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BADEN_WÜRTTEMBERG, 31.10.2024 (pm) – Nach Feststellung des Statistischen Landesamtes erhielten am 31. Dezember 2023 in Baden-Württemberg 103 285 sogenannte reine Wohngeldhaushalte Leistungen nach dem Wohngeldgesetz. Damit ist deren Zahl gegenüber dem Jahr 2022 um 70,6 Prozent angestiegen (2022: 60 525).
Neben diesen reinen Wohngeldhaushalten, in denen alle Haushaltsmitglieder Anspruch auf Wohngeld haben, gab es am Jahresende 2023 weitere 2 205 wohngeldrechtliche Teilhaushalte oder sogenannte Mischhaushalte (2022: 1 640), 34,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. In diesen leben Wohngeldberechtigte mit Personen zusammen, die selbst nicht wohngeldberechtigt sind. In der Summe gab es in Baden-Württemberg 105 485 Wohngeldhaushalte (2022: 62 165), das waren 69,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Bezogen auf die Gesamtzahl der Haushalte betrug 2023 der Anteil der wohngeldbeziehenden Haushalte im Land 2,0 Prozent. Die Wohngeldausgaben beliefen sich in Baden-Württemberg im Jahr 2023 auf 374,2 Millionen Euro (2022: 193,3 Millionen Euro). Das entspricht einem Zuwachs von 93,6 Prozent.
Dieser starke Anstieg bei den Wohngeldhaushalten und Ausgaben ist begründet durch das zum 1. Januar 2023 in Kraft getretene Gesetz zur Erhöhung des Wohngeldes (Wohngeld-Plus-Gesetz). Dadurch bekamen mehr Haushalte einen Wohngeldanspruch. Ebenso wurde die Höhe des Wohngelds nach oben angepasst. Mit der Heizkosten- und der Klimakomponente kamen zusätzlich zwei neue Leistungsbausteine hinzu, die Mehrbelastungen angesichts gestiegener Energiekosten und energieeffizienter Sanierungen abfedern sollen.
Von den 103 285 reinen Wohngeldhaushalten im Jahr 2023, die 98 Prozent aller Wohngeldhaushalte umfassten, erhielten 97 520 Haushalte (94 Prozent) einen Mietzuschuss. Den übrigen 5 760 Haushalten mit Wohneigentum wurde ein Lastenzuschuss gewährt (6 Prozent). Die Zahl der Mietzuschuss-Haushalte erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 69,4 Prozent, die Zahl der Lastenzuschuss-Haushalte um 93,9 Prozent. Der durchschnittliche monatliche Wohngeldanspruch eines reinen Wohngeldhaushalts betrug Ende 2023 insgesamt 333 Euro. Gegenüber dem Vorjahr (211 Euro) erhöhte sich dieser um 57,8 Prozent.
Regionale Auswertungen zeigen, dass sich 2023 die Zahl der reinen Wohngeldhaushalte im Vergleich zum Vorjahr in allen 44 Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg erhöht hat. Während sich im Landkreis Biberach (+123,8 Prozent) und im Schwarzwald Baar-Kreis (+101,4 Prozent) die Zahl mehr als verdoppelt hat, war der Zuwachs im Landkreis Heilbronn vergleichsweise moderat (+13,1 Prozent). Die Spannweite beim durchschnittlichen monatlichen Wohngeldanspruch je reinem Wohngeldhaushalt reicht von durchschnittlich 278 Euro im Landkreis Sigmaringen bis 385 Euro im Landkreis Pforzheim. Mit einem Plus von 77,2 Prozent zum Vorjahr verzeichnet der Landkreis Biberach auch hier den stärksten Anstieg.