Weniger Geld aus der Gemeindekasse

Neue Regeln für Vereinsförderung in Tiefenbronn

bei Georg Kost

Jeder Cent wird umgedreht. Angesichts knapper Kassen setzt die Gemeinde Tiefenbronn auf eine Neuausrichtung ihrer Vereinsförderung. Symbolfoto infopress24.de

TIEFENBRONN, 22.09.2025 (rsr) – Angesichts knapper Kassen setzt die Gemeinde Tiefenbronn auf eine Neuausrichtung ihrer Vereinsförderung. In der ersten Gemeinderatssitzung nach der Sommerpause stand das Thema „Vereinsförderrichtlinien und Zuschüsse für Investitionen“ im Mittelpunkt – mit spürbaren Konsequenzen für die örtlichen Vereine und ihre ehrenamtliche Arbeit. Trotz der Brisanz des Tagesordnungspunkts fanden nur drei Zuhörer den Weg in den Sitzungssaal des Bürger- und Kulturhauses Rose.

Gut erholt aus der Sommerpause, doch schnell mit einem straffen Sparkurs konfrontiert, befasste sich das Gremium mit den bislang großzügig gehandhabten Vereinszuschüssen. CDU-Fraktionssprecher Stefan Kunle machte deutlich, dass die Einsparungen nicht überall auf Zustimmung stoßen werden. Auch Florian Jost (LMU) unterstrich, dass beim Sparen keine Bereiche ausgenommen werden dürften. Vonseiten der Freien Wähler wünschten sich Claudia Socha und Jan Siart, dass die Gemeinde zu einem späteren Zeitpunkt – sollte sich die finanzielle Lage wieder entspannen – zu den bisherigen Förderungen zurückkehren könne. Zudem plädierten sie dafür, in besonderen Fällen weiterhin individuelle Entscheidungen zuzulassen.

Bürgermeister Frank Spottek erinnerte daran, dass der Gemeinderat die Verwaltung beauftragt habe, sämtliche Einnahmen und Ausgaben der Gemeinde zu überprüfen. Er verwies darauf, dass Tiefenbronn im Vergleich zu anderen Enzkreisgemeinden bislang überdurchschnittlich hohe Zuschüsse für Vereine bereitgestellt habe.
Die Vereine werden hierüber beim Beteiligungsverfahren zur Aktualisierung der Zuschüsse für den laufenden Vereinsbetrieb beziehungsweise für selbst zu unterhaltende Anlagen in Kenntnis gesetzt.

Nach intensiver Beratung fasste der Gemeinderat schließlich einen einstimmigen Beschluss: Für die Beschaffung von Vermögensgegenständen sowie bauliche Investitionen erhalten Vereine künftig einen Zuschuss von 20 Prozent der Kosten, gedeckelt auf maximal 5.000 Euro. Bei Projekten mit Kosten von mehr als 25.000 Euro entscheidet der Gemeinderat im Einzelfall über eine mögliche höhere Förderung. Bereits laufende Förderanträge sind von der Neuregelung ausgenommen.

Mit diesem Beschluss setzt die Gemeinde Tiefenbronn ein klares Signal für einen verantwortungsvollen Umgang mit öffentlichen Mitteln – auch wenn dies für viele Vereine vor Ort künftig eine stärkere Eigenfinanzierung ihrer Projekte bedeutet.