Weinlese 2024 in Baden und Württemberg

Frost und Regen lassen geringere Ernte erwarten

bei Georg Kost

Frost und Regen lassen eine geringere Ernte erwarten.  Symbolfoto: infopress24.de

BADEN-WÜRTTEMBERG, 06.09.2024 (pm) – Nach den ersten Schätzungen der Ernteberichterstatterinnen und Ernteberichterstatter des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg werden in diesem Herbst auf einer ertragsfähigen Rebfläche von 26 600 Hektar voraussichtlich 1,9 Millionen Hektoliter Weinmost geerntet. Das wären zehn Prozent weniger als im Vorjahr und 12 Prozent weniger als im sechsjährigen Mittel (2018–2023).

Das Jahr 2024 war im Weinbau von mehreren Problemen geprägt: Starke Spätfrostereignisse führten anbaugebietsübergreifend zu Ernteausfällen. Der anhaltende Regen, später in Kombination mit warmen Temperaturen sorgte dann für einen steigenden Krankheitsdruck in den Reben.

In dem größeren der beiden Anbaugebiete, in Baden, fällt die Weinmosternte im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich um zehn Prozent niedriger aus. Es wird mit einer Ernte von rund 1,1  Millionen Hektoliter bei einem durchschnittlichen Ertrag von 74 Hektoliter/Hektar gerechnet. Das sind ebenfalls rund zehn Prozent weniger als im Vorjahr und gut sieben Prozent weniger als im Sechsjahresmittel. Auf die weißen Rebsorten entfallen etwa 720 tausend Hektoliter  (−9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) bei einem Ertrag von 77 Hektoliter/Hektar.

Rote Rebsorten machen mit etwa 420 tausend Hektoliter einen kleineren Anteil aus. Der zu erwartende Durchschnittsertrag der weißen Rebsorten bewegt sich bei 71 Hektoliter/Hektar, das liegt fast 13 Prozent unter dem Vorjahresertrag und sechs Prozent unter dem Sechsjahresmittel.

In Württemberg fallen die Erträge und Erntemengen wohl ebenfalls schlechter aus. Die momentan kalkulierte Erntemenge von rund 730 tausend Hektoliter (66  Hektoliter/Hektar ) liegt elf Prozent unter dem Vorjahreswert und fast 20 Prozent unter dem Durchschnitt der letzten sechs Jahre.
Schwerpunktmäßig wird in Württemberg Rotwein produziert. Die diesjährige Erntemenge roter Sorten beläuft sich wahrscheinlich auf 500 tausend Hektoliter (70  Hektoliter/Hektar). Das ist etwa zehn Prozent weniger als 2023 und 22 Prozent weniger als im mehrjährigen Durchschnitt. Beim Weißmost belaufen sich die Schätzungen auf rund 230 tausend Hektoliter, das sind gut 13 Prozent weniger als im Vorjahr und elf Prozent weniger als das sechsjährige Mittel.