STUTTGART, 05.06.2024 (pm) – Im 1. Quartal 2024 wurden bei den Amtsgerichten in Baden-Württemberg insgesamt 624 Unternehmensinsolvenzen beantragt. Das waren 161 Insolvenzverfahren oder gut ein Drittel (34,8 Prozent) mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Dies teilt das Statistische Landesamt nach Auswertung der neuesten Ergebnisse der Insolvenzstatistik mit. In den ersten drei Monaten des Jahres war das Baugewerbe weiter am stärksten von Insolvenz betroffen.
Insgesamt wurden 105 Anträge und damit unter allen Wirtschaftsbereichen die meisten Insolvenzverfahren aus diesem Bereich gestellt (+10 Anträge bzw. 10,5 Prozent). An zweiter Stelle folgte der Handel mit 92 Anträgen. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres war dies ein Plus von 25 Verfahren beziehungsweise 37,3 Prozent. Besonders betroffen war hier der Einzelhandel, wo sich die Anzahl der Insolvenzverfahren gegenüber dem 1. Quartal 2023 von 22 auf insgesamt 47 Verfahren mehr als verdoppelte.
Neben den Unternehmen beantragten auch 2 704 Privatschuldner die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens, das waren insgesamt 270 beziehungsweise 11,1 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. 1 662 oder 61,5 Prozent dieser Privatinsolvenzen wurden von Verbrauchern, so beispielsweise Arbeitnehmern, Rentnern, Arbeitslosen oder Auszubildenden gestellt. In den übrigen Fällen handelte es sich um Insolvenzverfahren ehemals von selbstständig Tätigen (815 Verfahren), also von abgemeldeten, nicht mehr aktiven Unternehmen, sowie ehemals vollhaftenden Gesellschaftern von Personengesellschaften (28 Verfahren), Nachlässen und Gesamtgutverfahren (199 Verfahren).
Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilt, wurden von Januar bis März 2024 insgesamt 3 328 Insolvenzverfahren, also Unternehmens- und Privatinsolvenzen, bei den Amtsgerichten in Baden-Württemberg beantragt, das waren 431 Verfahren oder 14,9 Prozent mehr als im entsprechenden Vergleichsquartal des Vorjahres. Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger summierten sich auf rund 977 Millionen Euro.