2 900 Millionen Kubikmeter Wasser für Bevölkerung und Wirtschaft

Zum Weltwassertag am 22. März 

bei Georg Kost

Die Wassertreppe Sipplingen, der Wasserversorgung Bodensee. Foto: infopress24.de

BADEN-WÜRTTEMBERG, 22.03.2024 (pm) – Wasser ist Lebensmittel und Produktionsfaktor. In Baden-Württemberg wurden 2022 rund 2 900 Millionen Kubikmeter Wasser gewonnen, das im Wesentlichen als Trinkwasser, Kühl- und Produktionswasser und für die Beregnung landwirtschaftlicher Flächen genutzt wurde.
Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg hierzu mitteilt, machte das Kühlwasser den größten Anteil aus.
Energieversorgungsunternehmen benötigten davon rund 1 800 Millionen Kubikmeter (gut 60 Prozent der Gesamtgewinnung), um den Wasserbedarf der Kraftwerke zu decken. Die öffentliche Hand gewann rund 700  Millionen Kubikmeter  (knapp 25 Prozent und versorgte damit Bevölkerung und Wirtschaft mit Trinkwasser. Rund 400  Millionen Kubikmeter (knapp 15 Prozent) gewannen das Produzierende Gewerbe und der Dienstleistungssektor sowie die Landwirtschaft.

Knapp 2 000 von 2 900  Millionen Kubikmeter Wasser stammten 2022 aus Flüssen, wovon rund 1 800  Millionen Kubikmeter auf die Energieversorgung und rund 200  Millionen Kubikmeter auf die übrige Wirtschaft entfielen. Dort wird Flusswasser insbesondere für die wasserintensive Produktion benötigt, wie zum Beispiel für die Herstellung von Papier und Pappe oder von chemischen und pharmazeutischen Erzeugnissen.

Rund 200  Millionen Kubikmeter See-, Fluss- und Talsperrenwasser wurden für die Trinkwasserversorgung gewonnen. Das Wasser stammt aus dem Bodensee, aus der Donau und der Talsperre Kleine Kinzig; es dient überwiegend der Fernwasserversorgung.

Knapp 700  Millionen Kubikmeter waren Grundwasser. Der weitaus überwiegende Teil – rund 500  Millionen Kubikmeter – wurde von Gemeinden und Zweckverbänden gewonnen und ging in die Trinkwasserversorgung. Zudem benötigte die Wirtschaft rund 200  Millionen Kubikmeter Grundwasser.

Die Wassergewinnung im Gesamten ging in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zurück. Anfang der 1990er-Jahre waren es über alle Nutzungen hinweg noch rund 7 000  Millionen Kubikmeter Wasser. Die Entwicklung wird insbesondere vom weiter fallenden Kühlwasserbedarf getragen. Die Trinkwassergewinnung war zunächst bis Anfang der 2010er-Jahre ebenfalls rückläufig. Im Jahr 2022 lag sie dann um knapp 50  Millionen Kubikmeter – rund sieben Prozent –  über dem Stand des Jahres 2010, in dem rund 650  Millionen Kubikmeter Trinkwasser gewonnen wurden.