Schwache Konjunktur im ersten Halbjahr

Reales Bruttoinlandsprodukt sinkt nach vorläufiger Berechnung im 1. Quartal 2024 saison- und arbeitstäglich bereinigt um 0,9 Prozent zum Vorquartal

bei Georg Kost

Symbolfoto: infopress24.de

BADEN-WÜRTTEMBERG, 01.08.2024 (pm) – Die Südwestkonjunktur ist weiterhin im Abwärtstrend. Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg in der aktuellen Ausgabe »Konjunktur Südwest« mitteilt, verzeichnete das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Baden-Württemberg ersten vorläufigen Berechnungen zufolge, im 1. Quartal 2024 einen saison- und arbeitstäglich bereinigten Rückgang von 0,9 Prozent zum Vorquartal. Gegenüber dem Vorjahresquartal sank die Wirtschaftsleistung preisbereinigt um 3,0 Prozent. Die Ergebnisse beruhen auf einer Modellschätzung und können noch Unsicherheiten aufweisen.

Die meisten Konjunkturindikatoren deuten derzeit auf eine schwache Wirtschaftsentwicklung hin: Die realen Umsätze des Verarbeitenden Gewerbes lagen im 1. Quartal 2024 im Vergleich zum Vorquartal und Vorjahr im Minus. Im Inland gingen die Industrieumsätze saison- und arbeitstäglich bereinigt um 1,4 Prozent zum Vorquartal zurück. Gegenüber dem Vorjahr sanken die arbeitstäglich bereinigten Umsätze um 3,2 Prozent. Laut verfügbarer Daten für die Monate April und Mai dürften sich diese Entwicklungen im 2. Quartal nochmals verstärken. Die Auslandsumsätze brachen im 1. Quartal 2024 saison- und arbeitstäglich bereinigt um 1,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal und arbeitstäglich bereinigt um 7,5 Prozent zum Vorjahr ein. Für das 2. Quartal ist ein weiteres Minus im Vorquartals- und Vorjahresvergleich zu erwarten.

Konjunktureintrübungen zeigten sich auch am Arbeitsmarkt. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren im 1. Quartal 2024 durchschnittlich 4,93 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Damit verlangsamte sich das Beschäftigungsplus gegenüber dem Vorjahr (+0,6 Prozent) erneut. Die Arbeitslosigkeit stieg im 1. und 2. Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal sowie saisonbereinigt gegenüber dem Vorquartal an. Die Arbeitslosenquote betrug im 2. Quartal 4,1 Prozent und lag damit 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.

Die Inflation ging dagegen weiterhin zurück. Die Gesamtteuerung lag im 1. Quartal 2024 2,7 Prozent über dem Vorjahresniveau. Im 2. Quartal erreichte die Inflationsrate die 2,0 Prozent-Marke, dem mittelfristig angestrebten Zielwert der Europäischen Zentralbank für Preisstabilität.