BADEN-WÜRTTEMBERG, 28.05.2022 (pm) – Der Ukraine-Krieg und die daraus resultierenden Sanktionen gegen Russland haben im März 2022 zum Einbruch der baden-württembergischen Exporte in die Russische Föderation geführt. Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg nach vorläufigen Ergebnissen der Außenhandelsstatistik berichtet, wurden im entsprechenden Monat Waren im Gesamtwert von 134,7 Millionen Euro nach Russland geliefert, 61,9 Prozent weniger als im März 2021.
Im Februar 2022 fiel der Vorjahresvergleich der Ausfuhren nach Russland mit einem Zuwachs von 20,8 Prozent dagegen noch positiv aus. Beträchtliche Rückgänge gab es im März 2022 bei den Exportwerten von Maschinen, die gegenüber dem Vorjahresmonat um 71,9 Prozent auf 27,7 Millionen Euro fielen, sowie bei den Exporten von Kraftwagen und Kraftwagenteilen, die sich innerhalb der letzten 12 Monate um 85,1 Prozent auf 16,6 Millionen Euro reduzierten. Importseitig ergab sich im März 2022 aufgrund der inflationären Entwicklung der Rohstoffpreise ein entgegengesetztes Bild. So lagen die Einfuhren aus der Russischen Föderation um 70,4 Prozent höher als noch ein Jahr zuvor und beliefen sich insgesamt auf einen Wert von 250,1 Millionen Euro.
Die für die Südwest-Wirtschaft bedeutendsten Importgüter aus Russland waren hierbei Metalle, deren Wert 85,5 Millionen Euro betrug und damit das Ergebnis aus dem März 2021 um 87,2 Prozent übertraf, sowie die Gütergruppe Erdöl und Erdgas. Die Auswirkungen des Russland-Ukraine-Konflikts machten sich bei den Einfuhren dieser Energieträger im Wert von 64,5 Millionen Euro besonders bemerkbar, denn anders als noch im Februar (+83,8 Prozent) fiel die Veränderung zum Vorjahresmonat im März 2022 mit einem Minus von 6,1 Prozent leicht negativ aus. Angesichts der importierten Menge äußerte sich der Rückgang in Höhe von 49,7 Prozent sogar noch deutlicher. Platz 3 der wichtigsten russischen Importwaren belegte im März 2022 der Brennstoff Kohle. Hierbei lässt sich der erwähnte Preiseffekt bei den Rohstoffen am explosiven Anstieg der Einfuhr um fast das 9-fache auf 59 Millionen Euro nachvollziehen. Zum Vergleich: Die Importmenge betrug im März 2022 nur ca. das 3-fache der Zahl des Vorjahresmonats.
Mit einem Anteil von lediglich 0,6 Prozent bzw. 1,1 Prozent an den gesamten Südwest-Exporten sowie -Importen spielten die Aus- und Einfuhren nach und aus Russland im März 2022 wie auch generell vergleichsweise eine untergeordnete Rolle für den Außenhandel Baden-Württembergs.
Die baden-württembergischen Exporte in die Ukraine gingen bis März 2022 im Laufe der vorhergehenden 12 Monate um 3,7 Prozent auf 57,8 Millionen Euro zurück, während die ukrainischen Importe in Richtung Südwesten im gleichen Zeitraum um 8,9 Prozent auf 19,5 Millionen Euro noch stärker sanken.
Allerdings machten auch die Ausfuhren in die Ukraine an den Gesamtexporten Baden-Württembergs mit 0,3 Prozent einen verschwindend geringen Anteil aus. Der Warenverkehr aus der Ukraine in den Südwesten lag anteilsmäßig mit 0,1 Prozent an den baden-württembergischen Gesamtimporten noch niedriger.