Tiefenbronns Kitas im Eltern-Check

bei Georg Kost

Eine stabile Betreuungslage, zufriedenstellende Auslastung und punktuelle Wünsche ohne akuten Handlungsbedarf, herrschen an den Kindergärten in Tiefenbronn. Foto: Georg Kost

TIEFENBRONN, 30.06.2025 (rsr) – Eine stabile Betreuungslage, zufriedenstellende Auslastung und punktuelle Wünsche ohne akuten Handlungsbedarf: So lässt sich das Ergebnis der aktuellen Kindergartenumfrage in Tiefenbronn zusammenfassen, das Hauptamtsleiter Manuel Rausch in der jüngsten Gemeinderatssitzung unter Vorsitz von Bürgermeister Frank Spottek präsentierte. Bereits zu Beginn seiner Ausführungen betonte Rausch, dass die Kapazitäten in den Einrichtungen gut ausgelastet, aber keineswegs überlastet seien – ein positives Fazit, das sich wie ein roter Faden durch seinen sachlichen Bericht zog.

Online-Beteiligung auf hohem Niveau
Im Rahmen der jährlich durchgeführten Elternumfrage wurden gezielt auch Familien mit Kindern im Alter von null bis drei Jahren angesprochen, selbst wenn ihre Kinder noch keine Kindertageseinrichtung besuchen. Ziel sei eine möglichst breite Beteiligung gewesen. „Bemerkenswert ist, dass keine einzigen Umfragebögen in Papierform angefordert wurden“, erklärte Rausch. Die gesamte Rücklaufquote basierte damit auf der Online-Beteiligung – ein klares Zeichen für die Akzeptanz des digitalen Formats.
Die Umfrage wurde insgesamt 304 Mal aufgerufen und 106 Mal vollständig ausgefüllt. „Das entspricht einer Abschlussquote von 34,9 Prozent“, so Rausch. Im Vergleich zum Vorjahr (110 abgeschlossene Umfragen) sei das Ergebnis nahezu konstant.

Nutzung der Einrichtungen – ausgeglichen über die Ortsteile
Von den 106 Rückmeldungen gaben 77 Eltern an, dass ihre Kinder bereits eine Betreuungseinrichtung in der Gemeinde besuchen. Die Verteilung sei dabei wie folgt: 37 Kinder in Tiefenbronn, 26 in Mühlhausen und 14 in Lehningen. Dies belege eine relativ gleichmäßige Nutzung der Standorte innerhalb der Gemeinde.

Öffnungszeiten finden breite Zustimmung
Besonders erfreulich sei laut Rausch die hohe Zustimmung zu den bestehenden Öffnungszeiten: „70 Teilnehmer haben angegeben, dass sie die derzeitigen Zeiten von 7:00 bis 14:00 Uhr für ideal halten.“ Nur 27 Familien äußerten sich zugunsten kürzerer Öffnungszeiten. Das derzeitige Modell finde somit breite Akzeptanz.

Ganztagesbedarf: Nachfrage bleibt gering
Im Bereich der Betreuung für Kinder unter drei Jahren äußerten lediglich 15 Teilnehmer Bedarf an einem Ganztagesangebot. Hierbei war der Freitag mit acht Nennungen am wenigsten gefragt, während Montag bis Mittwoch mit jeweils 14 Nennungen den höchsten Bedarf abbildeten. Rausch machte klar: „Die Nachfrage ist ähnlich gering wie im Vorjahr, daher rechtfertigt sich aus Sicht des Trägers derzeit kein zusätzlicher Ausbau in diesem Bereich.“
Auch bei den über Dreijährigen zeigte sich ein ähnliches Bild: „27 der 106 Teilnehmer äußerten Bedarf an Ganztagesbetreuung“, erläuterte Rausch. Der Freitagnachmittag bis 17:00 Uhr wurde dabei lediglich zehn Mal genannt – zu wenig, um daraus eine notwendige Erweiterung des Angebots abzuleiten.

Keine auffälligen Zusatzwünsche
Auf die offene Frage, ob zusätzliche Angebote gewünscht seien, zeigte sich ein breites Meinungsspektrum. Einzelne Nennungen betrafen verlängerte Öffnungszeiten bis 15:00 Uhr, flexible Ganztagsangebote sowie Freizeitangebote wie Musik oder Sport. „Ein einheitlicher Wunschtrend lässt sich daraus nicht ableiten“, erklärte Rausch und ergänzte: „Es gibt keine Häufung, die eine gezielte Reaktion seitens des Trägers erforderlich machen würde.“

Kapazitäten gut ausgelastet – keine Überlastung
Für das kommende Kindergartenjahr seien – wie im Vorjahr – gemäß der aktuellen Betriebserlaubnis des Kommunalverbands für Jugend und Soziales (KVJS) 289 Betreuungsplätze verfügbar, davon 52 Krippenplätze. Die Auslastung liege laut Rausch im Zeitraum Januar 2025 bis Dezember 2026 bei durchschnittlich 89,7 Prozent im Kindergartenbereich sowie 88 Prozent im Krippenbereich. „Das ist sehr zufriedenstellend, da die vorhandenen Kapazitäten sehr gut ausgelastet, aber nicht überlastet sind“, betonte Rausch.
Selbst kurzfristige Platzbedarfe, beispielsweise durch Zuzug oder Migration, hätten in der Regel zeitnah gedeckt werden können – ein weiteres Zeichen für eine funktionierende Bedarfsplanung.

Geburtenrate auf stabilem Niveau
Auch die demografischen Zahlen zeigen Stabilität: Zwischen dem 1. September 2024 und dem 15. Mai 2025 wurden 37 Geburten in Tiefenbronn registriert. Hochgerechnet auf ein Jahr entspräche dies 47 Geburten – ein Wert, der sich laut Rausch mit denen der Vorjahre deckt. „Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass die bestehenden Plätze ausreichen, um die daraus resultierende Nachfrage zu erfüllen“, fasste er zusammen.

Kein akuter Handlungsbedarf – solide Basis
Insgesamt zeigt die Auswertung der Elternumfrage ein ausgewogenes Bild: Eine stabile Betreuungssituation, verlässliche Bedarfszahlen und eine hohe Zustimmung zu den bestehenden Angeboten lassen laut Hauptamtsleiter Manuel Rausch aktuell keinen unmittelbaren Handlungsbedarf erkennen. Die Gemeinde Tiefenbronn kann mit dem bestehenden Betreuungsangebot auf eine solide Grundlage bauen – und auf eine Elternschaft, die dieses Angebot offenbar zu schätzen weiß.