STUTGART, 14.11.2023 (pm) – Im Jahr 2022 waren von den gut 2,1 Millionen Mitbürgerinnen und Mitbürgern im Alter von 20 bis unter 35 Jahren in Baden-Württemberg 379 000 ungelernt. Das entsprach einem Anteil von 17,7 Prozent. Diese Personen befanden sich zum Zeitpunkt der Befragung nicht in Ausbildung und hatten auch keine berufliche oder akademische Ausbildung erfolgreich abgeschlossen stellt das Statistische Landesamt Baden-Württemberg anlässlich des gestern stattgefundenen Spitzengespräch zur Ausbildungssituation fest.
Der Anteil der Ungelernten lag in Baden-Württemberg nach Erstergebnissen des Mikrozensus 2022 um 1,5 Prozentpunkte unter dem Wert von Deutschland (19,2 Prozent).
Unter den Ungelernten im Alter von 20 bis unter 35 Jahren hatten 199 000 eigene Migrationserfahrung (Zugewanderte). In dieser Gruppe war der Anteil der Personen ohne abgeschlossene berufliche oder akademische Ausbildung mit 38,2 Prozent besonders hoch. Rund 58 000 dieser Ungelernten kamen aus Afghanistan, Eritrea, Gambia, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien.
Eine größere Anzahl ist aus anderen EU-Staaten (66 000) beziehungsweise sonstigen Staaten (75 000) zugewandert.
Gut 180 000 der Ungelernten jungen Erwachsenen sind in Deutschland geboren. Davon hatten 67 000 einen Migrationshintergrund. Von den in Deutschland geborenen Personen mit Migrationshintergrund waren damit 18,4 Prozent ungelernt. Unter den Mitbürgerinnen und Mitbürgern ohne Migrationshintergrund waren 113 000 Personen ungelernt. Der Anteil Ungelernter an dieser Personengruppe war mit 9,0 Prozent nur halb so hoch.
Die Mehrheit der Ungelernten war 2022 erwerbstätig. In Baden-Württemberg waren es 78,8 Prozent bei den Männern und 55,6 Prozent bei den Frauen. In Deutschland war die Arbeitsmarktbeteiligung beider Gruppen jeweils um etwa sechs Prozentpunkte geringer.
Aus anderen EU-Ländern nach Baden-Württemberg zugewanderte junge Männer arbeiteten gar zu 90,4 Prozent. Aber auch junge Männer aus den Hauptherkunftsländern der Asylbewerber arbeiteten zu 74,8 Prozent und damit genau so häufig als hier geborene ungelernte Männer (74,9 Prozent). Bei den Frauen gibt es hingegen große Unterschiede zwischen diesen beiden Gruppen. Von den aus den Hauptherkunftsländern der Asylbewerber zugewanderten ungelernten Frauen arbeitete lediglich gut jede Zehnte. Während hier geborene Frauen zu mehr als zwei Dritteln erwerbstätig waren. Wenn diese Frauen keine Kinder im Haushalt hatten, arbeiteten sogar drei von vier und damit ein ähnlich hoher Anteil als bei den hier geborenen Männern.
Nur ein kleinerer Teil der 379 000 jungen Erwachsenen, die keine Ausbildung erfolgreich abschließen konnten, hatte auch schon die Schule ohne Abschluss verlassen (21,0 Prozent). 28,9 Prozent verfügten über einen Hauptschulabschluss und jeweils rund ein Viertel über die mittlere Reife (25,8 Prozent) oder sogar eine Hochschulzugangsberechtigung (24,2 Prozent).