarbeit an und freut sich auf ein weiters erfolgreiches Jahr 2024.