Neue Bioabfallverordnung tritt ab 1. Mai 2025 in Kraft

Was sich bei der Bioabfallverordnung ändert – und warum das alle angeht

bei Georg Kost

Symbolfoto infopress24.de

BADEN-WÜRTTEMBERG, 25.04.2025 (pm) – Ob Kaffeesatz, Gemüseschalen oder verwelkte Blumen – Bioabfall steckt voller Energie. Doch nur, wenn er richtig getrennt wird.
Ab dem 1. Mai 2025 treten neue Regeln in Kraft, die dafür sorgen sollen, dass aus Küchen- und Gartenabfällen wieder hochwertiger Kompost wird – ganz ohne Plastik und andere Störstoffe.
Mit der Novelle der Bioabfallverordnung will die Bundesregierung verhindern, dass Mikroplastik über den Kompost in unsere Böden gelangt. Deshalb gelten künftig klare Grenzwerte für Fremdstoffe wie Plastik, Glas oder Metall in der Biotonne. Das bedeutet: Bürgerinnen und Bürger müssen besser trennen, Entsorger werden genauer hinschauen – und gemeinsam soll die Qualität unseres Bioabfalls verbessert werden.

Bioabfall ist kein Müll. Im Gegenteil: Er ist ein wertvoller Rohstoff. Aus Bananenschalen, Kaffeesatz, Eierschalen oder Gartenabfällen entsteht in Kompostierungsanlagen nährstoffreiche Erde – ein natürlicher Dünger, der unsere Böden verbessert und Pflanzen beim Wachsen hilft. Doch damit das gelingt, muss der Bioabfall möglichst sauber bleiben.
Genau hier setzt die Novelle der Bioabfallverordnung an, die ab 1. Mai 2025 in Kraft tritt.
Der Hintergrund: In vielen Biotonnen landet leider auch das, was dort nichts verloren hat – vor allem Plastik, Glas und Metall. Solche „Störstoffe“ können selbst in kleinen Mengen großen Schaden anrichten. Denn sie landen am Ende nicht selten über den Kompost wieder auf Feldern – und damit in unserer Umwelt.

Neue Grenzwerte für Plastik im Bioabfall
Die Bundesregierung hat nun klare Regeln beschlossen:
Bioabfälle, die in Kompostierungs- oder Vergärungsanlagen angeliefert werden, dürfen höchstens 0,5 Prozent Kunststoffanteil enthalten.
Für Abfälle aus privaten Haushalten – also die Biotonne vor der Haustür – liegt der Grenzwert bei 1,0 Prozent.
Das ist ein Novum. Denn bisher gab es keine verbindlichen Obergrenzen dafür, wie „sauber“ der Bioabfall sein muss, bevor er verwertet wird. Für die Betreiber von Anlagen heißt das: Wird der Grenzwert überschritten, darf die Annahme verweigert oder muss eine aufwendige Nachsortierung vorgenommen werden.

Was bedeutet das für Haushalte?
Die wichtigste Botschaft: Richtig trennen wird noch wichtiger. Wer in die Biotonne Dinge wirft, die nicht hineingehören – etwa Plastiktüten, Verpackungen oder sogar kompostierbare Plastiktüten (die meist zu langsam verrotten) – riskiert, dass die Tonne nicht mehr geleert wird.
Kommunale Entsorger haben angekündigt, strenger zu kontrollieren. In einigen Städten gibt es bereits erste Pilotprojekte mit Tonnenscannern oder Kontrollteams. Ziel ist es, die Sammelqualität deutlich zu verbessern – damit der Bioabfall auch wirklich als wertvoller Rohstoff genutzt werden kann.

Warum ist das so wichtig?
Kompost ist ein natürlicher Kreislaufhelfer. Doch mit Mikroplastik belasteter Kompost wird zum Umweltproblem. Über den Boden kann sich Plastik in der Nahrungskette anreichern – mit noch kaum absehbaren Folgen für Natur und Gesundheit.
Die neuen Regeln sind daher ein wichtiger Schritt hin zu mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit im Alltag. Und sie zeigen: Jeder kann dazu beitragen – durch etwas mehr Achtsamkeit beim Trennen des Mülls.

Was gehört in die Biotonne – und was nicht?
Ja: Obst- und Gemüsereste, Kaffeesatz samt Filter, Eierschalen, verwelkte Blumen, Laub, Rasenschnitt
Nein: Plastiktüten (auch „kompostierbare“), Glas, Metall, Windeln, Zigaretten, Verpackungen
Fazit: Die neue Bioabfallverordnung ist ein Schritt in eine saubere, gesunde Zukunft – wenn alle mitmachen. Ein kleiner Handgriff im Alltag, mit großer Wirkung für Umwelt und Klima.