Zum Tag des deutschen Bieres am 23. April

Italien war 2022 wichtigstes Importland von baden-württembergischem Bier

bei Georg Kost

Tag des Bieres. Symbolfoto: infopress24.de

BADEN-WÜRTTEMBERG, 23.04.2023 (pm) – Im Jahr 2022 exportierte Baden-Württemberg nach vorläufigen Angaben der Außenhandelsstatistik Bier im Wert von 88,7 Millionen Euro, was rund 131, Millionen Litern entsprach.
Wie das Statistische Landesamt anlässlich des Tages des deutschen Bieres am 23. April mitteilt, lagen die Exporte damit im Wert um 3,9 Prozent niedriger als im Vorjahr.


Allerdings machten sich auch beim Bier die weltweit gestiegenen Preise bemerkbar. Gemessen in Litern fiel das Exportminus zu 2021 mit 8,9 Prozent nämlich sogar stärker aus. Noch eindrücklicher wird die Entwicklung im Vor-Corona-Vergleich: Verglichen zu 2019 stieg der Exportwert von baden-württembergischem Bier 2022 zwar um 1,4 Prozent, gleichzeitig reduzierte sich die Ausfuhrmenge jedoch um 7,0 Prozent.

Den höchsten Auslandsumsatz erzielten baden-württembergische Brauereien 2022 mit Bierlieferungen nach Italien in Höhe von 15,3 Millionen Euro. Einen erstaunlichen 2. Platz bei den wichtigsten Abnahmeländern belegte die Volksrepublik China (13,9 Millionen Euro), gefolgt von Frankreich (13,8 Millionen Euro).

Betrachtet man die Ausfuhrmenge isoliert vom Warenwert, ergibt sich ein leicht anderes Bild: Hier führte China die Rangfolge der Bestimmungsländer mit einem Anteil von 18,0 Prozent an der gesamten Bierausfuhr des Südwestens an. Trotz des Ukraine-Kriegs ging der zweitgrößte Anteil (15,5 Prozent) im Jahr 2022 in die Russische Föderation, die gemessen am Wert des eingeführten Bieres auf Platz 4 lag.

Unter den Bundesländern stand Baden-Württemberg 2022 beim Bierexport nach Bayern, Nordrhein-Westfalen und Bremen an vierter Stelle. Der Freistaat Bayern stellte mit 492,5  Millionen Euro beziehungsweise 42,7 Prozent den Löwenanteil an der gesamten Bierausfuhr der Bundesrepublik (1,2 Milliarden Euro). Nordrhein-Westfalens Anteil betrug 13,0 Prozent, während Bremen mit 12,7 Prozent knapp darunter rangierte. Aus Baden-Württemberg kamen 7,7 Prozent der deutschen Biere, die 2022 ins Ausland exportiert wurden.

Tag des deutschen Biere
Traditionell steht der 23. April in jedem Jahr ganz im Zeichen des Bieres. Denn am 23. April 1516 wurde das Reinheitsgebot für Bier verkündet. Seitdem gehört in  das Bier nur Wasser, Malz, Hopfen und Hefe.
Vor über fünfhundert Jahren forderte der bayerische Herzog Wilhelm IV. auf einem Landständetag in Ingolstadt: Zum Brauen sollten nur wenige natürliche Zutaten verwendet werden dürfen. Er wollte damit das manchmal wüste Treiben beim Bierbrauen beenden. Waren doch die Menschen im Lauf der Zeit auf die abenteuerlichsten Ideen gekommen, um ihrem Bier einen besonderen Geschmack zu verleihen oder um es haltbarer zu machen: Vom Zusatz von Kräutern, von Ruß für Dunkelbier, von Kreidemehl, um sauer gewordenes Bier wieder genießbar zu machen, und sogar von Stechapfel und Fliegenpilz wird berichtet. Manch dubiose selbsternannte „Brauer“ schreckten damals vor nichts zurück.

Quelle Deutscher Brauer Bund e.V.