
Symbolfoto infopress24.de
ENZKREIS, 03.11.2025 (pm) – Mit dem Beginn der kalten Jahreszeit startet auch im Enzkreis die Holzeinschlag-Saison. In den Monaten der Vegetationsruhe – also im Herbst und Winter – steht in den Forstrevieren die wichtigste Arbeitsphase des Jahres an: Die gezielte Pflege und Entwicklung der Wälder. „Jetzt, da die Bäume ihr Laub abgeworfen haben, sind die Bestände übersichtlicher“, erklärt Forstamtsleiter Andreas Roth. „Zudem sind die Böden bei Frost tragfähiger. Das reduziert Bodenschäden durch schwere Forstmaschinen deutlich.“ Auch für die Holzqualität sei der Winter die beste Zeit: „In der warmen Jahreszeit enthalten die Stämme mehr Wasser und sind anfälliger für Pilze und Insektenbefall“, so Roth weiter.
Ein besonders aufwändiges Projekt läuft derzeit im Enztal. Dort nutzen die Forstleute die aktuelle Sperrung der Bahnstrecke, um die steilen Hänge oberhalb der Gleise zu durchforsten. „Im laufenden Bahnbetrieb wäre eine sichere Holzernte unmöglich“, betont Roth. An der Maßnahme beteiligen sich die Gemeinde Birkenfeld, die Stadt Neuenbürg und ForstBW – also das Land Baden-Württemberg. Mit Hilfe von Spezialmaschinen soll die Arbeit entlang der Bahnlinie zügig abgeschlossen werden. Neben der Waldpflege steht hier vor allem die Verkehrssicherung entlang von Gleisen und Straßen im Vordergrund.
Dass Holzernte weit mehr ist als bloße Rohstoffgewinnung, unterstreicht Forstdezernent Holger Nickel: „Sie ist ein zentraler Bestandteil nachhaltiger Waldpflege. Durch das gezielte Entnehmen einzelner Bäume entsteht Platz für junge, kräftige Nachfolger. Licht und Nährstoffe werden besser genutzt – das macht den Bestand stabiler und widerstandsfähiger gegen Stürme, Trockenheit und Schädlinge.“ Jede Holzernte leiste somit einen Beitrag, die Wälder an den Klimawandel anzupassen und artenreiche Mischbestände zu fördern.
Während der laufenden Arbeiten bittet das Forstamt Waldbesucherinnen und -besucher um Verständnis. In den betroffenen Gebieten kann es zeitweise zu Wegesperrungen oder Umleitungen kommen. „Bitte beachten Sie die Absperrungen und Warnschilder unbedingt“, mahnt Roth. „In den Arbeitsbereichen besteht durch fallende Bäume und arbeitende Maschinen Lebensgefahr.“
