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Symbolfoto infopress24.de
BADEN-WÜRTTEMBERG, 24.12.2024 (pm) – Am 9. Juni 2024 fanden in Baden-Württemberg Kommunalwahlen statt. Das Statistische Landesamt hat nun die endgültigen Ergebnisse landesweit ausgewertet. Die Wahlbeteiligung lag bei den Kreistags-, Gemeinderats- und Ortschaftsratswahlen jeweils auf ähnlichem Niveau (61,4 Prozent, 60,9 Prozent und 65,4 Prozent). Damit beteiligten sich wieder mehr Wählerinnen und Wähler bei Kommunalwahlen als in den vergangenen 25 Jahren. Im Vergleich zur zeitgleich stattfindenden Europawahl fiel die Wahlbeteiligung allerdings etwas geringer aus: hier lag die Quote bei 66,4 Prozent.
Insgesamt gab es bei den Kreistagswahlen 16 294 Kandidaturen, davon erlangten 2 311 einen Sitz. Der Bewerberinnenanteil lag bei 31,9 Prozent, der Frauenanteil bei den Gewählten bei lediglich 21,5 Prozent, was gegenüber 2019 ein Rückgang von 1,1 Prozentpunkten darstellt. Bei den Gemeinderatswahlen gab es im ganzen Land 62 854 Kandidaturen, davon 20 761 (33 Prozent) von Frauen. Schließlich wurden 18 522 Mandate vergeben, darunter 5 080 (27,4 Prozent) an Frauen (+0,6 Prozentpunkte). Das Bild bei den Ortschaftsräten gestaltet sich ähnlich: 20 230 Bewerbungen mit einem Frauenanteil von 29,1 Prozent, 13 126 Gewählte, davon genau ein Viertel Frauen (+1,7 Prozentpunkte). Der Frauenanteil in den Kommunalparlamenten bleibt damit weiterhin deutlich von einer ausgeglichenen Verteilung der Sitze zwischen Männern und Frauen entfernt. Zusätzlich zeigt sich, dass die Erfolgschance für Frauen in ein Kommunalparlament gewählt zu werden im Durchschnitt stets niedriger ist als für Männer.
Bei den diesjährigen Kommunalwahlen durften auch das erste Mal 16- und 17-Jährige für ein lokalpolitisches Amt kandidieren. Von ihrem passiven Wahlrecht nahmen 678 Minderjährige Gebrauch – ungeachtet möglicher Mehrfachkandidaturen für Kreistag, Gemeinderat und Ortschaftsrat. Sie machten damit jeweils weniger als 1 Prozent aller Kandidaturen aus. In die Kreistage wurden schließlich keine unter 18-Jährigen gewählt. Bei den Gemeinderäten erlangten 59 Minderjährige in 56 Gemeinden einen Sitz; in die Ortschaftsräte schafften es 25 Minderjährige.
Wirft man einen Blick auf die Sitzverteilung in den 35 Kreistagen Baden-Württembergs, so wurde die CDU erneut stärkste Kraft – seit der ersten Kreistagswahl 1973 ist die Partei unangefochten auf Platz eins bei den Kreistagswahlen. Die CDU bekam 30,1 Prozent der gleichwertigen Stimmen, etwa ein Viertel (24,5 Prozent) ging an verschiedene Wählervereinigungen, welche hier der Einfachheit halber gruppiert ausgewertet werden. Sie verfolgen allerdings ein breites Spektrum meist lokalspezifischer Interessen. Die GRÜNEN und die SPD erreichten beide jeweils 12,7 Prozent der gleichwertigen Stimmen und belegen damit insgesamt rund ein Viertel aller Sitze. Die AfD erreichte einen gleichwertigen Stimmenanteil von 11,7 Prozent, die FDP von 5,3 Prozent und DIE LINKE von 1,3 Prozent. Die restlichen 1,7 Prozent der gleichwertigen Stimmen gingen an andere Parteien oder gemeinsame Wahlvorschläge.
Bei den Gemeinderatswahlen bekamen die Wählervereinigungen die meisten Stimmen (39,3 Prozent der gleichwertigen Stimmen). Die CDU kam mit etwas unter einem Viertel der gleichwertigen Stimmen (23,8 Prozent) auf den zweiten Platz, gefolgt von der SPD mit 11,8 Prozent und den GRÜNEN mit 10,8 Prozent. Die AfD erreichte einen gleichwertigen Stimmenanteil von 4,2 Prozent, die FDP von 3,5 Prozent und DIE LINKE von 1,0 Prozent. Die restlichen Stimmen gingen an andere Parteien und gemeinsame Wahlvorschläge von Parteien und Wählervereinigungen (5,6 Prozent der gleichwertigen Stimmen).
Insgesamt fand in 314 der 1 101 Gemeinden in Baden-Württemberg die Gemeinderatswahl mit unechter Teilortswahl statt. Die Anzahl nimmt seit 1975 kontinuierlich ab: gab es sie damals noch in 717 Gemeinden, so wurde sie seither in mehr als der Hälfte der Gemeinden abgeschafft. Seit den letzten Gemeinderatswahlen 2019 erfolgte dies noch einmal in 71 Gemeinden. Die Anzahl der Gemeinden mit Ortschaftsverfassung blieb demgegenüber auf gleichem Niveau: in über einem Drittel der Gemeinden Baden-Württembergs (403 Stück) wurden 1 641 Ortschaftsräte gewählt.