Richtfest am Bildungscampus in Steinegg

Ein bedeutender Meilenstein in der Geschichte der Schule

bei Georg Kost

Nach löblicher Handwerkssitte bat Zimmermann Andreas Seng beim Richtspruch, dass diesem Bau kein Unglück geschehen möge.  Foto: infopress24.de

NEUHAUSEN, 15.11.2023 (rsr) – Die Bauarbeiten am Bildungscampus der Verbandsschule im Biet gehen zügig voran. Knapp elf Monate nach dem Spatenstich, im Dezember letzten Jahres, wurde am Dienstagabend Richtfest und damit Halbzeit gefeiert. Neuhausens Bürgermeisterin Sabine Wagner war die Freude ob des guten Baufortschrittes ins Gesicht geschrieben und auch Architekt Frank Morlock war voll des Lobes.
Der neue Bildungscampus stelle einen bedeutenden Meilenstein dar. Ein gemeinsames neues Kapitel in der Geschichte der Schule habe begonnen, so Bürgermeisterin Sabine Wagner. Auch habe man damit begonnen, eine gemeinsame Vision für eine umfassende und moderne Bildung umzusetzen.

Richtfest mit Architekt Frank Morlock, Bürgermeisterin Sabine Wagner, Rektorin Helga Schuhmacher und Matthias Gommel (erste Reihe v.l)  Foto: infopress24.de

Die Erweiterung schafft nicht nur zusätzlichen Raum, sondern auch Raum für Wachsamkeit, Innovation und die Entwicklung unserer Schülerinnen und Schüler, so Sabine Wagner weiter, die auch für ihren Tiefenbronner Amtskollegen Frank Spottek sprach, der sich krankheitshalber entschuldigen lassen musste.

In jedem Hammerschlag, in jedem Stein, sehe ich die Verwirklichung unserer gemeinsamen Vision für eine moderne Bildungseinrichtung. In jeder neuen Tür, die sich öffnet, sehen wir nicht nur den Zugang zu Räumen, sondern auch zu neuen Möglichkeiten und Horizonten für unsere Schülerinnen und Schüler. Diese Entwicklung bedeutet nicht nur mehr Platz, sondern auch mehr Chancen, Talente zu entdecken, Fähigkeiten zu entwickeln und gemeinsam zu lernen, ergänzte Sabine Wagner.
Mit einer bislang nie dagewesenen Entschlossenheit hätten die Vertreter des Schulverbandes, beziehungsweise die Gemeinderäte aus Tiefenbronn und Neuhausen, diesen Weg gemeinsam begleitet, dankte die Vorsitzende des Schulverbandes Sabine Wagner an deren Adresse.
„Sie alle haben damit dazu beigetragen, dass aus der anfänglichen Vision Wirklichkeit wird“.
Man möge dafür Sorge tragen, dass die Schule nicht nur ein Ort des Lernens wird, sondern auch ein Ort, an dem Freundschaften entstehen, Ideen blühen und Träume verwirklicht werden.
Auch wünscht sich Sabine Wagner, dass man gemeinsam in die Zukunft blicke, in der diese erweiterte Schule nicht nur Räume für Lernen bietet, sondern auch ein Ort wird, an dem wir als Gemeinschaft weiter zusammenwachsen und gedeihen können.

Den Richtspruch sprach Zimmermann Andreas Seng als Vertreter der Zimmerei Karl Gommel in Mühlacker. Foto: infopress24.de

Den Richtspruch sprach Zimmermann Andreas Seng als Vertreter der Zimmerei Karl Gommel in Mühlacker, die laut Architekt Frank Morlock bislang rund 400 Kubikmeter Weißtanne aus dem nahegelegenen Schwarzwald verbaut habe. Gegenüber der klassischen Bauweise stellt sich die Holzbauweise als sehr nachhaltig dar, womit jede Menge an Kohlenstoffdioxid (CO2) eingespart wird.
Läuft weiterhin alles nach Plan rechnet Architekt Morlock mit der Fertigstellung der Mensa bis zum Sommer 2024, auch mit einem Augenzwinkern an Rektorin Helga Schuhmacher, um an die laufende Wette zwischen ihr und Bürgermeisterin Sabine Wagner zu erinnern. „Frau Schuhmacher es wird eng.“

Architekt Frank Morlock war voll des Lobes über den bisherigen Baufortschritt. Foto: infopress24.de

Bekanntlich hatte die Rektorin beim Spatenstich im Dezember 2022 die Fertigstellung des Bildungscampus, mit dem Schlusspunkt des Kinderbildungszentrums im Januar 2025, als ehrgeizig befunden, worauf Bürgermeisterin Sabine Wagner ihr eine Wette anbot.
„Halten Architekt und Gemeinde den Zeitplan, kocht die Rektorin höchstpersönlich für die Rathauschefin samt deren Familie und Frank Morlock mit Kollegen“.

< Siehe auch Spatenstich zum Bildungscampus >

Zimmermann Richtspruch: Andreas Seng
Der frohe Tag ist nun endlich da, den sinnend ihr entgegen saht.
Dass diese Schule ist aufgericht, da steht vor eurem Angesicht.
Die alte Schule wurd zu klein, wo auch ihr alten Bürger ginget aus und ein.
Wo ihr das ABC studiert und man euch die Hand geführt.
Daher kam die hiesige Schulgemeinde nach langen Raten überein,
zu bauen hier ein größeres Haus, das für die heutige Jugend reiche aus.
Und Gott sei Dank, nun steht ja ein schöner Bau errichtet da,
nach manchem Hieb und schweren Schlag und manchem schweren Arbeitstag.

 

Ihr Kinder hört, was ich euch vom Dach der Zimmermann so zu euch sprach,
lasst euch das neue Schulhaus fein, ein Sporn zu neuem Fleiße sein.
Bald findet ihr hier Unterricht von Gott und Welt und der Geschicht.
Da lernt ihr, wie jedermann froh leben und froh schaffen kann.

Euch Eltern aber mahnt die Pflicht, verzärtelt eure Kinder nicht, und haltet sie in eurem Kreis schon früh an zu neuem Fleiß. Und denkt in eurem Angesicht, dem Lehrer, der treu seiner Pflicht auf Strenge Mittel weiser Zucht zu ihrer Besserung versucht.

Nun wünsche, wer noch wünschen kann, so herzlich wie der Zimmermann dem neuerrichten Hause Glück.

Gott, der uns Holz, dem Maurer Stein und Mut und Kraft und gut gedeihen zu diesem neuen Hause gab,
er blicke milde auf uns herab und lasse immer hell und rein die Pflanzstätte junger Schüler sein.

Und so bet ich denn zum Herrn der Welt der alles liebt und auch erhält. Beschütz auch dies Haus in Gnaden vor Feuer und vor Wasserschaden.

Und da ich nun zum Schluss komme, möchte ich noch einen trinken auf das Wohl der Schulgemeinschaft und all meine Helfer, die es treu und redlich meinen. So nehm ich dann nach löblicher Handwerkssitte das volle Glas und bitte, mir mit einzustimmen: unserer Schulgemeinde lebe dreimal hoch. Und da sonst kein Unglück ist an diesem Bau geschehen, soll dies Glas in Scherben gehen.