Trotz Schwierigkeiten gute Ernte erwartet

Weinliebhaber dürfen sich freuen

bei Georg Kost

Weinbau. Symbolfoto: infopress24.de

BADEN-WÜRTTEMBERG, 11.10.2023 (pm) – Nach den bisherigen Schätzungen der Ernteberichterstatterinnen und -berichterstatter des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg werden in diesem Herbst auf einer ertragsfähigen Rebfläche von 26 600 Hektar rund 2,3 Millionen Hektoliter Weinmost geerntet. Das ist in etwa so viel wie im Vorjahr. Das mehrjährige Mittel der Jahre 2017 bis 2022 wird voraussichtlich um elf Prozent überstiegen. Allerdings war das Jahr 2023 auch im Weinbau von mehreren Problemen geprägt: Die lange Trockenperiode im Frühjahr beeinträchtigte auf manchen Standorten die Ertragsentwicklung stark. Der später anhaltende Regen in Kombination mit warmen Temperaturen sorgte dann für einen steigenden Krankheitsdruck und verstärkten Schädlingsbefall in den Reben, sodass häufig von aufwändiger Auslese (Aussortieren der schlechten Trauben) berichtet wurde. Die endgültige Schätzung der Weinmosternte kann sich dementsprechend nach Abschluss der Lese noch nach unten entwickeln.

In dem größeren der beiden hiesigen Anbaugebiete, in Baden, fällt die Weinmosternte im Vergleich zum Vorjahr wohl etwas niedriger aus. Es wird mit einer Weinmosternte von rund 1,3 Millionen Hektoliter bei einem durchschnittlichen Ertrag von 84  Hektoliter/Hektar gerechnet, das sind rund fünf Prozent weniger als im Vorjahr, aber gut zehn Prozent mehr als im mehrjährigen Mittel. Auf die weißen Rebsorten entfallen etwa 820  Tausend Hektoliter (−3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) bei einem Ertrag von 87 Hektoliter/Hektar.

Knapp ein Viertel der Weißmostmenge geht auf die wichtigste Rebsorte Müller-Thurgau (201  Tausend Hektoliter) zurück. Auf den Plätzen 2 und 3 mit den höchsten Erntemengen liegen Grauer (196  Tausend Hektoliter) und Weißer Burgunder (137 Tausend Hektoliter).
Die roten Rebsorten erreichen einen durchschnittlichen Ertrag von 80 Hektoliter/Hektar und unterschreiten mit einer Erntemenge von voraussichtlich 483 Tausend Hektoliter das Vorjahresergebnis um acht Prozent. Den größten Anteil davon macht der Blaue Spätburgunder mit einer prognostizierten Erntemenge von rund 409  Tausend Hektoliter (etwa 85 Prozent der gesamten Rotmostmenge) aus.

Auch in Württemberg fallen die Erntemengen und Erträge wohl überwiegend ähnlich wie letztes Jahr aus. Die momentan kalkulierte Erntemenge von rund 1  Millionen Hektoliter (92 Tausend Hektoliter ) liegt vier Prozent über dem Vorjahreswert und 13 Prozent über dem Durchschnitt der letzten Jahre. Schwerpunktmäßig wird in Württemberg Rotwein produziert (knapp 67 Prozent). Die diesjährige Erntemenge beläuft sich voraussichtlich auf 683 Tausend Hektoliter (93  Hektoliter/Hektar). Das ist rund fünf Prozent weniger als 2022 und drei Prozent mehr als im mehrjährigen Durchschnitt.
Die größten Anteile daran stellen nach wie vor die Sorten Trollinger (195  Tausend Hektoliter) und Lemberger (164 Tausend Hektoliter).

Beim Weißmost sehen die Schätzungen noch positiver aus: die Erntemenge wird voraussichtlich um die 343 Tausend Hektoliter betragen und damit den Wert von 2022 um fast 30 Prozent und das mehrjährige Mittel um etwa 38 Prozent überschreiten. Über die Hälfte (55 Prozent) macht hiervon der Weiße Riesling mit veranschlagten 188 Tausend Hektoliter aus.